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Waffenstillstand in Sicht?

Hamas verzichtet offenbar vorerst auf Abzug Israels aus Gazastreifen

  • Veröffentlicht: 06.07.2024
  • 09:51 Uhr
  • Michael Reimers
4. Juli 2024, Palästinensische Gebiete: Palästinenser:innen, die durch die israelische Luft- und Bodenoffensive auf den Gazastreifen vertrieben wurden, gehen an Abwässern vorbei, die in die Straßen der südlichen Stadt Chan Junis fließen.
4. Juli 2024, Palästinensische Gebiete: Palästinenser:innen, die durch die israelische Luft- und Bodenoffensive auf den Gazastreifen vertrieben wurden, gehen an Abwässern vorbei, die in die Straßen der südlichen Stadt Chan Junis fließen.© Jehad Alshrafi/AP/dpa

Nach indirekten Verhandlungen um weitere Geisel-Freilassungen lässt die Hamas einem ranghohen Mitglied zufolge ihre Bedingung fallen, Israel müsse sich zunächst zu einem dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen verpflichten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In die Bemühungen um die Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der radikal-islamischen Hamas kommt offenbar Bewegung.

  • Ein hochrangiges Hamas-Mitglied bestätigte Reuters, Israel müsse sich nicht zunächst zu einem dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen verpflichten.

  • Damit könne nun ein befristeter Waffenstillstand beginnen, der Lieferungen von Hilfsgütern ermöglichen und den Abzug der israelischen Truppen garantieren soll.

Die Bemühungen um die Freilassung israelischer Geiseln in der Gewalt der radikal-islamistischen Hamas zeigen offenbar erste Wirkung. Nach indirekten Verhandlungen zwischen der palästinensischen Gruppierung und Israel am Freitag bestätigte am Samstag (6. Juli) ein hochrangiges Hamas-Mitglied gegenüber Reuters, man habe die Forderung fallengelassen, dass Israel sich zunächst zu einem dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen verpflichten müsse. Demnach sei nun in einer ersten, auf sechs Wochen begrenzte Phase eines Abkommens ein befristeter Waffenstillstand vorgesehen, der Lieferungen von Hilfsgütern ermöglichen und den Abzug der israelischen Truppen garantieren solle.

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Freilassung von Geiseln nach Bidens Plan

16 Tage nach Beginn der ersten Phase sollten Gespräche über die Freilassung israelischer Geiseln, darunter auch Soldaten und männliche Zivilisten, beginnen, sagte das Hamas-Mitglied weiter. Grundlage der Gespräche ist ein von US-Präsident Joe Biden Ende Mai vorgelegter Plan, der die Freilassung von etwa 120 Geiseln der Hamas und einen Waffenstillstand umfasst. Zunächst sind in zwei Phasen die schrittweise Freilassung der Geiseln, ein Rückzug der israelischen Streitkräfte und eine Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischer Haft geplant. Eine dritte Phase beinhaltet den Wiederaufbau Gazas und die Übergabe der Leichen toter Geiseln.

Ein hochrangiger Mitarbeiter der palästinensischen Regierung, der mit den Verhandlungen vertraut ist, sagte am Samstag Reuters, der Vorschlag könne zu einem Rahmenabkommen führen, mit dem der seit neun Monaten andauernde Krieg im Gazastreifen beendet werde. Im israelischen Verhandlungsteam hieß es, es bestehe nun eine reelle Chance, eine Einigung zu erzielen.

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Netanjahu zufolge bestehen weiter Differenzen mit Hamas

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Freitag erklärt, die Verhandlungen über eine Feuerpause in Nahost würden kommende Woche fortgeführt. Es bestünden weiter Differenzen. Geheimdienstchef David Barnea sei von den Verhandlungen in Doha nach Israel zurückgekehrt.

Der Konflikt hat nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen mehr als 38.000 Palästinenser:innen das Leben gekostet. Der Krieg brach aus, nachdem die Hamas am 7. Oktober südisraelische Städte angegriffen, 1.200 Menschen getötet und etwa 250 Geiseln genommen hatte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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