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Für die Tonne: Wie du passende und nachhaltige Müllbeutel findest

  • Veröffentlicht: 12.10.2022
  • 18:45 Uhr
  • Galileo

Nervt dich das Gefummel, wenn die Mülleimer-Tüte nicht passt? Galileo hat die passende Formel für dein Müllbeutel-Dilemma. "Kompostierbare" Müllbeutel sind außerdem nicht so nachhaltig, wie ihr Name verspricht. Wir zeigen Alternativen und was eigentlich hinter Bio-Plastiktüten steckt.

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Das Wichtigste zum Thema Müllbeutel

  • Im Supermarkt oder in der Drogerie gibt es sie in jeder Form und Farbe: Müllbeutel.

  • Eins haben sie oft gemeinsam: Sie passen nicht richtig in den Mülleimer zu Hause - trotz Literangabe. Wie du die richtige Tüte für deine Tonne findest, erklären wir dir weiter unten.

  • Neben normalen Plastik- und Papierbeuteln gibt es für den Abfall auch Müllbeutel aus Bio-Kunststoffen. Sie sehen aus wie gewöhnliche Plastikbeutel, aber wirken dank Aufdrucken wie "biologisch abbaubar", "kompostierbar" oder "Öko-Müllbeutel" besonders umweltfreundlich.

  • Aber Vorsicht! Auch Müllbeutel aus Biokunststoffen können zu einem gewissen Anteil aus erdölbasierten Kunststoffen bestehen. Dass sie biologisch abbaubar sind, bedeutet nicht, dass sie gut für die Umwelt sind.

  • In der Natur brauchen solche Plastiktüten Monate oder Jahre, um sich zu zersetzen.

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Warum passt nicht jeder Müllbeutel zu jeder Tonne?

In Deutschland hat so gut wie alles eine Norm - außer der Müllbeutel. Das hat zur Folge, dass die Hersteller für ihre Müllbeutel nahezu jedes Material und jede Form wählen können. Zwar wird das Volumen auf den Verpackungen angegeben, aber nicht jeder zehn Liter Beutel passt deshalb zu jeder zehn Liter Mülltonne. Denn der Umfang des Mülleimers wird von den Herstellern nicht berücksichtigt.

Profi-Tipp: Bei runden Mülleimern statt auf das Volumen lieber auf den Umfang achten. Der steht entweder vorne auf der Müllbeutel-Verpackung oder hinten im Kleingedruckten.

So findest du den passenden Müllbeutel

🔢 Um den passenden Müllbeutel für deinen Eimer zu finden, gibt es eine Faustformel. Einmal zu mitschreiben:

✖ In unserem Rechenbeispiel hat der Mülleimer einen Durchmesser von 30 Zentimetern. Zu aller erst berechnen wir den Umfang des Mülleimers mit der Formel Durchmesser mal Pi (30 * 3,14). Der Umfang beträgt also 94 Zentimeter.

➗ Das Ergebnis teilen wir durch zwei: 47 Zentimeter. Aufgerundet hat der passende Müllbeutel also zirka 50 Zentimeter Umfang.

➕ Damit der Müllbeutel aber über den Rand der Tonne liegt, müssen wir noch die Höhe des Mülleimers messen und diese verdoppeln. In unserem Fall sind das 60 Zentimeter.

〰 Der perfekte Müllbeutel für unseren Eimer hat die Maße 50 x 60 Zentimeter.

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Warum darf der Öko-Müllbeutel nicht in den Biomüll? Günther Langer, Abfallexperte beim Abfallwirtschaftsbetrieb München, klärt auf

💬 Wenn auf Verpackungen oder Müllbeuteln "kompostierbar" steht, dann heißt das, diese Produkte waren im Labor kompostierbar. In der kurzen Zeit, die der Müllbeutel in unserer Kompostier-Anlage liegt, ist er nicht vollständig kompostierbar. Er zerfällt in den wenigen Wochen nur in einzelne kleine Stücke.

💬 Diese kleinen Stücke sind der Beginn von Mikroplastik, und das bekommen wir aus dem Kompost nicht mehr heraus. So gelangt Mikroplastik in die Umwelt. Deshalb ist es so wichtig, keine Plastikbeutel, auch keine Öko-Plastikbeutel, in den Biomüll zu werfen.

💬 Biomüll zu sammeln ist sehr wichtig, denn daraus kann guter Kompost entstehen. Zum Sammeln eignen sich zum Beispiel Papierbeutel oder auch kleine Eimer in der Küche, die man direkt in die Biomülltonne entleert.

💬 Mein Tipp: Wenn man sich bei einem Produkt unsicher ist, ob es wirklich in den Biomüll gehört, dann wirft man es am besten in den Restmüll.

💬 Keine Verpackungen sind am besten. Verpackungen mit Pfand sind viel besser für die Umwelt als kompostierbare Verpackungen. Denn auch Öko-Verpackungen enthalten oft noch Teile von Mineralöl.

Haben biologisch abbaubare Verpackungen Vorteile?

Nein, haben sie nicht. Auch sie erzeugen unnötigen Abfall. Branchenvertreter:innen geben an, dass Plastik im Biomüll ein immer größeres Problem wird. Der Fachverband BVSE geht von bis zu 15 Prozent Fremdstoffen im Biomüll aus.

Das Umweltbundesamt warnt, dass Verbraucher:innen sorgloser mit dem Abfall umgehen, wenn sie denken, dass die Verpackung biologisch abbaubar ist. Die Folge: Mikroplastik in der Natur. Auch Verpackungen aus biologisch abbaubarem Kunststoff gehören in die gelbe Tonne oder den gelben Sack und nicht in den Biomüll.

Besser ist es, Produkte zu nutzen, die gesäubert und wieder verwendet werden können. Man kann sein To-Go-Essen oder seinen Kaffee zum Beispiel gegen Pfand in einem Behälter kaufen, den man später zurückgibt. Die Box wird gesäubert und wieder verwendet.

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Galileo vom 2020-04-23

Wie hart ist die Arbeit der Müllabfuhr in Zeiten von Corona?

Lockdown, Homeoffice und Lieferdienst-Wahnsinn machen sich auch beim Hausmüll bemerkbar. Damit wir nicht unter Müllbergen versinken, leisten die Mitarbeiter der Müllabfuhr einen Knochenjob. Wie hart die Arbeit momentan aber wirklich ist, hat "Galileo"-Reporter Vincent Dehler drei Tage lang am eigenen Leib erfahren müssen.

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  • Ab 12

Das passiert mit deinem Biomüll

Für die Tonne: Wie du passende und nachhaltige Müllbeutel findest

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Essensreste, Teebeutel, Kaffeesatz und Eierschalen sollten Verbraucher:innen im Biomüll sammeln.
© Galileo

Essensreste, Teebeutel, Kaffeesatz und Eierschalen sollten Verbraucher:innen im Biomüll sammeln.

Der Weg von Biomüll. Was passiert damit
© Galileo

Der Weg von Biomüll. Was passiert damit

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© Galileo

Der Weg von Biomüll. Was passiert damit

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© Galileo

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© Galileo

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© Galileo

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© Galileo

Der Weg von Biomüll. Was passiert damit

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Wie fit bist du in Sachen Mülltrennung?

So kannst du im Alltag Müll vermeiden

☕️ Brühe deinen Kaffee auf, statt Maschinen mit Kaffeekapseln zu verwenden. Wenn du so eine Kapselmaschine zu Hause hast, nutze Kapseln, die du selbst befüllen und wiederverwenden kannst.

🛍 Auch wenn die kleinen Packungen im Supermarkt und im Drogeriemarkt praktisch sind - für die Umwelt ist es besser, große Packungen zu kaufen. Das verbraucht weniger Kunststoff für die gleiche Menge an Inhalt.

🚰 Am umweltfreundlichsten ist es immer, Dinge mehrmals zu verwenden. Mehrwegflaschen sind besser als Einwegflaschen. Oder du kaufst gleich einen Wassersprudler und bereitest damit dein Leitungswasser auf. Dann sparst du dir auch das Kistenschleppen.

💻 Statt immer wieder neue Dinge zu kaufen, lohnt es sich, über eine Reparatur deines alten Gerätes nachzudenken. Das gilt für Elektrogeräte, aber auch für Kleidung. Hilfe gibt's zum Beispiel in Repair-Cafés.

🚿 Für viele Produkte in Plastikflaschen gibt es plastikfreie Alternativen, zum Beispiel Shampoo-Seife oder festes Duschgel. Auch Haarspülung und sogar Handcreme gibt es am Stück.

Noch mehr Tipps für einen nachhaltigen Lifestyle

🗑 Zero Waste ist im Trend: So reduzierst du Müll im Alltag.

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💸 Nachhaltig investieren: So geht's!

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