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Nach antisemitischem Flugblatt

Hitlergruß und Judenwitze: Ex-Mitschüler belastet Aiwanger mit weiteren Details

  • Aktualisiert: 30.08.2023
  • 13:07 Uhr
  • Lena Glöckner

In der Aufarbeitung der Flugblatt-Affäre hat Söder den Ball wieder zu Aiwanger gespielt, der nun einen Fragenkatalog beantworten muss. Derweil meldet sich ein Ex-Mitschüler aus Niederbayern zu Wort - und belastet ihn weiter.

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In der Affäre um ein altes antisemitisches Flugblatt hat sich erstmals ein Mitschüler des beschuldigten Hubert Aiwanger öffentlich geäußert. Im Interview mit dem BR-Magazin "report München" erzählte Mario Bauer von seinen Beobachtungen während ihrer gemeinsamen Zeit am Burkhart-Gymnasium Mallersdorf-Pfaffenberg - und berichtete dabei Details, die den bayerischen Vize-Ministerpräsidenten belasten.

Aiwanger habe beim Betreten des überfüllten Klassenzimmers gelegentlich "einen Hitlergruß gezeigt", so der Mitschüler Aiwangers von der 7. bis 9. Klasse zum BR. Des Weiteren soll er häufig Reden von Hitler, "vermutlich in dem Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen", imitiert haben. Mit seinen Erinnerungen bestätigte der Ex-Mitschüler Aiwangers einen Bericht des "Münchner Merkur", wonach der Verdacht damals schnell auf den damals 16 oder 17 Jahre alten Hubert gefallen war, da dieser in der Klasse als Hitler-Imitator auffiel.

Aiwanger soll Witze über Juden "definitiv" gemacht haben

Während sich mittlerweile Aiwangers Bruder Helmut als Verfasser des besagten Pamphlets bekannt hat, bleibt zumindest eine mögliche Beteiligung von Hubert Aiwanger weiterhin Gegenstand der Diskussion. Vor 35 Jahren wurde gegen ihn von der Schule ein Disziplinarverfahren eingeleitet, nachdem in seiner Schultasche ein oder mehrere Exemplare des Flugblatts gefunden worden waren, wie er selbst einräumte. Ob er diese verteilt hat, daran erinnert er sich nach eigenen Angaben nicht mehr.

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Zum Flugblatt könne Mario Bauer nichts sagen, sagte er gegenüber dem TV-Magazin. Er erinnere sich jedoch an Hubert Aiwangers auffälliges Verhalten, der Witze über Juden und das KZ Auschwitz "definitiv" gemacht habe. Allerdings sei schwer zu sagen, welche tiefere Überzeugung dahintergesteckt habe. Laut Bauer könne man das auch als pubertäre Phase bezeichnen, viele hätten ihn damals "als Spinner" abgetan. 

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Dienstag (29. August) angekündigt, dass der Freie-Wähler-Chef nun 25 Fragen schriftlich beantworten solle. Eine Frist nannte er nicht. Auch zum Inhalt des Fragenkatalogs sagte der CSU-Vorsitzende zunächst nichts. Man hoffe aber auf eine "rasche und umfangreiche" Beantwortung - und Aiwanger habe auch Antworten "nach bestem Wissen und Gewissen" zugesagt. Erst danach will der CSU-Chef eine "abschließende Bewertung" vornehmen.

  • Verwendete Quellen:
  • Münchner Merkur
  • Agenturmaterial
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