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Medienberichte

Ermittlungen gegen Erzbischof Woelki: Razzia in Köln

  • Veröffentlicht: 27.06.2023
  • 09:26 Uhr
  • Anne Funk
Seit den Morgenstunden werden die Räume von Erzbischof Rainer Maria Woelki durchsucht.
Seit den Morgenstunden werden die Räume von Erzbischof Rainer Maria Woelki durchsucht.© Henning Kaiser/dpa

Seit dem Morgen werden in Köln die Räume von Rainer Maria Woelki durchsucht. Hintergrund ist der Verdacht, dass der Erzbischof vor Gericht einen Meineid geleistet haben könnte.

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Die Kölner Staatsanwaltschaft und die Polizei durchsuchen seit dem frühen Dienstagmorgen (27. Juni) verschiedene Objekte im Erzbistum Köln. Zuerst berichtete darüber der WDR. Hintergrund für die Razzia seien Meineid-Ermittlungen gegen den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki. Die Staatsanwaltschaft kündigte für mittags eine Mitteilung an. 

Dem WDR zufolge suche die Staatsanwaltschaft die Originale von belastenden Dokumenten, welche der Sender in den vergangenen Monaten bereits veröffentlicht hatte. Diese sollen den Verdacht nahelegen, dass Woelki vor Gericht unter Eid gelogen habe. Seit 8:00 Uhr sollen die Ermittelnden mehrere Gebäude durchsuchen, unter anderem Räume in der erzbischöflichen Residenz, dem Generalvikariat und dem Kurienhaus.

Die Staatsanwaltschaft und Polizei in Köln durchsuchen mehrere Objekte im Erzbistum Köln.
Die Staatsanwaltschaft und Polizei in Köln durchsuchen mehrere Objekte im Erzbistum Köln.© Thomas Banneyer/dpa

Was wusste Woelki wirklich?

In dem Gerichtsverfahren war es um die Beförderung eines Priesters zum stellvertretenden Stadtdechanten von Düsseldorf gegangen. Woelki will bis März dieses Jahres von dessen Neigungen in wichtigen Punkten nichts gewusst haben. Im Gerichtssaal habe er dazu gesagt: "Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe".

In einem persönlich scheinenden Brief Woelkis von 2018, welchen der WDR kürzlich veröffentlichte, seien allerdings die Vorwürfe gegen den Priester sehr genau beschrieben worden. Das vierseitige Schreiben, das an den Leiter der Glaubenskongregation im Vatikan ging, habe der Erzbischof penibel verschiedene sexuelle Übergriffe des Pfarrers gegen Jugendliche aufgeführt. Am Ende des Briefes habe es dann geheißen: "Eminenz, ich bitte Sie freundlich um Weisung, ob und ggf. welche Schritte in dieser Causa nötig sind. Ihnen in Christus verbunden". Woelki hatte behauptet, den Brief beauftragt und selbst nicht gelesen zu haben.

  • Verwendete Quellen:
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