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Ausbreitung befürchtet

Bayern: Krebspest an Urlaubssee entdeckt

  • Aktualisiert: 21.10.2023
  • 17:25 Uhr
  • Clarissa Yigit

Am Alatsee bei Füssen wurden vermehrt verendete Edelkrebse gefunden. Nun ist sicher, dass die Tiere an der Krebspest gestorben sind.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Alatsee bei Füssen wurden tote Edelkrebse gefunden.

  • Eine DNA-Analyse ergab, dass die Tiere an der Krebspest verendet sind.

  • Ursache für die Pest könnten Signalkrebse gewesen sein.

Der Alatsee bei Füssen (Bayern) lockt viele Besucher mit "seinem klaren, teils türkisfarbenen Wasser, das den Eindruck vermittele, Urlaub am Meer zu verbringen", heißt es auf "Pfronten.de".

Allerdings wurden in dem Bergsee, der in einer Senke nur wenige Meter an der österreichischen Grenze liegt, seit kurzem Freizeitaktivitäten wie Baden, Angeln, Boot- und SUP-Fahren untersagt. Ebenso durften Hunde nicht ins Wasser, ergänzt "T-online". Das Verbot galt auch für die umliegenden Gewässer.

Grund war zunächst der Verdacht auf einen Pilzerreger, die sogenannte Krebspest, nachdem am Alatsee viele tote Edelkrebse in den vergangenen Wochen gefunden worden seien, schreibt "BR24".

Nun habe sich mittels einer DNA-Untersuchung der toten Tiere der Verdacht bestätigt, schreibt "BR24" und beruft sich dabei auf Karl Schindele, Leiter des zuständigen Wasserwirtschaftsamts Kempten.

Die Krebspest

Krebse, die mit der Krebspest infiziert sind, lassen ihre Scheren hängen, wenn man diese aus dem Wasser hebt. Zudem wehren sie sich nicht. Auch Gewichtsverlust, dunkle Flecken auf dem Panzer als auch fehlende Gliedmaßen deuten auf eine Erkrankung hin. Zudem komme es zu wattebauschartigen Pilzwucherungen aus den Gelenkhäuten und oftmals auch aus den Augen.

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:newstime

Gefahr Signalkrebs

Der Edelkrebs, der stark vom Aussterben bedroht ist, ist die größte europäische Flusskrebsart. Dieser werde allerdings von eingeschleppten Arten, wie dem Signalkrebs, zunehmend verdrängt, da diese nicht nur Überträger der Krebspest sein können, sondern selbst auch weitgehend immun gegen die Pest sind.

Für die Krebspest im Alatsee könnten nunmehr ein oder mehrere Signalkrebse verantwortlich gewesen sein, die etwa ein Aquarienbesitzer:in dort ausgesetzt habe, erklärt der schwäbische Fischereifachberater Oliver Born gegenüber "BR24".

Aber auch der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung des Signalkrebses, da diese höhere Temperaturen benötigten als Edelkrebse. Aufgrund der immer wärmer werdenden Gewässer würden somit die "natürliche Kältesperre" als Barriere für die eingeschleppten Krebsarten häufig wegfallen, schreibt "BR24" unter Berufung auf Aussagen von Johannes Schnell vom bayerischen Landesfischereiverband.

Die quasi geschützten Lebensräume für heimische Flusskrebsarten würden somit immer kleiner.

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Sorge vor Ausbreitung

Für Menschen und Hunde sei die Krebspest zwar ungefährlich. Allerdings bestehe immer noch die Gefahr, dass sich die Pest über Freizeitgeräte wie Boote oder Paddel auf andere Gewässer übertragen könne.

Zudem könnten die Sporen der Krebspest bis zu zwei Wochen im feuchten Milieu überdauern und seien dann noch immer infektiös, schreibt die Stadt Füssen in einer Bekanntmachung.

Am Giebelbach in Lindau (der in den Bodensee mündet) seien bereit Fälle vom Wasserwirtschaftsamt registriert worden. Ebenso habe es am Moosbach in Lindenberg verendet Krebse gegeben, wie die "Allgäuer Zeitung" schon im September berichtete. Ob die Bäche im Westallgäu allerdings wirklich von der Krebspest betroffen sind, stehe noch nicht fest.

Der Alatsee

Der auf 868 Metern Höhe gelegene Alatsee ist umringt von Bergen. Das Gewässer befindet sich rund sechs Kilometer westlich von Füssen und liegt in unmittelbarer Nähe zu Österreich. Der vom Grundwasser gespeister See gelte als einer der beliebtesten Badeseen der Region. Auch unterschiedliche Freizeitaktivitäten wie Angeln, Boot- und SUP-Fahren zeichnen den See aus.

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