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Himalaya

Mount Everest: Warum der höchste Berg immer höher wird

  • Veröffentlicht: 09.10.2024
  • 14:43 Uhr
  • Lars-Ole Grap
Der höchste Berg der Welt wächst immer weiter - und schneller als andere Gipfel. Die Ursachen dafür wurden jetzt in einer Studie untersucht.
Der höchste Berg der Welt wächst immer weiter - und schneller als andere Gipfel. Die Ursachen dafür wurden jetzt in einer Studie untersucht.© picture alliance / empics | David Cheskin

Der Mount Everest ist der höchste Berg der Welt. Er misst derzeit fast 8.849 Meter. Allerdings wird er Jahr für Jahr immer höher. Forschende haben nun untersucht, warum das so ist.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Himalaja ist ein Faltengebirge, das durch die Kollision der Indischen Kontinentalplatte mit der Eurasischen Platte entstanden ist. Hier befindet sich auch der Mount Everest, der mit knapp 8.849 Metern der höchste Berg der Welt ist.

  • Durch den kontinuierlichen Druck der beiden Kontinentalplatten gegeneinander wächst der ganze Himalaya jedes Jahr etwa um einige Zentimeter. Aber: Der Mount Everest wächst hierbei laut den Forschenden der China University of Geosciences (Beijing) schneller als die andere Gipfel im Gebirge.

  • Durch Simulationen haben die Forschenden ermittelt, dass der Everest infolge der Erosion jährlich etwa 0,16 bis 0,53 Millimeter an Höhe gewinnt.

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Warum der Mount Everest schneller wächst

Der Druck durch die Kollision der indischen und der eurasischen Platte vor 40 bis 50 Millionen Jahren bildete den Himalaya - und bis heute bleibt die Plattentektonik der Hauptgrund für ihr kontinuierliches Wachstum. Laut den Forschenden gibt es allerdings noch einen weiteren wichtigen Faktor: den Arun-Fluss. Auch er soll maßgeblich zur Erhebung des Berges beitragen.

Während der Arun durch das Himalaja-Gebirge fließt, trägt er Material von der Erdkruste ab. Dadurch verringert sich der Druck auf den Erdmantel. Der Erdmantel ist die nächstliegende Schicht unter der Kruste. Dadurch biegt sich die verdünnte Kruste und drückt nach oben.

Das wird als isostatischer Bodenhebung bezeichnet. Die in "Nature Geoscience" veröffentlichte Studie zeigt, dass diese aufwärtsgerichtete Kraft auch dazu führt, dass der Everest und andere benachbarte Gipfel weiter an Höhe gewinnen. In der Umgebung des Mount Everest befinden sich auch der viert- und fünfthöchsten Berge der Welt, Lhotse und Makalu.

Seine Höhe verdankt der Mount Everest nicht zuletzt auch dem Flusssystem im Himalaya.
Seine Höhe verdankt der Mount Everest nicht zuletzt auch dem Flusssystem im Himalaya.© Karsten Wrobel/imageBROKER/Shutterstock

Der Mount Everest ist bereits mehrere Meter gewachsen

Um die Auswirkungen rund um den Mount Everest zu untersuchen, entwickelten die Forschenden ein Computermodell. Mit diesem Modell simulierten sie die Kräfte, die das fließende Wasser auf den Grund und die Seiten des Flussbettes ausübt. Das heutige Erscheinungsbild des Arun-Flusses diente dabei als Grundlage. Das Forschungsteam geht davon aus, dass eine solch geformte Landschaft nur durch enorme Wassermengen entstehen konnte.

Das Computer-Modell zeigt, dass der Fluss Arun vor etwa 89.000 Jahren so viel Wasser führte, dass er ein tiefes Tal im Himalaja bildete. Der Grund für die großen Wassermassen lag in der Ausbreitung des Flussnetzwerkes. Das abtransportierte Gestein reduzierte die Last und bewirkte somit, dass sich das Gelände in diesem Gebirge hob.

Aufgrund der Erosion von Gestein und Boden durch den Arun schätzen die Forschenden, dass der Mount Everest etwa 15 bis 50 Meter höher ist, als er ohne diese Einflüsse wäre.

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Wird der Mount Everest immer weiter wachsen?

Allerdings wird dieser Effekt laut den Forschenden nicht dauerhaft anhalten. Der Prozess läuft nur so lange, bis das Flusssystem einen neuen Gleichgewichts-Zustand erreicht.

Außerdem wird die Höhe von Bergen noch durch weitere Faktoren limitiert: So erodiert die Spitze des Berges. Schnee, Eis und Wind tragen den Fels ab. Nach geowissenschaftlichen Maßstäben sind Höhen über zehn Kilometer nicht möglich. Der Grund: Das enorme Gewicht. Die zunehmende Masse und Basis des Berges üben enormen Druck auf den Untergrund aus. Überschreitet dieser Druck ein kritisches Maß, verflüssigt sich das Gestein und limitiert so letztendlich auch die maximale Höhe.

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