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Insolvenzverfahren

Galeria Kaufhof: Flächentarifvertrag "in absehbarer Zeit finanziell unmöglich"

  • Aktualisiert: 10.02.2023
  • 17:54 Uhr
  • Clarissa Yigit
Beim angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof beginnen Tarifverhandlungen. Es geht um die Gehälter der rund 17.400 verbliebenen Beschäftigten des Unternehmens.
Beim angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof beginnen Tarifverhandlungen. Es geht um die Gehälter der rund 17.400 verbliebenen Beschäftigten des Unternehmens. © Foto: Sina Schuldt/dpa

Die Gehaltsverhandlungen des angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof sind eröffnet. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Rückkehr zu den Flächentarifverträgen des Einzelhandels; die Geschäftsführung allerdings hält höhere Gehälter für unmöglich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag (10. Februar) beginnen die Gehaltsverhandlungen der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und der Gewerkschaft Verdi.

  • Während der bevorstehenden Gespräche beabsichtigt Verdi für die 17.400 Beschäftigten möglichst viel herauszuschlagen.

  • Die Geschäftsführung sieht allerdings keinen Spielraum für höhere Gehälter.

Die Gehaltsverhandlungen der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof beginnen. Die Gewerkschaft Verdi versucht nun auch unter den schwierigen Umständen möglichst viel für die noch verbliebenen 17.400 Beschäftigten in den Verhandlungen herauszuholen. Im einstigen Hertie- und Karstadt-Kaufhaus an der Frankfurter Zeil treffen sich am Freitag (10. Februar) um 10 Uhr die Geschäftsführung des insolventen Unternehmens als auch Vertreter der Gewerkschaft Verdi zu Gesprächen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) schreibt.

Erst vor wenigen Tagen hatte das Amtsgericht Essen ein erneutes Insolvenzverfahren für den Handelsriesen eröffnet, das an das vorherige Schutzschirmverfahren anschließt. In diesem Zuge hat Galeria dem Gericht einen Insolvenzplan mit Details zum Sanierungskonzept vorgelegt. Geführt wird das Unternehmen von dem Insolvenz-Experten Arndt Geiwitz – der als Generalbevollmächtigter eingesetzt wurde – und dem früheren Management.

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Flächentarifverträge ja oder nein?

Nachdem im Jahr 2020 die erste Sanierung des Konzerns gescheitert ist, pocht die Gewerkschaft Verdi darauf, dass nun wieder vertraglich die Flächentarifverträge des Einzelhandels gelten müssten. So hätten die Beschäftigten des angeschlagenen Warenhauskonzerns damals einem abgesenkten Tarifvertrag zugestimmt. Laut Verdi haben Vollzeitbeschäftigten dadurch bis zu 5.500 Euro weniger im Jahr an Einnahmen. Zudem ist das zwischenzeitlich gezahlte Insolvenzgeld aus dem zweiten Insolvenzverfahren im Januar ausgelaufen.

Keinen Spielraum für höhere Gehälter während der geplanten Sanierung sieht allerdings die Geschäftsführung des Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof. Allerdings strebe das Unternehmen einen "passenderen" Warenhaus-Tarifvertrag an. Daher würde man offen und konstruktiv in die Verhandlungen gehen. So sei die Führungsebene zuversichtlich, zu einem guten Ergebnis zu gelangen – für beide Seiten.

Bereits am Donnerstag teilte ein Sprecher des Unternehmens mit, dass eine Bezahlung nach dem Flächentarifvertrag "in absehbarer Zeit finanziell unmöglich wie auch inhaltlich unpassend" sei. Dies hätten das Management wie auch die eingesetzten Restrukturierungsexperten deutlich gemacht.

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Wie geht es für die scheidenden Mitarbeiter:innen weiter?

Abfindungen von bis zu 7.500 Euro sowie ein halbes Jahr Vorbereitung bei einer Transfergesellschaft auf einen beruflichen Neustart sieht der mit dem Betriebsrat ausgehandelte Interessenausgleich für die scheidenden Mitarbeiter:innen vor.

Allerdings ist bisher noch nicht bekannt, wie es mit den noch verbliebenen 129 Filialen weitergehen soll. Im Raum stehen Schließungen oder Veräußerungen von 81 Standorten. Die Textilhauskette Aachener zählt zu den Interessenten einiger Filialen. Auch gebe es laut dem Düsseldorfer Rechtsanwalt Frank Kebekus, der als Sachwalter der Gläubiger fungiert, laufende Verhandlungen mit den jeweiligen Vermietern.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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