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Schiffsunglück

Frachter-Kollision vor Helgoland - ein Seemann tot geborgen, Suche wird fortgesetzt

  • Aktualisiert: 24.10.2023
  • 16:25 Uhr
  • Anne Funk

In der Nordsee werden mehrere Personen vermisst, nachdem am frühen Morgen zwei Frachtschiffe kollidiert waren. Ein Seemann konnte nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.

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Nach einem Zusammenstoß von zwei Frachtschiffen am Dienstagmorgen (24. Oktober) in der Nordsee werden noch immer vier Menschen vermisst. Ein Seemann sei inzwischen tot geborgen worden, zwei Personen konnten lebend gerettet werden. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Unter widrigen Wetterbedingungen kämpfen die Retter nun gegen die Zeit.

Der Unfall ereignete sich rund 22 Kilometer südwestlich der Insel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der Insel Langeoog, wie das Havariekommando mitteilte. Die Suche nach den Schiffbrüchigen laufe, hieß es. Das Havariekommando habe die Gesamteinsatzleitung übernommen.

Zahlreiche Schiffe an Suche beteiligt

Das Unglück habe sich um 5 Uhr morgens ereignet, die Schiffe "Polesie" und "Verity" seien kollidiert, die "Verity", welche laut Information der "Bild" auf dem Weg von Bremen nach Großbritannien gewesen sein soll, sei gesunken. Eine Person soll bereits aus dem Wasser gerettet und medizinisch versorgt worden sein, doch noch immer seien mehrere Menschen vermisst. Die "Polesie" sei schwimmfähig und habe 22 Personen an Bord.

Ein Suchscheinwerfer des Kreuzfahrtschiffs "Iona" sucht das Wasser in der Nähe der Stelle ab, an der das Frachtschiff "Verity" nach einer Kollision mit dem Schiff "Polesie" gesunken ist.
Ein Suchscheinwerfer des Kreuzfahrtschiffs "Iona" sucht das Wasser in der Nähe der Stelle ab, an der das Frachtschiff "Verity" nach einer Kollision mit dem Schiff "Polesie" gesunken ist. © Handout/P&O/PA Media/dpa

Zahlreiche Schiffe und auch ein Hubschrauber der Deutschen Marine seien zur Suche der Vermissten im Einsatz gewesen. Das Havariekommando ließ das Seegebiet von einem Sensorflugzeug überfliegen, um nähere Erkenntnisse zu bekommen. Auch ein Kreuzfahrtschiff, das im Seegebiet unterwegs ist, unterstützt die Suche. Dort könnten Menschen medizinisch versorgt werden, hieß es. Ärzte seien an Bord. Weiteres medizinisches Personal sollte per Helikopter zur Unfallstelle geflogen werden.

Solange es noch eine Chance gibt, Überlebende zu finden, wollen die Rettungskräfte die Suche nicht abbrechen. Allerdings werde diese durch Wind, Wellen und Kälte erschwert. "Für die Einheiten vor Ort ist es sicherlich komplex, weil die Bedingungen herausfordernd sind", sagte Christian Stipeldey, Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Himmel und See hätten bei der herbstlichen Witterung nahezu die gleiche Farbe. Es sei dann schwierig, Vermisste auf See zu erkennen. Außerdem wisse niemand, wie die vermissten Seeleute ausgerüstet seien, so der Sprecher weiter. Es käme immer wieder vor, dass Menschen auch nach längerer Zeit lebend aus kaltem Wasser geborgen werden können. Laut den Rettungskräften betrage die Wassertemperatur an der Unglücksstelle zwölf Grad. 

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Wie es zu der Kollision kommen konnte, ist noch unklar. Auch ist bisher nicht bekannt, wie groß das Schadensbild an der Unglücksstelle ist, ob möglicherweise Ladung der Frachter in die Nordsee gelangte oder inwieweit das Unglück Auswirkungen auf den Schiffsverkehr in der Deutschen Bucht hatte.

Die Frachter-Kollision weckte Erinnerungen an eines der größten Schiffsunglücke in der deutschen Geschichte - fast auf den Tag genau vor 25 Jahren. Am 25. Oktober 1998 war der italienische Frachter "Pallas" auf der Nordsee unterwegs, als die Holzladung vor der dänischen Nordseeküste in Brand geriet. Das Schiff trieb führerlos in deutsche Gewässer und strandete vor der Insel Amrum. Es kam zu einer großen Ölverschmutzung, in deren Folge viele Vögel starben.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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