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Entscheidung in den USA

Königsmacher bei der US-Wahl 2024: Was sind "Swing States"?

  • Aktualisiert: 06.11.2024
  • 17:11 Uhr
  • Anne Funk
Harris und Trump setzten einen Schwerpunkt ihres Wahlkampfes auf die sogenannten "Swing States".
Harris und Trump setzten einen Schwerpunkt ihres Wahlkampfes auf die sogenannten "Swing States".:newstime

Die Delegierten der Bundesstaaten stimmen geschlossen für einen Präsidentschaftskandidaten. Meist ist vorher klar, wer siegen wird – außer in ein paar umkämpften Staaten in der politischen Mitte.

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Inhalt

Die Wähler:innen in den USA haben über einen neuen Präsidenten entschieden, die Wahllokale sind geschlossen. Laut der Nachrichtenagentur AP und den Fernsehsendern Fox News, CNN und NBC hat Donald Trump die mit Spannung erwartete Wahl gewonnen.

Zuvor reisten der 78-Jährige und Kamala Harris vor allem dorthin, wo am Ende über die Wahl entschieden wird - in die sogenannten "Swing States".

Das sind ein paar Bundesstaaten der politischen Mitte, die bei vergangenen Wahlen mal mehrheitlich für die eine, mal für die andere Partei gestimmt haben. Sie "schwingen" sozusagen zwischen Demokraten und Republikanern hin und her, sie sind das Zünglein an der Waage. Deswegen konzentrierte sich der Wahlkampf in diesem Jahr auf gerade einmal sieben Bundesstaaten.

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Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Donald Trump.
News

Kampf ums Weiße Haus entschieden

US-Wahl im Newsticker: Aufgeladenes Treffen: Biden empfängt Trump im Weißen Haus

Die Entscheidung ist gefallen: Donald Trump wird erneut US-Präsident, Kamala Harris verliert das Rennen ums Weiße Haus. Alle Entwicklungen aus den USA im Newsticker.

  • News-Ticker
  • 12.11.2024
  • 05:14 Uhr

Der Grund dafür ist das Wahlsystem. Wer Präsident wird, entscheidet sich nicht anhand der Summe der landesweit abgegebenen Stimmen, sondern durch 538 Delegierte der Bundesstaaten. Die sogenannten Wahlleute werden proportional nach Bevölkerungsgröße aus den einzelnen Bundesstaaten und aus der Hauptstadt Washington entsandt.

In fast allen Staaten gilt: Wenn ein Kandidat vorn liegt, bekommt er unabhängig von den genauen Stimmverhältnissen alle Wahlleute dieses Bundesstaats zugesprochen.

Im Video: Vorzeitige US-Wahl im Swing State Georgia bricht Rekorde

Besonders wichtig: "Midwest"- und "Sun Belt"-Staaten

In vielen Bundesstaaten ist aufgrund vergangener Wahlen und aktueller Umfragen klar, wer gewinnen wird: Die 54 Stimmen Kaliforniens etwa gehen sicher an die Demokraten, die 40 Stimmen aus Texas an die Republikaner. Im reichen und gebildeten Nordosten stimmen die Menschen eher für die Demokraten, im tiefen Süden punkten eher die Republikaner.

Expert:innen erwarteten eine knappe Entscheidung in zwei Staaten im Norden der USA, in Wisconsin und Michigan im sogenannten "Mittleren Westen". Das gilt auch für das östliche Pennsylvania und für vier Staaten im "Sun Belt" der USA, die für ihr mildes und sonniges Klima bekannt sind. Nevada und Arizona liegen im Westen des "Sonnengürtels", Georgia und North Carolina im Osten.

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Pennsylvania (19 Wahlleute)

Pennsylvania gilt in vielen US-Analysen als der vielleicht wichtigste Staat der Wahl. Wegen der hohen Zahl an Wahlleuten ist ein Gesamtsieg für beide Kandidaten ohne diesen Staat deutlich schwieriger.

Wichtige Themen in dem von einer starken Mittelschicht geprägten Staat sind die hohen Lebenshaltungskosten und die umstrittene Erdgas-Gewinnung durch Fracking. Zuletzt hatte Harris hier in Umfragen stets einen knappen Vorsprung behauptet, doch Trump konnte die Wahl in dem Bundesstaat gewinnen.

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Georgia (16 Wahlleute)

Nach sechs Siegen für die Republikaner konnte sich Joe Biden 2020 für die Demokraten erstmals wieder den Südstaat Georgia sichern. Besonders wichtig war für diesen Erfolg ein hoher Stimmanteil unter Schwarzen, sie stellen dort rund ein Drittel aller Wähler:innen.

Im Frühjahr hatten Umfragen aber gezeigt, dass Biden gerade unter jüngeren Schwarzen Boden verlor. Harris hat den Rückstand nur teilweise aufgeholt, doch am Ende besiegte Trump die Demokratin in dem Bundesstaat.

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North Carolina (16 Wahlleute)

Eigentlich ist North Carolina konservativ: Mit Ausnahme von Barack Obama 2008 hat der Staat immer den republikanischen Präsidentschaftskandidaten gewählt. Doch durch viele Zugezogene und einen hohen Schwarzen-Anteil hatte Vizepräsidentin Harris auf eine Überraschung gehofft.

Dafür hätte auch eine weitere Wahl am 5. November in dem Sun-Belt-Staat sorgen können, denn North Carolina bestimmte auch einen neuen Gouverneur. Die Republikaner haben mit Mark Robinson einen extremen Kandidaten aufgestellt, der den Holocaust leugnet, ein Abtreibungsverbot durchsetzen will und zuletzt mit einem Skandal über Beiträge in Internet-Pornoforen für Schlagzeilen gesorgt hat.

Michigan (15 Wahlleute)

Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer von den Demokraten genießt hohe Beliebtheit, sie konnte vor zwei Jahren mit fast zehn Prozentpunkten Vorsprung ihre Wiederwahl sichern.

2016 lag Donald Trump hier nur um 11.000 Stimmen vorne, 2020 ging der Staat mit rund zwei Prozentpunkten Vorsprung an Biden. In dem Industriestaat leben besonders viele arabisch-stämmige Amerikaner, die Bidens Unterstützung für Israel kritisch betrachten.

Im Video: Wie entscheiden die US-Bürger in den "Swing States"?

Arizona (11 Wahlleute)

Arizona an der Südgrenze östlich von Kalifornien hat sowohl bei der Präsidentschaft als auch bei den Mehrheitsverhältnissen im Senat eine Schlüsselrolle. Der progressive Demokrat Ruben Gallego tritt bei der Senatoren-Wahl in Arizona gegen Trump-Freundin Kari Lake an, die bereits 2022 im Rennen um den Gouverneursposten unterlegen war. Dort könnte außerdem ein Volksentscheid zum Abtreibungsrecht zusätzliche Demokraten-Wähler motivieren.

Wisconsin (10 Wahlleute) 

Wisconsin ist besonders umkämpft: 2016 gewann Trump dort gegen Hillary Clinton, 2020 lag Biden vor Trump. Beide Male betrug der Unterschied bei rund drei Millionen abgegebenen Stimmen nur rund 20.000 Stimmen. In Wisconsin setzte sich Trump gegen Harris knapp mit einem Prozentpunkt Vorsprung noch durch.

Nevada (6 Wahlleute)

Nevada schickt nur wenige Wahlleute nach Washington. Im Silber- und Wüstenstaat im Südwesten sind Wirtschaftsthemen besonders wichtig: Die Erholung nach der Corona-Pandemie verlief schleppend, die Arbeitslosigkeit zählt zu den höchsten in den USA. Rund drei Viertel der Menschen in Nevada wohnen in und um die Glücksspielmetropole Las Vegas. Seit 1976 haben sowohl Republikaner als auch Demokraten den Staat je sechsmal für sich entscheiden können.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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