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Giftige Lektüre

Gesundheitsgefahr: Uni Bielefeld sperrt 60.000 Bücher 

  • Veröffentlicht: 28.02.2024
  • 10:39 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Uni Bielefeld sperrt Tausende Bücher für die Ausleihe - in ihnen sollen hochgiftige Arsenverbindungen stecken. (Symbolbild)
Die Uni Bielefeld sperrt Tausende Bücher für die Ausleihe - in ihnen sollen hochgiftige Arsenverbindungen stecken. (Symbolbild)© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die Bibliothek der Universität Bielefeld geht gegen ihre eigenen Bücher vor und sperrt rund 60.000 Exemplare für die Ausleihe. Überprüft werden sollen diese auf giftige Inhaltsstoffe wie Arsenverbindungen.

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Die Universität Bielefeld hat prophylaktisch 60.000 Bücher aus den Regalen genommen, um sie zu untersuchen. Das Problem mit toxischen Inhaltsstoffen soll laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) auch in anderen Bibliotheken schon seit Längerem bekannt sein.

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Teile der Bibliotheksbestände sind potenziell arsenbelastet

Lesen bildet nicht nur - es kann auch giftig sein. Die Universitätsbibliothek in Bielefeld ist sich dessen bewusst und sperrt daher rund 60.000 Bücher aus dem eigenen Bestand. Ein Ausleihen der betroffenen Bücher ist ab sofort nicht mehr möglich. 

Grund dafür ist nicht der literarische Inhalt, sondern das, was im Papier selbst stecken könnte: giftige Arsenverbindungen. Besonders bei Büchern und Zeitschriften aus dem 19. Jahrhundert sind bei der Produktion teilweise arsenhaltige Stoffe zum Einsatz gekommen. Betroffen davon sollen aber nicht alle Exemplare sein. Es wird geschätzt, dass es sich vermutlich um weniger als zehn Prozent kontaminierte Bücher handelt. Die Überprüfung in Bielefeld sei kein Einzelfall.

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Arsen ist giftig und krebserregend

Arsen ist giftig und krebserregend und kann in grünen Farbstoffen vorkommen. Besondere Vorsicht sei daher geboten bei Büchern mit grünen Einbänden, Buchschnitten, Titelschildern, Spiegeln oder Vorsatzblättern ohne Überprüfung, wie die Uni-Bibliothek erläuterte. Bücher mit Ledereinbänden seien nicht betroffen. Es gebe für den Umgang mit dieser Gefährdung bislang keine gesetzliche Regelung oder Handlungsempfehlungen. "Wir sind im Austausch mit anderen Bibliotheken", erklärte die Universitätsbibliothek Bielefeld weiter.

"Zu einer möglichen Gefährdung kann es kommen, wenn die Bände mit Grünschnitt angefasst und zum Umblättern der Seiten die Finger mit der Zunge angefeuchtet werden, der Staub möglicherweise Arsen enthält und eingeatmet wird oder durch das Anfassen der Bände Arsen in die Augen gerät", heißt es in einer Mitteilung auf der Webseite der Bibliothek. Auch wenn es nicht Sinn der Sache ist: Solange die Bücher im Regal stehen, würden sie als unbedenklich gelten, hieß es.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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