Anzeige
Krieg in Gaza

Bodenoffensive in Rafah: Israel gibt auf Druck der USA wohl nach

  • Veröffentlicht: 22.05.2024
  • 15:59 Uhr
  • dpa
Israel soll die Pläne einer großangelegten Bodenoffensive in Rafah jetzt geändert haben.
Israel soll die Pläne einer großangelegten Bodenoffensive in Rafah jetzt geändert haben.© Abed Rahim Khatib/dpa

Seit Monaten warnen die USA Israel vor einer großangelegten Bodenoffensive in Rafah - anscheinend mit Erfolg. Israel soll sein militärisches Vorgehen an die Forderung der USA nach begrenzten Einsätzen angepasst haben.

Anzeige

Inhalt

Israel hat sein umstrittenes militärisches Vorgehen in Rafah im Süden des Gazastreifens wohl an die Forderungen der USA angepasst. Ein ranghoher Beamter der US-Regierung soll gesagt haben, die Israelis hätten ihre Pläne aktualisiert.

Im Video: Norwegen, Irland und Spanien erkennen Palästina als Staat an

Norwegen, Irland und Spanien erkennen Palästina als Staat an

Anzeige
Anzeige

Erst Gespräche mit den USA, dann Einlenken Israels

Auf die Reaktion der Israelis zu den Forderungen der USA in Bezug auf die Bodenoffensive in Rafah hat sich ein Beamter der US-Regierung geäußert: "Man kann durchaus sagen, dass die Israelis ihre Pläne aktualisiert haben. Sie haben viele der Bedenken, die wir geäußert haben, berücksichtigt". So zitierte die "Times of Israel" den ranghohen Beamten. Dieser Änderung sollen Gespräche mit der US-Regierung vorausgegangen sein.

Die israelischen Pläne für eine Großoffensive in der an Ägypten grenzenden Stadt sollten aufgegeben werden. Stattdessen sollte in einem begrenzteren Rahmen vorgegangen werden. Ein früherer Plan, zwei Divisionen der Armee in die Stadt zu schicken, werde nicht weiterverfolgt, so wird berichtet.

:newstime
Anzeige
Anzeige

Trotz Anpassung der Einsätze bleibt Lage für Zivilisten katastrophal

Trotzdem bleibt die Lage für Zivilisten in dem Gebiet katastrophal. Das UN-Hilfswerk für Palästina (UNRWA) setzte am Dienstag (21. Mai) die Lebensmittelverteilung in Rafah vorläufig aus. Als Begründung nannte die UN-Einrichtung Lieferengpässe und die Sicherheitslage. Zusätzlich soll Ägypten humanitäre Hilfsgüter wegen Israels Vorgehen in Rafah zurückhalten. Der dortige Grenzübergang, über den zuvor Hilfe nach Gaza gelangte, ist nach der Übernahme durch Israels Armee geschlossen. Ägypten habe darauf bestanden, dass die Lieferungen erst wieder aufgenommen werden könnten, wenn die palästinensische Seite des Übergangs wieder unter palästinensischer Kontrolle stehe.

Nach Sieg gegen Hamas keine Siedlungen in Gaza

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu versicherte unterdessen, Israel habe nicht vor, nach dem Krieg Siedlungen im Gazastreifen zu errichten. "Das war nie vorgesehen", betonte er am Dienstag in einem Interview. Sobald die Hamas besiegt sei, müsse eine nachhaltige Demilitarisierung Gazas erreicht werden, sagte Netanjahu. "Wir wollen eine zivile Verwaltung, die von Bürgern von Gaza geführt wird, die weder der Hamas angehören noch sich für sie engagieren."

Mehr News und Videos
Black Friday: Vorsicht vor Cyberverbrechern

Black Friday: Vorsicht vor Cyberverbrechern

  • Video
  • 01:33 Min
  • Ab 12