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Botschaft an Russland

NATO-Rekordzahl: 90,6 Milliarden Euro deutsche Verteidigungsausgaben

  • Aktualisiert: 18.06.2024
  • 17:23 Uhr
  • Sophia Huber

Kurz vor dem NATO-Gipfel präsentierte Generalsekretär Jens Stoltenberg die aktuellen Verteidigungsausgaben der Alliierten - diese sind nicht nur eine Botschaft an Russland, sie könnten auch Trump in die Hände spielen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland meldete der NATO 90,6 Milliarden Euro an Ausgaben für die Verteidigung.

  • US-Präsident Joe Biden und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprechen von "Rekordzahlen" und der "größten Steigerung seit Jahrzehnten".

  • Die Steigerung der Verteidigungsausgaben soll eine Botschaft an Putin sein, könnte aber auch Trump bei einer Wiederwahl behilflich sein.

"Größte Steigerung seit Jahrzehnten"

Für das laufende Jahr hat Deutschland der NATO geschätzte Verteidigungsausgaben in Höhe von 90,6 Milliarden Euro gemeldet. Diese Rekordsumme entspricht einem Anteil von 2,12 Prozent am deutschen Bruttoinlandsprodukt und liegt damit höher als zu Jahresbeginn erwartet. Damit würde das Ziel des Bündnisses erreicht werden, das zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung vorsieht.

Laut Schätzungen ist mit Verteidigungsausgaben der 32 NATO-Staaten im Jahr 2024 von rund 1,5 Billionen US-Dollar zu rechnen. Inflationsbereinigt entspricht das einem Anstieg um 10,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die europäischen Alliierten und Kanada verzeichnen mit einem Plus von 17,9 Prozent eine besonders starke Steigerung.

Bei einem Treffen mit Joe Biden lobte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Entwicklung als "größte Steigerung seit Jahrzehnten". Auch der US-Präsident bezeichnete die Anzahl der Verbündeten, die das Ziel der Verteidigungsausgaben erreichen, als "Rekordzahl".

 Jens Stoltenberg (re.) und Joe Biden (li.) sprechen von Rekordwerten.
 Jens Stoltenberg (re.) und Joe Biden (li.) sprechen von Rekordwerten.© Mark Schiefelbein/AP
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Polen an der Spitze

Einer aktuellen Übersicht der NATO zufolge werden in diesem Jahr 23 Bündnisstaaten das Ziel voraussichtlich erreichen oder sogar übertreffen. Polen beispielsweise führe mit Verteidigungsausgaben von 4,12 Prozent des BIP, gefolgt von Estland mit 3,43 Prozent. Die USA rechnen mit voraussichtlich 3,38 Prozent.

Das Schlusslicht bilden Länder wie Spanien, Slowenien und Luxemburg mit derzeit weniger als 1,3 Prozent. Die NATO-Zielmarke ebenfalls nicht erreichen werden Belgien (1,30 Prozent), Kanada (1,37 Prozent), Italien (1,49 Prozent) und Portugal (1,55 Prozent).

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Botschaft an Putin und Trump

Die erhöhten Ausgaben für die Verteidigung seien unter anderem eine Botschaft an Russland: Bei einem Angriff auf ein NATO-Land solle Putin keine Chance auf Erfolg haben. Beim NATO-Gipfel in Washington vom 9. bis 11. Juli sei außerdem weitere finanzielle Unterstützung für die Ukraine geplant, teilte Stoltenberg mit.

Aber auch für eine potenzielle Wiederwahl von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im November könnten die gestiegenen Verteidigungsausgaben von Bedeutung sein. Dieser hatte während seiner Amtszeit die unzureichenden Verteidigungsausgaben europäischer NATO-Mitglieder kritisiert und mit einem Austritt der USA aus dem Bündnis gedroht. In seinem Wahlkampf stellte er klar, Bündnispartnern mit niedrigen Verteidigungsausgaben keine Unterstützung bieten zu wollen, sollte es zu einem Angriff Russlands kommen.

"Seine Kritik richtete sich gegen NATO-Mitglieder, die nicht genug in die NATO investieren“, erklärte Stoltenberg.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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