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Blackbox und Intelligent Speed Assistance: Diese Assistenz-Systeme im Auto sind nun Pflicht

  • Veröffentlicht: 06.07.2022
  • 17:50 Uhr
  • Galileo

Ab dem 6. Juli 2022 werden für neue Fahrzeug-Typen in der EU einige neue Assistenz-Systeme und technische Ausstattungs-Merkmale verpflichtend. Wie diese technischen Helfer Europas Straßen sicherer machen sollen, erfährst du hier. Im Clip: die Blackbox fürs Auto.

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Das Wichtigste zum Thema Verpflichtende Assistenz-Systeme im Auto

  • Ab 6. Juli 2022 müssen Auto-Firmen in ihren neuen Fahrzeug-Typen und ab 2024 in allen Neuwagen einige Assistenz-Systeme verpflichtend einbauen.

  • Dazu zählen unter anderem ein Geschwindigkeits-Assistent, der das Einhalten von Tempolimits erleichtert, und eine Blackbox, die Unfall-Daten anonym speichert.

  • Die Pflicht für technische Assistenz-Systeme ist jedoch umstritten: Während einige weitere Sicherheits-Maßnahmen zum Schutz von Menschenleben fordern, fürchten andere um ihre Freiheit am Steuer.

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Neue EU-Verordnung für mehr Verkehrssicherheit

In den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) gab es 2021 fast 20.000 Verkehrstote. Damit sind rund 1.000 Menschen mehr bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen als 2020.

In den vergangenen Jahren verringerte sich die Zahl jedoch zum Glück. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist die Anzahl der Verkehrstoten in der EU um mehr als ein Drittel (36 Prozent) gesunken.

Um den Straßenverkehr noch sicherer zu machen, hat die Europäische Kommission eine neue Verordnung verabschiedet. Danach werden einige technische Assistenz-Systeme ab dem 6. Juli 2022 in neuen Fahrzeug-Typen und ab 2024 in allen Neuwagen zur Pflicht.

Bis Anfang Juli 2027 muss die Europäische Kommission einen Bericht über die Wirksamkeit der neuen Sicherheits-Maßnahmen vorlegen. Dieser soll danach alle fünf Jahre erneuert werden.

Welche Sicherheits-Systeme nun verpflichtend sind

📢 Intelligent Speed Assistance (ISA): Ein intelligenter Geschwindigkeits-Assistent unterstützt Fahrer:innen beim Einhalten von Tempolimits. Mithilfe von Sensoren, Kameras und einem digitalen Karten-Netz erkennt der Assistent Verkehrszeichen und gibt bei zu schnellem Fahren ein Signal, etwa einen Alarm-Ton oder ein vibrierendes Pedal.

😴 Müdigkeits-Warner: Indem Augen- und Lid-Bewegungen sowie Lenk-Verhalten aufgezeichnet werden, bemerkt das System Veränderungen, die auf nachlassende Aufmerksamkeit schließen lassen. Fahrer:innen bekommen dann eine Erinnerung, eine Pause einzulegen.

🎥 Rückfahr-Assistent: Dieser hilft dank Kamera und Sensoren beim Rückwärtsfahren. Er erkennt Passant:innen und Hindernisse und erleichtert dadurch vor allem das Ein- und Ausparken.

💾 Blackbox: Die sogenannte ereignisbezogene Daten-Aufzeichnung speichert Fahr-Daten wie Geschwindigkeit und Position unmittelbar vor, während und nach einem Zusammenprall. Diese können zur Unfall-Forschung anonymisiert ausgelesen werden.

Notbrems-Assistent: Er stoppt das Auto bei Gefahren mithilfe von Abstands- und Geschwindigkeits-Messern eigenständig ab, um einen Zusammenstoß zu verhindern.

🚨 Notbrems-Licht: Musst du bei einer Vollbremsung voll in die Eisen steigen, zeigt dies das adaptive Bremslicht künftig den nachfolgenden Verkehrsteilnehmer:innen an. Im Gegensatz zu einer normalen Bremsung blinken die Bremslichter dann mehrmals pro Sekunde.

🛣 Spurhalte-Assistent: Wenn das Auto die markierte Fahrbahn verlässt oder die Spurlinie überfährt, warnt der Assistent die Fahrer:innen und lenkt notfalls wieder ein.

🍻 Eine Alkohol-Wegfahrsperre hindert etwa durch die Messung des Alkoholgehalts der Atemluft betrunkene Fahrer:innen an der Abfahrt. Ein eingebautes Kontroll-Gerät ist künftig zwar noch nicht Pflicht, wohl aber eine standardisierte Vorrichtung, die einen nachträglichen Einbau ermöglicht.

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Galileo vom 2020-09-21

Einparken extrem: Der anspruchsvolle Job des Carwegfahrers

Für die einen bedeutet Einparken purer Stress, für andere wiederum ein notwendiges Alltagsübel. Und dann gibt es diejenigen, die das Ganze beruflich machen. Wie anspruchsvoll der Job des Carwegfahrers ist, hat sich Reporter Vincent Dehler 3 Tage lang angeschaut.

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Hintergrund: Unfall-Statistik in Deutschland

Laut Statistischem Bundesamt gab es im Jahr 2021 über 300.000 Unfälle im Straßenverkehr, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden.

Mehr als 36.000 der Unfälle mit Personenschaden gingen auf unangemessenes Fahrtempo und rund 38.000 auf nicht ausreichenden Abstand beim Fahren zurück.

Über 2.500 Menschen starben durch Verkehrsunfälle. Der Wert sinkt seit Jahren und ist aktuell auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung der Statistik vor mehr als 60 Jahren. Zu verdanken ist das unter anderem der Einführung vom Tempo 100 auf Landstraßen 1972 und der Gurt-Pflicht 1976.

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Freiheitsbeschränkung und Dauer-Überwachung?

Die neue Pflicht für einige technische Assistenz-Systeme sorgt für gemischte Reaktionen. Vor allem beim Geschwindigkeits-Assistenten und der Auto-Blackbox gehen die Meinungen auseinander.

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ISA beim Start Pflicht - danach ausschaltbar

Hersteller:innen müssen nun Geschwindigkeits-Assistenten in ihre Autos verbauen. Diese sind zwar bei jedem Start aktiv. Sie können jedoch ignoriert oder bis zur nächsten Fahrt abgeschaltet werden. So behalten Fahrer:innen jederzeit die Kontrolle über ihr Auto.

Der Verband der europäischen Automobil-Hersteller (ACEA) befürwortet dies. Er warnte bereits 2018, Geschwindigkeits-Assistenten seien noch zu ungenau.

Für den Interessens-Verband der Fußgänger:innen (FUSS e.V.) hingegen sollten Geschwindigkeits-Assistenten dauerhaft eingeschaltet bleiben. Das würde zahlreiche Menschenleben retten.

Die Blackbox ist kein Spionage-Instrument

Durch die sogenannte ereignisbezogene Daten-Aufzeichnung fürchten sich einige Fahrer:innen vor Bespitzelung.

Zwar speichern Neuwagen künftig Fahr-Daten im unmittelbaren Zusammenhang mit einem Unfall. Infos zum Fahrzeug oder zu Besitzer:innen werden jedoch nicht aufgezeichnet.

Behörden können die Daten zu Analyse-Zwecken zur Verfügung gestellt werden.

Verpflichtende Assistenzsysteme im Auto: FAQ zum Thema

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