Großaufgebot der Polizei
Festnahmen bei rechtem Aufmarsch und Gegenprotesten in Berlin
- Aktualisiert: 27.04.2025
- 12:32 Uhr
- dpa
Begleitet von Gegendemonstrationen sind in Berlin mehrere Hundert Menschen bei einem rechten Aufmarsch durch die Innenstadt gezogen. Es gab mehrere Festnahmen auf beiden Seiten.
Bei einem rechten Aufzug sind mehrere Hundert Teilnehmer, darunter auch Neonazis, durch die Berliner Innenstadt gelaufen. Die Demonstration des neuen Bündnisses "Gemeinsam für Deutschland" wurde von umfassenden Gegenprotesten begleitet. Zu mehr als 30 Festnahmen auf beiden Seiten kam es am Samstag (26. April), wie die Polizei mitteilte.
Demnach wurden aufseiten der Rechten verbotene Grußformen wie der Hitlergruß gezeigt. Dem "Tagesspiegel" zufolge gab es auch "Sieg Heil"-Rufe. Die Polizei leitete mehrere Strafermittlungsverfahren ein. Zudem sei versucht worden, die Arbeit von Journalisten zu behindern, etwa indem Teilnehmer nach den Kameras gegriffen hätten.
Am Versammlungsort der Demonstration blieben indes auch einige Teilnehmer:innen zurück, da sie aufgrund der rechten Zusammensetzung des Aufmarschs nicht mehr daran teilnehmen wollten. Gegendemonstrant:innen versuchten laut Polizei immer wieder, den Aufzug zu blockieren oder in den Bereich des Demonstrationszugs zu gelangen. Die Einsatzkräfte hätten dies verhindert, hieß es. Vier Beamte seien verletzt worden.
500 Polizisten im Einsatz
Den Angaben zufolge nahmen an der rechten Demo rund 300 Menschen teil, aufseiten der Gegendemonstranten versammelten sich demnach 500 Teilnehmer. Die Polizei war eigenen Angaben zufolge mit rund 500 Kräften im Einsatz gewesen. Der Demonstrationszug endete schließlich am Potsdamer Platz vorzeitig. Fünf Frauen und 27 Männer wurden festgenommen.
Mit bundesweiten Aktionen in mehreren Städten demonstrierte die neue Bürger-Gruppierung für flächendeckende Grenzkontrollen und ein Ende der finanziellen und militärischen Unterstützung der Ukraine. Der Verfassungsschutz ging zuvor davon aus, dass rechte extremistische Gruppierungen bei den Demonstrationen mitmachen würden. Mancherorts, etwa in Stuttgart, wurden die Kundgebungen zuletzt aus dem Umfeld der sogenannten Querdenken-Bewegung organisiert.