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12 Minuten lang

Gegen DFL-Investor: Fußballfans planen Schweige-Proteste

  • Veröffentlicht: 15.12.2023
  • 16:49 Uhr
  • Lisa Apfel
Dortmunds Fans zeigen Transparente gegen Investoren in der DFL.
Dortmunds Fans zeigen Transparente gegen Investoren in der DFL. © Bernd Thissen/dpa

Ein Investor in der DFL? Den Fans ist das ein Dorn im Auge. Dennoch haben die Fußballclubs der Deutschen Fußball Liga den Weg dafür freigeräumt. Das will die Fanszene nicht tatenlos hinnehmen - und kündigten nun einen Protest an.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fußballclubs in der DFL haben den Weg für einen strategischen Partner frei gemacht.

  • Die Fans sind damit gar nicht einverstanden - und wollen nun ihrem Ärger mit einer Protestaktion Luft machen.

  •  Auch Top-Coaches wie Alonso oder Hoeneß äußern sich zur aufgeheizten Stimmung.

Nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga am Montag ist klar: Die DFL hat von den Proficlubs das Mandat erhalten, nun konkrete Verhandlungen mit einem strategischen Vermarktungspartner aufzunehmen.

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Fans: Investoreneinstieg "elementarer Angriff" auf Fußball

Doch auf Begeisterung stößt dieses Votum bei den Fußballfans nicht - im Gegenteil.

Bereits vor der Abstimmung hatten sie in den Stadien ihrem Ärger über einen möglichen DFL-Investor-Deal Luft gemacht. Der Grund: Die Fußballanhänger:innen befürchten eine Wettbewerbsverzerrung.

Das jetzt feststehende Ergebnis soll deshalb auch nicht einfach so hingenommen werden. Die Fans wollen am kommenden Spieltag einen für Fußballstadien ungewöhnlichen Protest planen - und schweigen.

In einem gemeinsamen, am Freitag veröffentlichen Statement der Fanszenen Deutschlands heißt es dazu:

"Wir sind nicht bereit, dem Ausverkauf des Deutschen Fußballs tatenlos zuzusehen. Um zu verdeutlichen, dass der vielbeschworene 12. Mann bundesweit nicht bereit ist, als Teil der Verhandlungsmasse des DFL-Deals mit dubiosen Investoren herzuhalten, werden wir zwölf Minuten schweigen."

Weiter heißt es von den Fans: "Den Investoreneinstieg sehen wir als einen elementaren Angriff auf den basisorientierten Volkssport Fußball hierzulande. Die Funktionäre mögen Medienrechte verscherbeln können, doch gleichwohl können wir unsere eingebrachten Anteile am Produkt Bundesliga selbst beeinflussen."

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FCB-Fans wollten offenbar länger schweigen

Manchen geht das offenbar noch nicht weit genug: Nach "Bild"-Informationen sollen die FC Bayern-Fans "Schickeria München" beim Spiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntag geplant haben, die komplette Spielzeit über ihren Verein nicht zu unterstützen.

Der Plan soll demnach aufgrund Uneinigkeit unter den bekanntesten Ultra-Gruppierung der Bayern auf Eis gelegt worden sein. Nun soll, wie im offiziellen Statement der Fanszenen Deutschlands angekündigt, "nur" zwölf Minuten Stille herrschen.

Das sagen die Top-Trainer zur Diskussion

Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß sagte zum angekündigten Schweige-Protest bei einer Pressekonferenz am Freitag, wenn es erstmal zwölf Minuten im Stadion still bleibe, "wird es ganz schnell spür- und hörbar für uns."

"Beides hat seine Berechtigung. Die Kunst liegt darin, beides zusammenzubringen", fügte er hinzu. Einerseits gehe es darum, den Anschluss im internationalen Fußball nicht zu verlieren, aber "definitiv auch nicht den Kontakt" zu den Fans, die "alles entscheidend" seien. "Das ist ein schmaler Grat." Man müsse sehr genau hinhören, was die Sorgen der Fans seien.

Xabi Alonso, Coach von Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen, erklärte zur Diskussion: "Wir respektieren die Tradition historisch, aber wir wollen den deutschen Fußball entwickeln" und weiter: "Wir haben Fans in Leverkusen, aber auch in Spanien, Argentinien und in Japan. Wir müssen eine Perspektive haben, die Tradition zu halten, aber auch eine Vision zu entwickeln, weil wir in einem Fußball-Dschungel kämpfen, mit La Liga, Premier League, Liga A und der Serie A."

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:newstime

Investoren-Deal: Was ist der Plan der DFL?

Doch was ist der Plan der DFL in Sachen Investoren-Deal? Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor bis zu einer Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben.

Der Gewinn soll dann in die Infrastruktur, wie weitere Digitalisierung und Internationalisierung sowie den Aufbau einer eigenen Streamingplattform, gehen.

Die Fans sind davon unbeeindruckt und kündigen längeren Widerstand gegen das Projekt an: "Unsere Ressourcen im Kampf gegen die Profitgier und Willkür der DFL werden wir kollektiv bündeln. Noch könnten die Geschäftsführer der Liga das verhängnisvolle Investmentprojekt stoppen. Wir werden diesen Weg genauestens im Visier behalten!"

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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