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Deindustrialisierung drohe

"Gefahr ist in Verzug": Österreichs Ex-Kanzler schießt scharf gegen Deutschland

  • Aktualisiert: 27.11.2023
  • 09:33 Uhr
  • Max Strumberger

Christian Kern, der ehemalige Bundeskanzler von Österreich, übt harsche Kritik an Deutschland. Ähnlich wie im Fußball sei auch die deutsche Wirtschaft im Niedergang. Das könnte für ganz Europa zum Problem werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland gibt dem österreichischen Ex-Kanzler Kern aktuell kein gutes Bild ab. 

  • Sowohl sportlich, wirtschaftlich als auch politisch liege einiges im Argen.

  • Das sei nicht nur für Deutschland gefährlich.

Eine recht finstere Prognose für Deutschland hat der Österreichs Ex-Kanzler Christian Kern abgegeben. Wie der heutige Manager gegenüber der "Bild" am 24. November verriet, befinde sich das Land an der Schwelle zur schleichenden Deindustrialisierung. "Ich sehe die Entwicklung in Deutschland mit großem Bedauern", so die Worte des Ex-Politikers. "Man hat das Gefühl, dass die Deutschen nicht nur das Fußballspielen verlernt haben", ergänzte er empört.

Für Kern sei die Situation in Deutschland jedoch kein lokales Problem. Er sieht in der finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklung eine große Gefahr für die gesamte EU. "Das deutsche Problem ist ein Europa-Problem. Deutschland ist die Lokomotive, die nicht ausfallen darf!"

Kern: "Alle Sicherungen durchgebrannt"

Der Österreicher moniert, dass die Politik es versäumt habe, "das Land und seine Infrastruktur bei Verkehr, Bahn, Telekommunikation und Bildung zukunftsfähig" zu machen: "Es scheint, als seien alle Sicherungen durchgebrannt: Die Zukunftschancen und Zukunftsjobs werden verspielt."

Als Aufsichtsratschef eines Glasherstellers für Solar-Industrie beurteilt er die aktuelle Lage in seiner Branche als gravierend: "Statt Zukunftsbranchen und Zukunftsarbeitsplätze aufzubauen, wird das, was da ist auch noch abgewrackt." Sein dringender Appell an die Politik lautet: "Gefahr ist in Verzug, wir haben keine Jahre mehr, um das notwendige zu tun, sondern bestenfalls noch Wochen. Da kommt das Desaster in Deutschland zur Unzeit!"

  • Verwendete Quellen:
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