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Wohnungsnot

Menschen auf Mallorca demonstrieren gegen Tourismus

  • Veröffentlicht: 26.05.2024
  • 22:22 Uhr
  • Olivia Kowalak
Menschen auf den Balearen sind sauer: Massentourismus verändert den Immobilienmarkt und ihr Leben.
Menschen auf den Balearen sind sauer: Massentourismus verändert den Immobilienmarkt und ihr Leben.© Clara Margais/dpa

Einheimische auf Mallorca können ihre Mieten nicht mehr zahlen und werden aus der Stadt vertrieben. Schuld daran ist der Massentourismus. Zehntausende gingen auf die Straße, um zu demonstrieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Insel Mallorca der spanischen Balearen kam es zu Protesten von Einheimischen.

  • Die Demonstranten gingen gegen die infolge des Massentourismus steigenden Wohnkosten und den Wohnraummangel auf die Straßen.

  • Man forderte von der Regierung Maßnahmen, um den Wohnraum wieder bezahlbar zu machen.

Im Video: Massentourismus - Zehntausende Einheimische demonstrieren auf Mallorca

Massentourismus: Zehntausende Einheimische demonstrieren auf Mallorca

Mallorca ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Jedoch haben die Einheimischen der spanischen Inselgruppe der Balearen den Massentourismus langsam satt. Wie die Deutsche Presse-Agentur am 26. Mai meldet, protestierten zehntausende Menschen gegen die schwerwiegenden Folgen des Tourismus. 

Während die Protestierenden durch die Straßen der Stadt Palma zogen, machten sie ihrem Frust Luft: "Touristen, geht heim!", riefen sie und hielten Plakate mit deutlichen Aufschriften hoch: "Euer Luxus, unser Elend" oder "Ein Tourist mehr = Ein Nachbar weniger". Auf einem Banner hieß es: "Mallorca ist nicht zu verkaufen".

Für die Demonstrationen seien Menschen aus allen Teilen der Insel angereist, hieß es in der Zeitung "Diario de Mallorca". Die Zahl der Teilnehmer:innen habe die Erwartungen bei Weitem übertroffen.

Untragbare Wohnkosten: Protestierende fordern Maßnahmen 

Besonders die Wohnsituation auf der Insel der Balearen stimmt viele Alteingesessene wütend. Die Organisatoren der Demonstration verwiesen auf die wachsenden Wohnkosten und die Wohnungsnot. Vermieter auf Mallorca würden oftmals ihre Wohnungen und Häuser an Feriengäste vermieten, da dies einfach lukrativer ist.

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Mallorca - Spain
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Kampf gegen überfüllte Strände

Mallorca: Neue Kampagne gegen Massentourismus

Auf Mallorca gibt es bald kein ruhiges Fleckchen mehr, das nicht von Tourist:innen heimgesucht und irgendwann überlaufen sein wird. Dagegen kämpft eine mallorquinische Werbeagentur mit Aufklebern.

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Dies führt zu einem Anstieg der Mieten und zu einer Knappheit der Wohnungen. Wohlhabende Ausländer kaufen gleichzeitig Eigentumswohnungen, deren Preise sich die Bewohner:innen der Insel wegen niedriger Löhne nicht leisten können. Ihnen bleibt am Ende nichts anderes übrig, als ins Hinterland zu ziehen. Sie müssen infolgedessen zu ihrem Arbeitsplatz pendeln und kommen durch den zähen Touristenverkehr einfach nicht voran, wie es im WDR-Podcast "Nah dran" hieß,

Trotz der Verärgerung brachte man auch zum Ausdruck, dass man mit Touristen an sich kein Problem hätte. Immerhin kommt fast die Hälfte der Wirtschaftsleistung über die Branche. Die Protestierenden fordern von der Regierung der Balearen trotzdem Maßnahmen. Mitunter wollen sie das in der Verfassung verankerte Recht auf Wohnraum verteidigen, indem beispielsweise Menschen, die weniger als fünf Jahre auf der Insel leben, keine Immobilien kaufen können. Weiterhin besteht man auf stärkere Kontrollen der Ferienunterkünfte.

Bereits im April gingen einheimische Menschen auf den Kanaren auf die Straße, um ebenso ein Zeichen gegen Massentourismus zu setzten. Zehntausende in den großen Städten der sieben Inseln protestierten unter dem Motto "Die Kanarischen Inseln haben Grenzen" gegen die Veränderungen durch Urlauber:innen.  

Laut offiziellen Statistiken kamen im vergangenen Jahr 85 Millionen ausländische Tourist:innen nach Spanien. 14,4 Millionen Menschen machten Urlaub auf den Balearen. Auf Mallorca speziell fielen 18 Millionen Tourist:innen. Besonders für Urlauber:innen aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden ist die Insel ein beliebtes Reiseziel. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Deutschlandfunk.de: "Tausende protestieren auf Mallorca gegen Massentourismus"
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