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Mahnende Worte

Altkanzlerin Merkel warnt: Putins Drohungen "nicht als Bluff einstufen"

  • Veröffentlicht: 07.10.2022
  • 10:37 Uhr
  • glö
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© dpa

Die frühere Bundeskanzlerin hat davor gewarnt, die Drohungen des russischen Präsidenten nicht ernst zu nehmen. Man sei gut damit beraten, seine Worte nicht von vornherein als "Bluff" einzustufen.

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Angela Merkel (CDU) rät davon ab, Drohungen im russischen Krieg gegen die Ukraine als Bluff abzutun. Der Angriff auf die Ukraine sei eine "tiefgreifende Zäsur" gewesen, sagte die frühere Bundeskanzlerin am Donnerstagabend (6. Oktober) bei einem Festakt zum 77-jährigen Bestehen der "Süddeutschen Zeitung" in München.

Und zwar eine, "bei der wir alle gut beraten sind, Worte ernst zu nehmen und sich ernsthaft mit ihnen auseinander zu setzen und sie nicht von vornherein als Bluff einzustufen". Sie betonte erneut, dass ein dauerhafter Friede in Europa "nur unter Einbeziehung Russlands" erfolgen könne. "So lange wir das nicht wirklich geschafft haben, ist auch der Kalte Krieg nicht wirklich zu Ende."

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte erst vergangene Woche mit Blick auf die Mobilmachung von 300.000 Reservisten für den Krieg gesagt: "Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht wird, werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes unbedingt alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Das ist kein Bluff."

Merkel wollte nicht "Kohls Mädchen" sein

Bei derselben Veranstaltung gestand Merkel, dass sie sich mit der Bezeichnung als "Kohls Mädchen" zu Beginn ihrer politischen Karriere nicht wohlfühlte. "Es war für mich kaum möglich, als eigenständige Person wahrgenommen zu werden", so die frühere Bundeskanzlerin. Dabei habe sie damals nach 35 Jahren in der DDR endlich ihrer eigenen Meinung Gehör verschaffen wollen. "Das empfand ich als ziemlich deprimierend."

Merkel war zu Beginn ihrer Karriere Bundesministerin für Frauen und Jugend im Kabinett des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU) und wurde medial lange als "Kohls Mädchen" bezeichnet. Die heute 68 Jahre alte Merkel war zur Bundestagswahl im vergangenen Jahr nach 16 Jahren Kanzlerschaft nicht mehr angetreten. Sie tritt inzwischen von Zeit zu Zeit als Rednerin auf - unter anderem im September beim Stadtjubiläum in Goslar - und will im Herbst 2024 ihre Memoiren veröffentlichen, wie ihr Verlag kürzlich mitteilte.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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