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"Nicht mehr zu akzeptieren"

Bis zu 100 Euro: Ärzte fordern Strafe für verpasste Arzttermine

  • Veröffentlicht: 01.04.2025
  • 03:29 Uhr
  • Rebecca Rudolph

Immer mehr Arzttermine bleiben ungenutzt, weil Patienten sie nicht wahrnehmen - nun fordern Kassenärzte eine Strafgebühr von bis zu 100 Euro.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Kassenärzt:innen fordern eine Ausfallgebühr für Patient:innen, die gebuchte Termine nicht wahrnehmen, um unnötige Lücken im Terminplan zu vermeiden.

  • Der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen schlägt eine Gebühr von 10 bis 20 Euro vor, die von den Krankenkassen übernommen werden soll.

  • Die Debatte ist nicht neu - bereits in früheren Koalitionsverhandlungen wurde ein "Primärarztsystem" diskutiert, um Facharzttermine besser zu koordinieren.

Kassenärzt:innen fordern eine Strafgebühr für Patient:innen, die vereinbarte Arzttermine nicht wahrnehmen. Der Sprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, sagte der "BILD": "Es ist nicht mehr zu akzeptieren, dass Patienten Termine verbindlich vereinbaren und diese nicht wahrnehmen."

Damit nähmen sie anderen Patient:innen dringend benötigte Termine weg. "Um Patienten dafür zu sensibilisieren, wäre ein Ausfallhonorar von bis zu 100 Euro, je nach Länge des vorgesehenen Termins, erforderlich", sagte Maske.

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In Arztpraxen werden immer mehr Termine nicht wahrgenommen.
In Arztpraxen werden immer mehr Termine nicht wahrgenommen.© Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Mittlerweile würden 10 bis 20 Prozent der gebuchten Arzttermine nicht mehr wahrgenommen, sagte auch der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen.

Er forderte eine Ausfallgebühr für Patient:innen "in Höhe von 10 bis 20 Euro, die heutzutage in fast allen Lebensbereichen üblich ist". Gassen sprach sich dafür aus, dass die Krankenkassen die Gebühr für das Nichterscheinen von Patient:innen übernehmen sollten.

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Debatte über Strafgebühren gibt es schon länger

Die Diskussion über Strafgebühren für ungenutzte Arzttermine kommt immer wieder hoch. Bereits im September hatte Gassen gesagt: "Angemessen wäre eine von den Krankenkassen zu entrichtende Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann unentschuldigt nicht wahrnehmen."

urn:newsml:dpa.com:20090101:250331-935-515272
News

Koalitionsverhandlungen

Grüne lehnen Extrakosten für Facharztwahl ab

Union und SPD wollen, dass die Hausärztin oder der Hausarzt künftig erste Anlaufstelle für Patient:innen ist. Die Grünen sind dafür, lehnen aber einen weitergehenden Vorstoß der Bundesärztekammer ab.

  • 31.03.2025
  • 08:40 Uhr

Während der laufenden Koalitionsverhandlungen von Union und SPD befasste sich die Arbeitsgruppe Gesundheit mit dem Problem, dass viele gesetzlich Versicherte nur schwer Facharzttermine erhalten.

Die AG schlug ein "verbindliches Primärarztsystem" vor, bei dem der Hausarzt als erste Anlaufstelle fungiert und Patient:innen nur bei Bedarf an Fachärzte überweist. Union und SPD erwarten von diesen Maßnahmen eine schnellere Terminvergabe und eine gezieltere Versorgung.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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