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Bis einschließlich Sonntag

"Gefahr für Leib und Leben": Starkregen und Hochwassergefahr in Deutschland

  • Aktualisiert: 31.05.2024
  • 09:15 Uhr
  • Michael Reimers

Bis einschließlich Sonntag sind für Deutschland heftige Regenfälle angekündigt. Der Deutsche Wetterdienst warnt insbesondere für den Süden und Südosten vor Überflutungen und Erdrutschen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Von Dresden und Erfurt bis zu den Alpen wird von Donnerstag bis Sonntag (2. Juni) ergiebiger und gewittriger Dauerregen erwartet.

  • Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit Niederschlagsmengen zwischen 50 und 120 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden, örtlich sogar bis zu 150 Liter.

  • Besonders betroffen von Starkregen und Hochwasser sind Bayern und Baden-Württemberg.

Nachdem der Deutsche Wetterdienst bereits am Donnerstag (30. Mai) Unwetterwarnungen für große Teile Bayerns und Baden-Württembergs herausgegeben hatte, warnt er nun für weitere Teile Deutschlands vor Starkregen und Überflutungen. Für mehrere Bundesländer wurden inzwischen Gefahreninformationen herausgegeben. Betroffen sind Regionen in einem breiten Streifen von Dresden und Erfurt bis zu den Alpen. Auch große Gebiete Baden-Württembergs sind auf einer Karte des DWD markiert.

Die Meteorolog:innen sprechen von einem Tief, das von den Alpen bis nach Polen zieht und zum Teil ergiebigen und gewittrigen Dauerregen bringen könne. Die Niederschlagsmenge kann demnach bei zwischen 50 und 120 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden liegen, örtlich sogar bei bis zu 150 Liter pro Quadratmeter.

Übervolle Flüsse und nasse Böden verschärfen das Problem

Sollte es derart viel regnen, wie die Fachleute erwarten, sind Überflutungen wahrscheinlich. Von Freitagmittag bis Sonntag könnte das Tief Feuerwehren in etlichen Regionen Deutschlands beschäftigen. Ohnehin führen viele Flüsse in Deutschland mehr Wasser als sonst, viele Böden sind feucht und können keinen Niederschlag mehr aufnehmen. Erst rund um das Pfingstwochenende war das Saarland von Überschwemmungen betroffen.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor "Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen", da Straßen und Unterführungen bei heftigem Regen schnell überflutet werden können. Auch Aquaplaning auf Fahrbahnen sei möglich, wodurch die Gefahr von Verkehrsunfällen steige. Außerdem könne es zu Erdrutschen kommen.

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Katastrophenschutz: "Zu Hause bleiben!"

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät generell im Zusammenhang mit Unwetterwarnungen, den Vorrat an Lebensmitteln und Getränken zu überprüfen. "Wichtigste Regel: Zu Hause bleiben! Versuchen Sie, Verabredungen oder Termine zu verschieben", heißt es in den Empfehlungen der Behörde. Generell ist der Hochwasserschutz in Deutschland verstärkt worden, auch als Konsequenz aus der Flutkatastrophe im Ahrtal mit vielen Toten vor drei Jahren.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hatte erst in dieser Woche gefordert, dass beim Schutz vor Naturgefahren der Fokus auf Klimafolgen-Anpassung liegen solle. "Wir benötigen eine Verankerung der Anpassung an den Klimawandel im Bauordnungsrecht, weniger Flächenversiegelungen und Bauverbote in Überschwemmungsgebieten."

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Bereits erste Veranstaltungen im Freien abgesagt

Sachsens Landesregierung verschiebt wegen des Wetters den für Samstag (1. Juni) geplanten Tag der offenen Tür. In Thüringen wurden etwa das Brunnenfest mit Festumzug in Bad Berka bei Weimar und ein geplantes Kinderfest in Gotha mit Verweis auf die Sicherheit der Besucher:innen gestrichen. In der Landeshauptstadt Erfurt findet derzeit der Deutsche Katholikentag statt. Die Stadt Norden an der ostfriesischen Nordseeküste hat bereits Auswirkungen heftigen Regens zu spüren bekommen: Am Mittwoch wurden dort Straßen überflutet, Keller liefen voll.

Resultieren die starken Regenfälle aus dem Klimawandel?

Einzelereignisse sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) allgemein zunächst kein direkter Beleg für den Klimawandel. Analysen der vergangenen 70 Jahre zeigen laut DWD jedoch, dass die Intensität und die Häufigkeit von Starkniederschlagstagen mit über 20 Litern pro Quadratmeter und Tag in Deutschland geringfügig zugenommen haben.

Die stärksten Änderungssignale zeigen sich demnach für den Winter. Im Sommer gebe es noch kein klares Bild. Dies liege vermutlich daran, dass die Zahl der Tage mit Niederschlag eher abgenommen, aber sich der Niederschlag an den verbliebenen Tagen intensiviert habe. Außerdem seien Niederschläge im Sommer häufig kleinräumiger und damit schwerer zu erfassen als die ausgedehnten im Winter. Die Regenmengen an Starkniederschlagstagen im Sommer werden laut DWD aber wahrscheinlich steigen. Einen Grund nennen Klimaforscher:innen stets: Eine wärmere Atmosphäre könne mehr Feuchtigkeit aufnehmen, dann falle mehr Wasser runter, wenn es regne.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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