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Schäden durch Starkregen

Alarm im Ahrtal - Unwetter weckt böse Erinnerungen an Flutkatastrophe

  • Veröffentlicht: 03.05.2024
  • 08:38 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Das Ahrtal-Hochwasser von 2021 entsetzt die Menschen im Kreis Ahrweiler bis heute. Jetzt kam es in der Nacht zum Freitag wieder zu schweren Gewittern.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Teilen Deutschlands hat es schwere Unwetter mit Starkregen gegeben.

  • Betroffen war auch der Kreis Ahrweiler, wo es 2021 zur Flutkatastrophe gekommen war.

  • Die Behörden mussten diesmal nicht nur das Wasser bekämpfen, sondern auch Falschmeldungen.

Wegen eines Unwetters im Kreis Ahrweiler sind Hilfskräfte am Donnerstag (2. Mai) zu rund 300 Einsätzen ausgerückt. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, wie die Verwaltung des rheinland-pfälzischen Kreises am Abend mitteilte. Zudem hieß es: "Derzeit kursieren Gerüchte, dass in der Gemeinde Grafschaft, Ortsgemeinde Vettelhoven, Evakuierungen laufen. Dies sind Falschmeldungen. Es gibt derzeit keine Verletzten und es laufen keine Menschen-Rettungen." In der Nacht gab die Kreisverwaltung dann Entwarnung: "Die Lage hat sich beruhigt! Aktuell entspannt sich das Lagebild deutlich."

Große Sorge in der Ahrflut-Region

Wegen vieler Einsätze im Bereich der Städte Sinzig, Remagen, Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Gemeinde Grafschaft hatte der Kreis Ahrweiler die Einsatzleitung übernommen. Die Technische Einsatzleitung wurde seit dem Nachmittag von einem Meteorologen vor Ort unterstützt. Die Pegelstände der Ahr, ihrer Nebenflüsse und -bäche wurden engmaschig beobachtet. Schließlich wurde die Lage zurückgestuft und die Einsatzleitung an die örtlichen Feuerwehren übergeben, wie die Kreisverwaltung mitteilte.

Am späten Abend informierte der Kreis darüber, dass die Pegelstände unbedenklich seien. Es sei nicht zu einem Ausfall der kritischen Infrastruktur gekommen. Mehr als 300 Hilfskräfte waren im Einsatz, größtenteils wegen vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen.

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Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 waren in Rheinland-Pfalz 136 Menschen ums Leben gekommen, davon 135 in der Ahr-Region und einer im Raum Trier. Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült. In den Stunden der Flut gab es mehr als 3.000 Feuerwehreinsätze im Ahrtal.

Das aktuelle Unwetter erwischte auch Teile Baden-Württembergs. Besonders hart traf es Bisingen südwestlich von Tübingen, wo laut Polizei am frühen Donnerstagabend Keller und Straßen unter Wasser standen. Zwei Bachläufe waren durch heftigen Regen angeschwollen und hatten den kleinen Ort schnell geflutet. Das DRK meldete in der Region an die 60 Einsatzstellen. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Am späteren Abend entspannte sich die Lage laut Polizei. Diverse Einsatzstellen würden von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk abgearbeitet, es gebe aber keine Verletzten oder Vermissten, sagte ein Polizeisprecher. Geschäfte und Keller müssten nun ausgepumpt und überflutete Straßen freigemacht werden. Die Sachschäden ließen sich zunächst nicht abschätzen.

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Wasser dringt in Intensivstation

Im baden-württembergischen Schriesheim östlich von Mannheim stand laut Polizei eine Straße unter Wasser, es gab Verkehrsbehinderungen. Im nahegelegenen Heiligkreuzsteinach drohte laut Polizei ein Hang abzurutschen. In der Landeshauptstadt Stuttgart führten Blitzeinschläge zu mehreren Feuerwehreinsätzen. Teils wurden Straßen gesperrt. Ein Blitzschlag im Raum Sigmaringen sorgte für ein defektes Stellwerk bei der Bahn. Am frühen Abend waren laut Deutscher Bahn in der Region deshalb keine Zugfahrten möglich. Es kam zu Verspätungen und Teilausfällen.

:newstime

Auch in anderen Bundesländern im Südwesten und der Mitte Deutschlands hatte das Unwetter Folgen: In Hessen etwa gingen kräftige Schauer - begleitet von Blitz und Donner - nieder. In Frankfurt sorgte der Starkregen nach Angaben der Feuerwehr dafür, dass im Bethanien-Krankenhaus Wasser aus der Kanalisation eindrang und auch den Intensivbereich der Klinik erreichte. "Wir konnten den Schaden aber relativ schnell eingrenzen und die Ausbreitung verhindern", sagte Feuerwehrsprecher Thorben Schemmel. Die Patientenversorgung sei nicht in Gefahr. Die Feuerwehr saugte das Wasser am frühen Abend mit Spezialgeräten ab.

Am Flughafen Frankfurt wurden während des Gewitters routinemäßig keine Maschinen be- oder entladen. Das diene dem Schutz des Personals, erklärte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Viele Abflüge und Ankünfte am Abend verspäteten sich.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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