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Alternative Behandlungsmethoden

Chiropraktik-Hype ums Knacken: Was steckt dahinter?

  • Aktualisiert: 18.10.2024
  • 15:20 Uhr
  • Alena Brandt

Knackige Sache! Videos von Chiropraktikerinnen und Chiropraktikern bei effekthaschenden Behandlungen sind derzeit ein Hype auf Social Media. Zu Recht? Welche Methode hinter der Chiropraktik steckt, wem es hilft - und warum es knackt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Steifer Nacken, Hexenschuss, Rückenschmerzen: Solche Beschwerden kann Chiropraktik lindern.

  • Chiropraktiker:innen lösen Verspannungen und Blockaden des Bewegungsapparates mit speziellen Handgriffen, die Impulse zur Selbstheilung geben sollen.

  • Ruf als Knochenbrecher! Eine Behandlung ist aber normalerweise nicht schmerzhaft, auch wenn es knackt im Körper.

  • Die Kosten für Chiropraktik musst du in der Regel selbst zahlen. Manche Krankenkassen erstatten (Teil-)Beträge.

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Was machen Chiropraktiker:innen?

Der Begriff Chiropraktik bedeutet übersetzt aus dem Griechischen "etwas mit der Hand tun".  Es ist eine alternative Behandlungsmethode, die es bereits seit mehr als hundert Jahren gibt. Chiropraktiker:innen diagnostizieren und behandeln Störungen des Bewegungsapparates - insbesondere der Wirbelsäule. Auch die Folgen fürs Nervensystem sind im Fokus.

Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich umstritten. Dennoch schwören viele Menschen auf die heilsamen Hände von Fachleuten. Welche Qualifizierungen es gibt, dazu findest du mehr Infos weiter unten.

Chiropraktiker:innen massieren und drücken auf die Muskeln. Sie führen teils Dehnungsübungen und Rotationen aus. Das Ziel: Den Körper mobilisieren und die Beweglichkeit wiederherstellen.

Der Mythos vom Einrenken

Die Griffe können spektakulär aussehen - und es kann zu Knackgeräuschen kommen. Ist das nur Effekthascherei? In den sozialen Medien übertreiben sicher einige und zeigen nur die spektakulären Techniken. Tatsächlich sind manche Griffe aber ruckartig (Manipulation). Und wenn es knackt? Viele denken, dann ist etwas eingerenkt. Das ist allerdings ein Mythos. Denn: Ein ausgerenktes Gelenk der Wirbelsäule wäre ein schwerwiegender Notfall. Es könnte etwa eine Querschnittslähmung verursachen. Chiropraktiker:innen renken also nicht ein: Sie justieren das Gelenk nur. Blockaden und verspannte Muskeln lösen sich dabei. Das Gelenk ist nach der Behandlung wieder normal beweglich, teils entsteht ein Wohlgefühl. Vorausgesetzt, alles läuft gut. Oft sind auch mehrere Sitzungen dafür nötig.

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Chiropkratiker:in: Warum knackt es bei der Behandlung?

🙉Hab ich jetzt nen Knacks? Bei der chiropraktischen Behandlung kann es zu lauten Knackgeräuschen kommen.

📱Auf Social Media kursieren Videos, in denen Chiropraktiker:innen den Körper in total verdrehte Positionen bringen, bis es knackt. Das sieht spektakulär aus - und erntet viele Klicks.

😲Zum Hype trägt wohl der Gruselfaktor bei. Aber vieles ist auch Fake: Bei manchen Videos ist der Sound nachbearbeitet. Und längst nicht alle Griffe sind so krass wie dargestellt.

👂Woher kommt aber das Knacken? Dazu gibt es mehrere Theorien: Eine etwa besagt, dass durch Unterdruck im Gelenk Luftbläschen platzen. Die andere geht davon aus, dass die Gelenkschmiere den Sound erzeugt.

💪Übrigens: Auch verspannte und verkrampfte Muskeln können Geräusche erzeugen.

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Unterschiede bei der Ausbildung

Du bist auf der Suche nach einer Chiropraktikerin oder einem Chiropraktiker? Natürlich solltest du nicht jede:n an deine Wirbelsäule lassen. Unsachgemäße Griffe am Nacken etwa sind riskant.  Tipp: Checke vor einer Behandlung den Lebenslauf und achte auf die Qualifikation des Behandelnden. Auch Bewertungen können Anhaltspunkte zur fachlichen Qualität geben. In Deutschland ist der Begriff "Chiropraktiker" gesetzlich nicht geschützt. Manche Menschen habe mehrere Wochenend-Seminare belegt, andere jahrelange Ausbildungen absolviert. Diese Unterschiede gibt es:

  • Chiropraktiker und Chiropraktikerinnen: Sind oft Heilpraktiker:innen mit einer Zusatzausbildung. Qualität und Umfang der Ausbildung variiert.
  • Chiropraktoren und Chiropraktorinnen: Haben ein vier- bis sechsjähriges Vollzeitstudium nach Richtlinien der WHO absolviert. Können Mitglied in einem nationalen oder internationalen Berufsverband sein. Entsprechende Therapeutinnen und Therapeuten findest du bei der Deutschen Chiropraktoren Gesellschaft.
  • Chirotherapeuten und Chirotherapeutinnen: Sind Ärztinnen und Ärzte mit einer Zusatzausbildung in "Manueller Medizin".
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Wie teuer ist die chiropraktische Behandlung und wer zahlt?

Die gesetzlichen Krankenkassen zählen Chiropraktik nicht zu den regulären Leistungen. Sprich: Geh davon aus, dass du selbst zahlst. Teils gilt die Behandlungsmethode aber als Zusatzleistung - und du bekommst die Kosten oder einen Teilbetrag erstattet. Erkundige dich also vorab bei deiner Krankenkasse. Die Behandlungskosten können sich schnell summieren: Denn meistens erfolgen mehrere Behandlungen in Folge. Eine Erstbehandlung mit Body-Check dauert meistens eine Stunde - und kostet zwischen rund 70 und 200 Euro.  Nachbehandlungen können auch schneller erledigt sein. Entsprechend sind die Kosten mit 40 bis 70 Euro auch niedriger.

Häufige Fragen zum Thema Chiropraktik

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