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Anhänger von Muktada al-Sadr

Wut wegen neuer Koranverbrennung: Schwedische Botschaft im Irak in Flammen

  • Veröffentlicht: 20.07.2023
  • 09:59 Uhr
  • Lena Glöckner

Erneut soll bei einer Protestaktion in Schweden ein Koran-Exemplar angezündet werden. Schon vorab entlädt sich die Wut darüber im Irak. Die schwedische Botschaft wird gestürmt und Feuer gelegt.

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Demonstranten haben im Irak die schwedische Botschaft vorübergehend gestürmt und dort Feuer gelegt. Zuvor wurde eine weitere Koranverbrennung in Schweden angekündigt. Hunderte zogen daraufhin laut Augenzeugen zur Botschaft, von denen viele über Absperrungen kletterten und Parolen riefen wie "Ja, ja zum Koran".

Bilder in sozialen Netzwerken zeigten an dem Gebäude in Bagdad in der Nacht zum Donnerstag (20. Juli) Feuer und Rauchwolken. Einige feierten auf der Straße und schwenkten irakische Flaggen. Unter den Protestlern waren viele Anhänger des einflussreichen schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr. Bis zum Morgen zogen die Gruppen teils wieder ab.

Das schwedische Außenministerium teilte mit, über die Lage informiert zu sein und im ständigen Kontakt mit den Mitarbeiter:innen vor Ort zu stehen. "Unsere Mitarbeiter sind in Sicherheit", teilte das Pressebüro in Stockholm mit. "Wir verurteilen alle Angriffe auf Diplomaten und Mitarbeiter internationaler Organisationen." Es sei die Aufgabe irakischer Sicherheitskräfte, diplomatische Vertretungen zu schützen. Während des nächtlichen Tumults war auf Videos wenig Widerstand von Sicherheitskräften zu sehen.

Bereits Ende Juni wurde ein Koran verbrannt

Die schwedische Polizei hatte zuvor einen Antrag für eine öffentliche Versammlung genehmigt, die am Donnerstag vor der irakischen Botschaft in Stockholm stattfinden sollte. Nach Angaben der schwedischen Nachrichtenagentur TT wollte dabei eine Person einen Koran und eine irakische Flagge verbrennen. Nur zwei Personen sollen demnach an der Demonstration teilnehmen. Demonstranten in Bagdad sagten laut Augenzeugen, der hiesige Protest sei eine Reaktion auf die neue geplante Koranverbrennung in Schweden.

Schon Ende Juni war bei einer Demonstration vor der Stockholmer Moschee ein Koran-Exemplar angezündet worden. Im Irak kam es zu umfangreichen Protesten. Marokko zog seinen Botschafter aus Schweden ab, Saudi-Arabien bestellte den schwedischen Botschafter ein. Auch Papst Franziskus äußerte sich zu dem Vorfall und zeigte sich "wütend und angewidert". Mutwillige Koranschändungen gelten im Islam als blasphemisch. In vielen islamischen Ländern drohen dafür Strafen. Das irakische Außenministerium verurteilte den Angriff auf die schwedische Botschaft in Bagdad auf das Schärfste. Es sei eine Attacke auf eine diplomatische Einrichtung.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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