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Bluttat in Tschechien

Massaker an Prager Uni: So fantasierte der Todesschütze im Netz über Mordpläne

  • Veröffentlicht: 22.12.2023
  • 11:44 Uhr
  • Emre Bölükbasi

Nach dem Blutbad an der Prager Karls-Universität sitzt der Schock in Tschechien tief. Erste Informationen zum Schützen zeigen: Bereits vor dem schrecklichen Massaker schrieb er offenbar im Internet über seine Mordfantasien.

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Das Wichtigste in Kürze

  • 14 Menschen sind bei einem blutigen Attentat an der Prager Karls-Universität gestorben.

  • Auch der Schütze ist nicht mehr am Leben.

  • Was ist bisher über ihn bekannt und was war sein Motiv?

"Ich wollte schon immer töten" - das soll der Todesschütze von Prag vor dem Blutbad an der Karls-Universität im Netz über seine Mordfantasien geschrieben haben. Sein blutiger Angriff vom Donnerstag (21. Dezember) kostete mindestens 14 Menschen das Leben. 25 Personen wurden im Kugelhagel verletzt, davon zehn schwer bis lebensgefährlich. Auch der mutmaßliche Täter David K. selbst ist tot - eine Obduktion soll ergeben, ob er sich selbst richtete oder von der Polizei unschädlich gemacht wurde.

Seine Mordpläne soll der 24-Jährige in einem Telegram-Kanal niedergeschrieben haben. Möglicherweise hatte er bereits vor dem Massaker in Prag mehrere Menschenleben auf dem Gewissen. Wer genau ist der Todesschütze und was ist bisher über sein Motiv bekannt?

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Blutbad an Karls-Universität in Prag: Schütze tötet 14 Menschen

Ein Schütze hat an einer Universität in der tschechischen Hauptstadt Prag ein Blutbad angerichtet. 14 Menschen sind tot, Dutzende verletzt.

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"Ruhiger Typ, introvertierter Mensch"

David K. war Medienberichten zufolge selbst Student an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität, an der er das Blutbad anrichtete. "The Independent" zufolge war der 24-Jährige ein "ausgezeichneter Schüler ohne Vorstrafen". Er soll etwa 20 Kilometer nordöstlich von Prag mit seinem Vater gelebt haben.

Nach einem erfolgreichen Bachelorabschluss nahm er sein Masterstudium auf, wie "ntv" berichtete. "Er war ein ruhiger Typ, ein introvertierter Mensch. Er hat nicht viel mit uns geredet", wurde ein Kommilitone des mutmaßlichen Täters zitiert.

Ich dachte, ich würde in der Zukunft ein Wahnsinniger sein.

David K., Prager Todesschütze

Ein am 9. Dezember angelegter Telegram-Kanal offenbart möglicherweise die Mordgedanken des 24-Jährigen. Laut "ntv" waren die dortigen Nachrichten zunächst für die Öffentlichkeit gesperrt - bis er sie wenige Stunden vor dem Blutbad öffentlich zugänglich machte. David K. soll den Kanal als eine Art "Tagebuch" beschrieben haben. Tschechische Behörden untersuchen nun den Zusammenhang zwischen dem Schützen und dem Kanal.

"Ich wollte immer töten. Ich dachte, ich würde in der Zukunft ein Wahnsinniger sein", steht in den russischsprachigen Nachrichten des betroffenen Kanals. Laut "The Mirror" träumte er zudem von einer "Schulschießerei und möglicherweise Selbstmord". 

Seine Vorbilder sah der 24-Jährige offenbar vor allem in einer Amokläuferin in Russland. Am 7. Dezember hatte die 14-jährige Alina Afanaskina in Brjansk eine Mitschülerin getötet und Suizid begangen. "Es war, als ob sie mir gerade noch rechtzeitig vom Himmel zu Hilfe gekommen wäre", schrieb David K. über die Amokläuferin. "Sie hat sicherlich nicht genug getötet. Ich werde versuchen, das zu ändern", fügte er hinzu.

Ein anderes Massaker vom Mai 2021 in Kasan motivierte ihn offenbar ebenfalls zu der Bluttat. Damals hatte ein Schüler neun Menschen umgebracht. SeineEin Massenmord lohne sich viel mehr als Serienmorde - so das Fazit, das David K. aus diesem Schulmassaker zog.

Der Tod von 14 Menschen an der Karls-Universität in Prag erschüttert ganz Tschechien.
Der Tod von 14 Menschen an der Karls-Universität in Prag erschüttert ganz Tschechien.© Petr David Josek/AP/dpa

Hatte David K. zuvor auch andere ermordet?

Das mögliche Motiv des Todesschützen ist noch unklar. Die tschechische Polizei sucht derzeit noch nach einem Motiv. Berichten zufolge hatte er aber womöglich bereits vor dem blutigen Angriff an der Karls-Universität drei Menschen ermordet.

Noch am Donnerstag (21. Dezember) soll die Polizei die Leiche des Vaters von David K. in deren Heimatgemeinde Hostoun gefunden haben - womöglich nahm der Prager Schütze seinem Vater das Leben.

Nach Aussage des Polizeipräsidenten Martin Vondrasek könnte der 24-Jährige auch für einen Doppelmord von vergangener Woche verantwortlich gewesen sein. Ein Vater und dessen Tochter im frühen Säuglingsalter waren in einem Waldstück am Prager Stadtrand erschossen worden - offenbar grundlos. Der Fall hatte in Tschechien für Empörung gesorgt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • ntv: Das weiß man über den Prager Todesschützen
  • The Mirror: Chilling final social media posts of twisted Prague University shooter
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