Anzeige
Krieg im Nahen Osten

Mindestens noch 1.300 Deutsche im Libanon - Bundesregierung ruft zur Ausreise auf

  • Veröffentlicht: 29.07.2024
  • 14:02 Uhr
  • dpa
Israelische Soldaten feuern nahe der Grenze zum Libanon eine Haubitze ab.
Israelische Soldaten feuern nahe der Grenze zum Libanon eine Haubitze ab.© Ilia Yefimovich/dpa

Trotz der Eskalation im israelisch-libanesischen Grenzgebiet bleiben mindestens 1.300 Deutsche im Libanon. Monatelange Ausreiseaufrufe werden nun bekräftigt. Auch die Lufthansa reagiert auf die neusten Angriffe im Nahen Osten.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der Eskalation im israelisch-libanesischen Grenzgebiet bleiben mindestens 1.300 Deutsche im Libanon.

  • Die deutschen Behörden haben bereits seit Monaten dazu aufgerufen, das Land zu verlassen.

  • Der Lufthansa-Konzern hat aus Sicherheitsgründen alle Flüge nach Beirut vorerst eingestellt.

Die Bundesregierung hat alle Deutschen im Libanon nochmals eindringlich aufgerufen, das Land wegen einer drohenden Eskalation in Nahost zu verlassen. Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand seien noch 1.300 Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit gemeldet, die einen Aufenthalt im Libanon angeben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Deutsche sollen dringend ausreisen

"Wir haben seit Oktober 2023 eine Reisewarnung und eine Ausreiseaufforderung für Libanon", sagte der Sprecher. Er appelliere an alle Deutschen, die derzeit noch bestehenden Möglichkeiten zur Ausreise aus dem Land zu nutzen "und dies jetzt dringlich auch zu tun".

Im Video: Israel kündigt Vergeltung für Hisbollah-Angriff auf Kinder an

Die Bundesregierung verurteilte den Angriff auf die drusische Ortschaft Madschdal Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen, bei dem am Samstag (27. Juli) mindestens zwölf Menschen getötet worden waren. "Die fortgesetzten Angriffe der Hisbollah und anderer Akteure sind inakzeptabel. Sie müssen aufhören", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann.

Und: "Es gilt gerade in dieser angespannten Situation aber auch weiterhin eine Eskalation und einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden. Das machen wir auch immer wieder mit unseren Partnern deutlich. Alle Akteure sind aufgerufen, ihren Einfluss auf ihre Verbündeten in der Region zu nutzen. Das gilt insbesondere für Iran."

Alle Akteure sind aufgerufen, ihren Einfluss auf ihre Verbündeten in der Region zu nutzen.

Christiane Hoffmann, Stellvertretende Regierungssprecherin

Israels Regierung bereitet sich nach dem verheerenden Raketenangriff auf einen Vergeltungsschlag gegen die Hisbollah im Libanon vor. Das Sicherheitskabinett ermächtigte Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant, "über die Art und Weise und den Zeitpunkt des Vorgehens gegen die Terrororganisation Hisbollah zu entscheiden", teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit.

Anzeige
Anzeige

Lufthansa reagiert auf Eskalation im Nahen Osten

Nach dem tödlichen Raketenangriff auf den von Israel annektierten Golanhöhen wächst die Sorge vor einer Eskalation. Auch die Lufthansa-Gruppe reagiert.

Aus Sicherheitsgründen hat der Lufthansa-Konzern seine Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut gestoppt. Bis einschließlich kommenden Montag (5. August) seien alle Flüge ausgesetzt, teilte der Konzern mit. Betroffen sind demnach die Gesellschaften Swiss, sowie Lufthansa und Eurowings. Zunächst waren Streichungen lediglich bis zu diesem Dienstag (30. Juli) geplant gewesen.

Auch Air France setzte seine Flüge von Paris nach Beirut für Montag und Dienstag aus Sicherheitsgründen aus, wie die Airline mitteilte.

:newstime

Nachdem am Samstag bei einem Raketenangriff in der drusischen Ortschaft Madschdal Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen mindestens zwölf Menschen getötet wurden, bereitet sich die israelische Regierung auf einen Vergeltungsschlag vor. Sie macht die Hisbollah für den Angriff verantwortlich. Die Schiitenmiliz erklärte, sie habe mit dem Angriff nichts zu tun.

Mehr News und Videos

Israel stimmt Waffenruhe mit Hisbollah zu

  • Video
  • 01:08 Min
  • Ab 12