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Höchste Terrorwarnstufe verhängt

Frankreich bangt um Tourismus wegen anhaltender Bombendrohungen

  • Aktualisiert: 21.10.2023
  • 17:32 Uhr
  • Nelly Grassinger
Polizeibeamte stehen vor dem Louvre Wache, der wegen einer Bombendrohung geräumt worden ist.
Polizeibeamte stehen vor dem Louvre Wache, der wegen einer Bombendrohung geräumt worden ist.© Thomas Padilla/AP/dpa

Zahlreiche Bombendrohungen in Frankreich bereiten auch dem Tourismus Sorgen. Die angespannte Lage hat eine Zunahme der Stornierungen zur Folge.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Unzählige Bombendrohungen halten Frankreich seit Tagen in Atem.

  • Schulen, Flughäfen und touristische Attraktionen sind betroffen. Ein Ende ist nicht in Sicht.

  • Die Tourismusindustrie sieht sich in Gefahr.

Frankreich bangt angesichts anhaltender Bombendrohungen und der höchsten für das Land verhängten Terrorwarnstufe um seinen Tourismus. Von einem Anstieg der Stornierungen um zehn Prozent berichtete der Präsident des Hotel- und Gaststättenverband (UMIH) im Großraum Paris, Franck Delvau, dem Sender France Info zum Start der Herbstferien. Aus Sorge vor weiteren Warnungen verschöben Touristen ihre Reise, warnte er. Neben Hotels registrierten auch Taxifahrer einen leichten Rückgang an Kundschaft. "Das bringt die Tourismusindustrie in Gefahr", das angstbesetzte Klima sei nicht gut für die Branche.

Schloss Versailles mehrmals wegen Bombendrohungen geräumt

Tausende Touristen waren in den vergangenen Tagen bereits von nach Bombendrohungen gestrichenen Flügen an Regionalflughäfen betroffen oder mussten ihren Besuch von Schloss Versailles oder dem Louvre abbrechen. "Die Menschen haben die Nase voll. Wir sehen bereits, dass Buchungen beginnen, storniert zu werden", sagte der Bürgermeister von Versailles, François de Mazières. "Wir sind beunruhigt. Wenn man aus dem Ausland kommt und in einer Woche anreist, will man kein Risiko eingehen." Fünf Mal bereits musste Schloss Versailles geräumt werden, ein Tatverdächtiger für die letztlich leeren Drohungen wurde inzwischen ermittelt.

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Der vom Sender BFMTV kontaktierte Pariser Hotelbetreiber Didier Castel berichtet von etlichen Stornierungen. "Seit Anfang der Woche haben wir 15 Prozent unserer Buchungen bis zum Ende des Monats verloren. Das waren fast alles Buchungen aus dem Ausland." Von einer Welle von Stornierungen könne nicht gesprochen werden und man müsse diese auch nicht heraufbeschwören, teilte das Tourismusministerium mit. Aus Sicht der Tourismusexperten seien es weniger Fernreisende aus den USA oder Asien, die ihre seit langem gebuchte Reise absagten. Urlauber aus Nachbarländern wie Belgien oder Deutschland könnten aus Sorge vor Behinderungen einen geplanten Kurztrip absagen.

Frankreich bangt um seinen Ruf als beliebtes Tourismusziel 

Auch den Ruf Frankreichs als Tourismusziel sieht mancher im Anlauf zu den Olympischen Spielen im kommenden Sommer gefährdet. Gerade erst abgeklungen ist die landesweite Aufregung um die Verbreitung von Bettwanzen, die die Regierung eilends auf den Plan rief und die Wellen bis ins Ausland schlug.

Zu den Bombendrohungen kommt es verstärkt seit dem tödlichen Angriff eines jungen Islamisten auf einen Lehrer in Arras vor einer Woche, der Frankreich schwer erschütterte. Danach wurde die höchste Terrorwarnstufe im Land verhängt. Die Drohungen betreffen in hoher Zahl auch Schulen und die Behörden haben vielfach bereits Jugendliche als Verantwortliche ermittelt. Wie die Polizei mitteilte, würden Videos von den Räumungen der Schulen teils millionenfach in den Sozialen Netzwerken geteilt. Auch angesichts der angespannten Sicherheitslage im Land wird allerdings jede Drohung äußerst ernst genommen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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