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Diesel-Skandal

Abgas-Trickserei? Jetzt wird auch gegen BMW ermittelt

  • Aktualisiert: 24.01.2024
  • 11:59 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Im Diesel-Skandal war der Münchner Autobauer bislang außen vor. Doch es gibt neue Erkenntnisse. Warum das Kraftfahrtbundesamt nun doch noch tätig wird.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere deutsche Autohersteller haben ihre Abgaswerte mit Tricks manipuliert.

  • Nun werden auch gegen den BMW-Konzern Vorwürfe laut.

  • Was die Deutsche Umwelthilfe dem Münchner Unternehmen konkret vorwirft.

Der Dieselskandal erwischt nun offenbar auch den BMW-Konzern. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat laut einem "Bild"-Bericht ein formales Verfahren gegen den Münchner Autobauer eingeleitet. Der Verdacht: BMW soll die Abgaswerte einiger Modelle mithilfe von unerlaubten Tricks verfälscht haben.

Dem Bericht geht es im konkreten Fall um eine ältere Ausgabe des SUV-Fahrzeugs X3 mit Zwei-Liter-Dieselmotor. Das Auto stoße weniger Stickoxide aus, wenn unter anderem die Klimaanlage ausgeschaltet sei. Bei Labortests sei dies in der Regel der Fall - was zu besseren Abgaswerten führt. Mit dem Vorgang vertraute Personen sehen laut "Bild" im Vorgehen von BMW ein "Defeat Device", also eine unzulässige Abschalteinrichtung.

BMW soll beim X3 getrickst haben

Die Ermittlungen des KBA haben hartnäckige Nachforschungen durch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ausgelöst. Axel Friedrich, früher Abteilungsleiter im Umweltbundesamt und seit 2016 DUH-Sachverständiger, bestätigt der "Süddeutschen Zeitung", dass das KBA ein Anhörungsverfahren gegen BMW wegen des Verdachts der Abgasmanipulation eingeleitet habe. Der Zeitung zufolge hatte Friedrich im vergangenen Jahr gemeinsam mit einem Software-Experten ältere BMW-Dieselfahrzeuge getestet. Dabei wurden laut DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch "die höchsten je gemessenen Stickoxid-Emissionen" entdeckt. Friedrich habe die Ergebnisse seiner Recherchen an die Bundesbehörde weitergeleitet, die daraufhin tatsächlich tätig geworden sei.

Ein KBA-Sprecher bestätigte gegenüber "Bild" die Ermittlungen seiner Behörde gegen BMW: "Die Marktüberwachung des KBA hat im August 2023 ein Anhörungsverfahren gegen BMW eingeleitet. Es geht um den Verdacht einer unzulässigen Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung eines X3 2 l Diesel."

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Umwelthilfe löst Ermittlungen aus

Der Start eines formellen Anhörungsverfahrens bedeute, dass der Hersteller einen Bescheid kassiere, schreibt die "Bild" weiter. Das hätten andere Fälle in der Vergangenheit gezeigt. BMW versuche demnach, den ganzen Vorgang als Produktionsmangel abzutun.

:newstime

Entscheidend wird sein, wie das KBA den Vorfall einstuft. Sollte das Vorgehen der Münchner als minderschwerer Fall bewertet werden, müssten die betroffenen Autos nur in einen gesetzeskonformen Zustand versetzt werden. Das hätte einen riesigen Rückruf zur Folge. Stuft die Bundesbehörde die Trickserei allerdings als Betrug ein, dann drohten BMW straf- und zivilrechtliche Folgen, so "Bild". Zudem würde das KBA dann auch andere Modelle mit Blick auf mögliche Software-Tricks genauer unter die Lupe nehmen, was einen Domino-Effekt auslösen könnte. Volkswagen musste wegen millionenfachen Abgasbetrugs Milliardensummen an Strafen und Entschädigungen zahlen.

Der Insider zur "Bild":  "BMW ist bei der Abgastrickserei offensichtlich sehr geschickt vorgegangen, deshalb hat es so lange gedauert, etwas zu finden."

  • Verwendete Quellen:
  • "Süddeutsche Zeitung": "Kraftfahrtbundesamt ermittelt gegen BMW"
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