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Westafrika

Militärputsch in Niger: Auch Bundeswehrsoldaten sind betroffen

  • Veröffentlicht: 27.07.2023
  • 11:46 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Der Militärputsch in Niger hat auch Folgen für die in dem westafrikanischen Land stationierten deutschen Soldaten. Sie sitzen auf einem Stützpunkt fest.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im westafrikanischen Niger haben Militärs nach einem Putsch die Macht übernommen.

  • Von dem Umsturz sind auch in Niger stationierte Bundeswehrsoldaten betroffen.

  • Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte den Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Bazoum.

Eine wegen des Putschversuchs im westafrikanischen Niger angeordnete Sperrung des Luftraums betrifft auch die Bundeswehr. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gingen am Donnerstag (27. Juli) zunächst keine Flüge mehr zu dem Lufttransportstützpunkt in Niamey, wo etwa 100 deutsche Soldaten arbeiten. Auf dieses Gelände wurden demnach auch deutsche Botschaftsmitarbeiter aus der Hauptstadt in Sicherheit gebracht.

Putsch in Niger betrifft auch Bundeswehr

Der letzte Versorgungsflug nach Niamey war am Vortag gelandet. Auf dem Militärflugplatz steht auch noch ein deutscher Transporter vom Typ A 400 M. Die Sperrung des Luftraums wurde zunächst bis zum 4. August verfügt.

"Der nigrische Luftraum ist nach derzeitigem Kenntnisstand zurzeit gesperrt. Die Lage ist nach wie vor unübersichtlich. Wir beobachten die Situation weiterhin aufmerksam", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos. "Alle Angehörigen des deutschen Einsatzkontingents MINUSMA und EUMPM mit Standort Niamey befinden sich in Sicherheit."

Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso war der Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde. Erst Ende 2022 hatte die EU eine Militärmission im Niger beschlossen, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen. Die Bundeswehr stellt für diese EU-Mission bisher nur einige wenige Soldaten, die in Niamey sind.

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Berlin verurteilt Militäraufstand in Niger

Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte unterdessen den Putschversuch durch das Militär und forderte die Freilassung von Präsident Mohamed Bazoum. "Wir verfolgen die Ereignisse in Niger mit sehr großer Sorge", teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. "Wir verurteilen den Versuch von Teilen des Militärs, die verfassungsmäßige demokratische Ordnung Nigers umzustoßen, und fordern diese auf, den demokratisch gewählten Präsidenten Bazoum unverzüglich freizulassen und in ihre Unterkünfte zurückzukehren." Gewalt sei kein Mittel zur Durchsetzung politischer oder persönlicher Interessen.

Der Sprecher rief deutsche Staatsangehörige auf, die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts zu befolgen und sich insbesondere in die Krisenvorsorgeliste des Ministeriums einzutragen.

Nigers Präsident Bazoum festgesetzt

Nach einer stundenlangen Festsetzung von Nigers Präsident Bazoum hatten Militärs die Machtübernahme erklärt. Alle Institutionen der Republik seien ausgesetzt und die Landesgrenzen "bis zur Stabilisierung der Situation" geschlossen, verkündete Oberst Amadou Abdramane am späten Mittwochabend im nationalen Rundfunk RTN. Die Verlautbarung galt als Vollzug eines Putsches, der unerwartet am Mittwochmorgen mit der Blockade des Präsidentenpalasts in der Hauptstadt Niamey begonnen hatte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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