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Offener Hass gegen Juden

China: Antisemitismus im Netz - und keine Spur von Zensur

  • Veröffentlicht: 08.11.2023
  • 15:44 Uhr
  • Stefan Kendzia
Chinas Internetzensur funktioniert hervorragend - nur nicht bei Antisemitismus. Dieser wird scheinbar toleriert.
Chinas Internetzensur funktioniert hervorragend - nur nicht bei Antisemitismus. Dieser wird scheinbar toleriert.© REUTERS

Weltweit grassieren antisemitische Parolen und offener Hass gegen Juden. Besonders Soziale Medien bieten Raum für volksverhetzende, aber auch den Nationalsozialismus verherrlichende Äußerungen. So auch in China. Gerade im Land der Internetzensur scheint man beim Thema Antisemitismus nicht ganz so streng zu sein.

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China ist bekannt dafür, blitzschnell und effektiv in Sachen Internetzensur zu sein. Alles, was dem Staat und der Partei nicht passt, wird unerbittlich gelöscht. Nur in Sachen Antisemitismus vermisst man den Zensur-Rotstift.

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Nutzer:innen in China bejubelten die Terrorangriffe der Hamas

China löscht und zensiert alles, was dem Staat und Xi nicht in den Kram passt. Nur bei antisemitischen Posts oder Kommentaren im Internet vermisst man ein striktes Handeln gegen Antisemitismus. Besonders auffällig: Seit Beginn des Krieges im Nahen Osten soll sich in China antisemitischer Content immer mehr verbreiten. Nutzer:innen sollen die Terrorangriffe bejubelt haben, die Hamas gelobt und Hakenkreuze gepostet haben. Blogger sollen offen gegen Jüd:innen und gegen Israel hetzen - ohne jegliche Repressalien. Ebenso soll der Account der israelischen Botschaft in China mit hasserfüllten Kommentaren überschwemmt worden sein - selbst unter Beiträgen der Deutschen Botschaft in China würden nicht tolerierbare Kommentare von der Zensur stehengelassen, wie die Botschafterin der Bundesrepublik in China, Patricia Flor, sagt.

"Die chinesische Zensur in den chinesischen sozialen Medien ist oft sehr schnell und sehr effizient. Das wissen wir aus eigener Erfahrung. Auch Posts der Deutschen Botschaft, zum Beispiel zu Menschenrechten, wurden schon gelöscht. Daher fällt es doch sehr ins Auge, dass diese antijüdischen, antisemitischen, antiisraelischen Kommentare stehenbleiben", wird Patricia Flor von der "Tagesschau" zitiert.

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Beliebt in China sind laut "Tagesschau" - auf der Suche nach einem Sündenbock - Verschwörungstheorien. Auch wird zum Beispiel auf TikTok gerne die Mähr verbreitet, dass Juden seit 3.000 Jahren überall, wo sie sich niederließen, Konflikte verursachen. Beängstigend, dass viele Beiträge dieser Art millionenfach geklickt, geliked und geteilt werden. Allein wenn man nach dem Satz "Juden regieren die Welt" sucht, erntet man in China derzeit rund 13 Millionen Beiträge.

Der immer mehr sichtbar werdende Judenhass in China erreicht mit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas eine völlig neue, traurige Qualität. Dazu trägt auch die Regierung Chinas bei. Denn Peking engagiert sich angeblich tatkräftig, Israel zu kritisieren, unter anderem für das heftige Bombardement des Gazastreifens - eine Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas. Dass es in diesem Konflikt zwei Seiten gibt, bekommen die meisten Menschen in China offenbar gar nicht mit. Ebenso vermisst man neben der fehlenden Zensur eine Verurteilung Pekings zu den brutalen Angriffen der radikal-islamischen Hamas auf Israel - man spricht noch nicht einmal von einer Terrororganisation, wenn es um die Hamas geht.

  • Verwendete Quellen:
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urn:newsml:dpa.com:20090101:241126-99-154776
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