+++ BREAKING NEWS +++

Israel billigt Waffenruhe mit Hisbollah

Anzeige
Künstliche Intelligenz

ChatGPT: Sprachsoftware mit künstlicher Intelligenz

  • Aktualisiert: 01.02.2023
  • 09:39 Uhr
  • Melissa Aschauer

Seit Jahren wird gewarnt, dass künstliche Intelligenz Jobs ersetzen könnte. Nun sorgt ein neues Programm für Aufsehen: Die Software kann Texte sekundenschnell fehlerfrei formulieren. Doch was bedeutet das?

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue Software verspricht einwandfreie Texte in sekundenschnelle zu produzieren.

  • Der Hype um ChatGPT hat allerdings auch seine Tücken. 

  • Falschinformationen könnten damit möglicherweise schneller verbreitet werden.

Ein fehlerfreier Text in nur wenigen Sekunden – eine Software kann nun das, was ein Mensch nicht bewerkstelligen kann. Doch es könnte auch gravierende Folgen für zahlreiche Jobs bedeuten.

Software ChatGPT entfesselt Hype

"Wenn Sie in Ihrem Job E-Mails schreiben, Dokumente erstellen, Artikel oder Werbetexte verfassen, juristische Papiere austauchen: Sie müssen davon ausgehen, dass dies einen tiefgreifenden Einfluss haben wird. Und nicht unbedingt einen guten", warnte der Informatiker Sridhar Ramaswamy auf der Innovationskonferenz DLD in München.

Etwaige Prognosen, dass Software mit künstlicher Intelligenz Büroarbeitende ersetzen könne, gibt es schon länger. Das maschinelle Lernen wurde bisher für Hilfsanwendungen eingesetzt. Dann kam im November 2022 die Software ChatGPT heraus und löste einen Hype aus.

Auf Kommando kann das Programm beliebige Texte wie Aufsätze, Geschäftsbriefe, Gedichte oder Nachrichtenartikel schreiben. Zusätzlich kann ChatGPT auf Wunsch den Stil bestimmter Autor:innen imitieren.

Die Software trainiert mit gigantischen Mengen Text und imitiert das ihr Bekannte. Das Ergebnis: Stets grammatikalisch korrekte und solide Texte.

Anzeige
Anzeige

Mögliches Werkzeug für Falschinformationen

Die Software ist noch ein Versuchsprojekt, weist allerdings schon erhebliche Lücken auf. Fragt man ChatGPT etwa, wie alt der Präsident von Australien ist, entgegnet die Software: "Australien hat keinen Präsidenten". Dann lässt ChatGPT aber auch gleich wissen, dass Premierminister Scott Morrison 54 sei. Nur: Australischer Premier ist seit Mai vergangenen Jahres Anthony Albanese. Die Wissensbasis von ChatGPT wurde aber 2021 erstellt. Mal verweist die Software darauf, mal nicht. Schlimmer noch: Bei einem weiteren Versuch macht ChatGPT Morrison zum Präsidenten.

Verfasser gezielter Falschinformationen könnten allerdings ein mächtiges Werkzeug mit ChatGPT erhalten. Die Technologie schaffe "endlose Möglichkeiten, sehr schnell relativ plausible Lügen zu formulieren", warnte Silicon-Valley-Veteran Phil Libin in München. In diesem Jahr rolle auf uns dadurch "eine Welle von Unsinn zu". Mit der Zeit werde die künstliche Intelligenz besser in der Realität verankert und werde dann von ihren Fähigkeiten profitieren.

Bis dahin aber müsse man der Versuchung widerstehen, sich die Arbeit mit Programmen wie ChatGPT zu erleichtern und automatisiert Inhalte von schlechter Qualität zu produzieren, betonte Libin. Das werde nur "Mittelmäßigkeit vermehren", warnte er. Wenn etwas von einer KI geschrieben werden könnte, sollte man es als Mensch so nicht schreiben. "Wir müssen die Messlatte dafür höher setzen, was es heißt, dass etwas von einem Menschen erschaffen wurde - mit einem Niveau von Qualität und Originalität."

Auch anderswo in der Tech-Branche wird vielerorts an sprachgewandter Software mit künstlicher Intelligenz gearbeitet. Während der ChatGPT-Entwickler OpenAI sein Programm öffentlich verfügbar machte, hält etwa Google sein Sprachprogramm bisher unter Verschluss und nutzt es nur intern. Profitieren von ChatGPT könnte Microsoft. Der Software-Riese investierte 2019 eine Milliarde Dollar in OpenAI. Danach folgten weitere zwei Milliarden, wie unter anderem die "New York Times" und die Website "The Information" berichteten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Verwandte Themen
Meta
News

Facebook-Konzern Meta zählt nicht mehr zu den wertvollsten Unternehmen der Welt

  • 07.11.2022
  • 12:21 Uhr