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Energieversorgung

Anteil von LNG an Gasimporten in Deutschland nur halb so groß wie anvisiert

  • Veröffentlicht: 15.12.2023
  • 09:41 Uhr
  • Momir Takac

Hastig hatte die Ampel-Koalition wegen des Ukraine-Kriegs im vergangenen Jahr LNG-Terminals bauen lassen. Die Auslastung ist bis jetzt gering.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Um die Gasversorgung in Deutschland zu sichern, treibt die Bundesregierung den Ausbau von Flüssigerdgas-Terminals voran.

  • Drei Anlagen gibt es bereits, eine weitere wird am 18. Dezember 2023 in Betrieb genommen, 2024 sollen noch zwei folgen.

  • Der Anteil von LNG an den Gasimporten liegt bislang bei sieben Prozent.

Um sich infolge des Ukraine-Kriegs von russischem Gas zu lösen, hatte die Bundesregierung im vergangenen Jahr eilig die Errichtung von Flüssigerdgas-Terminals (LNG) in die Wege geleitet. Zwei Anlagen gibt es bereits, eine dritte wird am 18. Dezember in Betrieb genommen und zwei weitere sollen 2024 folgen. Bislang allerdings ist der Anteil von LNG an deutschen Gasimporten nur halb so groß wie vorgesehen.

Importmenge von Flüssigerdgas (LNG) nach Deutschland eher gering

Seit der Eröffnung des ersten deutschen Terminals in Wilhelmshaven vor einem Jahr wurden bis Anfang Dezember 2023 etwa LNG mit einer Energieleistung von 65,7 Terawattstunden importiert. Das geht aus Zahlen der Bundesnetzagentur hervor, worüber die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Freitag (15. Dezember) berichtete.

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Gemessen an den gesamten Gasimporten, die 933,4 Terawattstunden Energie entsprechen, betrug der Anteil von LNG in dieser Zeit gerade einmal sieben Prozent. Für dieses Jahr hatte die Ampel-Koalition LNG-Importkapazitäten von 13,5 Milliarden Kubikmetern Gas in Aussicht gestellt. Das entspricht mehr als 130 Terawattstunden und damit dem Doppelten dessen, was bisher tatsächlich eingeführt wurde.

"Lage an den Energiemärkten ist noch immer angespannt"

"Auch wenn wir die Kapazitäten der LNG-Terminals heute noch nicht vollständig ausschöpfen müssen, sind die Terminals ein wichtiger Baustein für eine unabhängige und sichere Energieversorgung in Deutschland", sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

"Aktuell können wir günstiger Pipeline-Gas beziehen. Jedoch ist die Lage an den Energiemärkten noch immer angespannt. Daher ist es wichtig, dass wir die LNG-Terminals haben", sagte sie weiter.

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Zwei weitere LNG-Terminals sollen 2024 in Betrieb gehen

In Deutschland sind derzeit drei LNG-Terminals in Betrieb. Das erste war in Wilhelmshaven am 17. Dezember 2022 in Anwesenheit von Kanzler Olaf Scholz in Betrieb genommen worden. Ende März 2023 folgte eine Anlage in Brunsbüttel, Ende April ein privates Terminal in Lubmin.

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Am 18. Dezember wird in Stade ein viertes Terminal übergeben. Zwei weitere schwimmende Terminals sollen 2024 in Wilhelmshaven und auf Rügen folgen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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