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Tumulte mit Stein- und Flaschenwürfen

Nach Ausschreitungen: Pro-Palästina-Demo in Berlin von Polizei abgebrochen

  • Veröffentlicht: 07.10.2024
  • 03:21 Uhr
  • Franziska Hursach
Eine propalästinensische Demonstration mit etwa 3.500 Teilnehmenden in Kreuzberg eskalierte in Berlin.
Eine propalästinensische Demonstration mit etwa 3.500 Teilnehmenden in Kreuzberg eskalierte in Berlin. © Sven Käuler/TNN/dpa

Bereits vor dem Jahrestag des Massakers der Hamas-Terroristen in Israel ist es deutschlandweit zu Protesten gekommen. Besonders in Berlin kochten die Emotionen schnell hoch.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Berlin haben bereits Tausende Menschen vor dem 7. Oktober bei Kundgebungen und Demonstrationen an das Hamas-Massaker in Israel und den Gaza-Krieg erinnert.

  • Besonders viele Teilnehmende zogen pro-palästinensische Proteste an, bei denen die Stimmung angespannt war.

  • In Kreuzberg musste die Polizei eine dieser Demonstrationen nach Stein- und Flaschenwürfen vorzeitig beenden.

Aufgeheizte Stimmung in Berlin: Bei Kundgebungen und Demonstrationen haben Tausende Menschen bereits vor dem Jahrestag am 7. Oktober an das Hamas-Massaker in Israel und den Gaza-Krieg erinnert. Den größten Zulauf hatten dabei pro-palästinensische Proteste. Dort beendete die Polizei eine Demonstration in Kreuzberg vorzeitig nach Stein- und Flaschenwürfen.

Die pro-palästinensische Demonstration "Demo gegen Genozid in Gaza" begann beim Kottbusser Tor.
Die pro-palästinensische Demonstration "Demo gegen Genozid in Gaza" begann beim Kottbusser Tor.© Sven Käuler/TNN/dpa

Das Bundesamt für Verfassungsschutz erwartet, dass der Fokus der Proteste in Deutschland weiterhin auf Berlin liegen wird. Am Wochenende begleiteten dort bereits rund 1.100 Polizisten verschiedene Proteste und Gedenkveranstaltungen.

Unruhen und zahlreiche Festnahmen

Am Sonntagabend (6. Oktober) kam es in Berlin bei einer pro-palästinensischen Demonstration unter dem Motto "Demo gegen Genozid in Gaza" zu Unruhen und zahlreichen Festnahmen. Laut Polizei nahmen etwa 3.500 Menschen teil - deutlich mehr als erwartet. Der Protestmarsch führte vom Kottbusser Tor bis zur Lenaustraße nahe Neukölln, obwohl die Route ursprünglich bis zur Sonnenallee geplant war.

Im Video: Bundesweite Demonstrationen - Menschen solidarisieren sich mit Nahost

Viele Demonstrant:innen trugen Palästinensertücher und schwenkten palästinensische Fahnen, während auf Plakaten Slogans wie "Stoppt den Völkermord" zu lesen waren. Unter den Teilnehmenden befanden sich auch Mitglieder der linksradikalen Antifa sowie der DKP und der Revolutionären Kommunistischen Partei.

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"Öffentliche Sicherheit ist gefährdet"

Die Stimmung bei der Pro-Palästina-Demo war ähnlich angespannt wie bereits am Samstag (5. Oktober). Eine Polizeisprecherin beschrieb die Situation von Anfang an als "sehr turbulent". Im Laufe der Zeit beruhigte sich die Lage etwas, doch die Polizei musste immer wieder eingreifen und nahm mehrere Personen fest. Einige Festnahmen erfolgten, weil bekannte Straftäter erkannt wurden, andere wegen verbotener Parolen oder Symbole.

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Antisemitismus

Gewalt gegen Juden: Zentralrat der Juden schlägt Alarm

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben auch immer mehr Jüdinnen und Juden in Deutschland Angst vor antisemitischen Taten. Eine Gefahr dadurch sieht auch der Präsident des Zentralrats der Juden.

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Die Demonstrant:innen wurden von der Polizei über Lautsprecher informiert: "Die öffentliche Sicherheit ist gefährdet." Als Grund dafür wurden Straftaten aus der Versammlung heraus genannt. Viele Menschen blieben jedoch vor Ort und skandierten immer wieder "Viva viva Palästina" oder "Free, free Palestine". Auch polizeifeindliche Parolen wurden gerufen. Die Polizei forderte immer wieder dazu auf, den Bereich rund um das Kottbusser Tor zu verlassen.

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Pro-israelische Versammlung am Brandenburger Tor

Auch bei einer pro-israelischen Demonstration kamen viele Menschen zusammen. Vor dem Brandenburger Tor entrollten sie eine große Israel-Flagge. Rund 500 Teilnehmende zogen laut Polizei unter dem Motto "Gemeinsam gegen das Verbrechen der Hamas an Israelis und Palästinensern. Für die Freilassung der Geiseln und das Ende der Hamas-Herrschaft in Gaza" zum Bebelplatz. Dieser Platz wurde symbolisch wieder zum "Platz der Hamas-Geiseln", mit leeren Stühlen, die an die Opfer erinnern.

Etwa 3.500 Menschen versammelten sich laut Polizei in Kreuzberg.
Etwa 3.500 Menschen versammelten sich laut Polizei in Kreuzberg.© Joerg Carstensen/dpa

Vor einem Jahr, am 7. Oktober 2023, hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg, in dem nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher rund 42.000 Palästinenser getötet wurden, etwa ein Drittel davon Kinder und Jugendliche.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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