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Forderung nach Waffenruhe

Lawrow gibt USA Schuld an Gewalt in Nahost und Ukraine

  • Veröffentlicht: 17.07.2024
  • 20:50 Uhr
  • dpa
Sergej Lawrow, russischer Außenminister (Archivbild)
Sergej Lawrow, russischer Außenminister (Archivbild)© Peter K. Afriyie/AP/dpa

Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates beschuldigte Russlands Außenminister Lawrow die USA, das Blutvergießen in der Ukraine und im Gazastreifen durch Waffenlieferungen zu unterstützen

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Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats den USA die Verantwortung für die vielen Toten in der Ukraine und den palästinensischen Gebieten gegeben. "Indem Washington Israel diplomatischen Schutz gibt und Waffen und Munition liefert, ist es - das ist allen klar - ein direkter Beteiligter des Konflikts geworden, genau wie in der Ukraine", sagte Lawrow russischen Agenturen zufolge in New York.

Weiter sagte er, sobald die USA ihre Unterstützung einstellten, würde in beiden Fällen auch das Blutvergießen enden. Die beispiellose Welle der Gewalt im Nahen Osten sei eine Folge der US-Politik in der Region, behauptete der russische Chef-Diplomat, dessen Regierung selbst den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat.

Im Video: Lawrow spricht von "atomarer Bedrohung" Russlands durch den Westen

Russland, das derzeit den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat hält, hat am Mittwoch eine Sondersitzung angesetzt, in der sich der Rat mit der prekären Lage im Gaza-Streifen befassen soll. Der Krieg war ausgebrochen, nachdem Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober den Süden Israels überfallen, 1.200 Menschen ermordet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt haben. Dem Krieg wiederum sind nach schwer überprüfbaren palästinensischen Angaben Zehntausende Menschen zum Opfer gefallen. In dem abgeriegelten Küstenstreifen werden noch 120 Geiseln vermutet, viele von ihnen dürften aber nicht mehr am Leben sein.

Lawrow forderte nun eine vollständige Waffenruhe und den Beginn von Verhandlungen für die Gründung eines palästinensischen Staats. Bei weiteren Kämpfen drohe ein Hineinziehen der Nachbarländer Israels in den Konflikt, warnte der 74-Jährige. Moskau, das seit Beginn der Eskalation immer wieder die Rolle Washingtons in dem Konflikt kritisiert, sieht sich selbst als Mittler, da Russland sowohl gute Beziehungen zu den arabischen Staaten als auch zu Israel unterhalte.

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