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Warnung vor kleinen "Kamikazefliegern"

Nach dem Hochwasser: Stechmückenplage in Deutschland befürchtet 

  • Veröffentlicht: 13.06.2024
  • 13:33 Uhr
  • Clarissa Yigit
Infolge des verheerenden Hochwassers befürchten Expert:innen eine Stechmückenplage in Deutschland.
Infolge des verheerenden Hochwassers befürchten Expert:innen eine Stechmückenplage in Deutschland.© Katja Schulz / Wikemedia.org

Mithilfe von Hubschraubern verteilen Mitarbeiter:innen der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) ein Granulat, das eine Stechmückenplage in Deutschland verhindern soll.

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Inhalt

  • Schnaken-Bekämpfer:innen im Einsatz
  • Hubschrauber im Einsatz
  • Bekämpfung der aggressiven Auwaldstechmücke

Nicht nur der kurze Winter, sondern auch die vielen Hochwasser in Deutschland könnten in diesem Jahr dazu beitragen, dass es zu einer Stechmückenplage kommt.

Insbesondere den Überflutungsgebieten droht eine spezielle Art: die Auwaldstechmücke (Aedes vexans). Dieses Insekt ist klein und aggressiv. Wenn es zu dämmern beginnt, sucht sie sich ihre Opfer.

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Schnaken-Bekämpfer:innen im Einsatz

"Es ist eine ungewöhnliche Situation. Dieses Jahr muss man sich auf eine Stichbelästigung einstellen", äußert sich Xenia Augsten, Pressesprecherin der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS), gegenüber Ippen Media auf Anfrage. Denn aus den Eiern, die vor Jahren abgelegt wurden, könnten nun Larven schlüpfen. Deshalb müssten diese bekämpft werden, bevor sie sich verpuppen.

"Die Weibchen legen ihre Eier in Wiesen und an den Uferrändern an Flüssen oder Seen ab, auf das feuchte Erdreich. Und sie wissen dabei ganz genau, wo die Bereiche sind, die überflutet werden", beschreibt Insektenforscherin Doreen Werner im "Spiegel"-Interview den Vorgang der Population von sogenannten Überflutungsmücken, die sie auch als aggressive, kleine "Kamikazeflieger" bezeichnet. "Woher, das ist völlig ungeklärt. Steigt das Wasser, und da reichen schon ein paar Zentimeter, werden diese Eier umspült, und die Larven schlüpfen - sofern es warm ist, so wie jetzt", so die Expertin. "Sie fliegen nicht wie die Hausmücke nachts stundenlang durchs Schlafzimmer, bis sie irgendwann zustechen. Sie hauen ihren Rüssel sofort in die Haut. Das macht sie so unangenehm."

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Hubschrauber im Einsatz

Mit Hubschraubern verteilt die KABS daher aus der Luft ein Granulat, das die Larven abtötet. Jedoch sind viele vom Hochwasser betroffene Gebiete noch nicht zugänglich. Dies bereitet der KABS Sorgen, denn wenn sich die Larven bereits verpuppt haben, wirke das Gift nicht mehr und die Entwicklung zur Stechmücke sei nicht mehr aufzuhalten.

Die KABS ist bereits im Bereich der Oberrheinebene gegen Stechmücken (Schnaken) im Einsatz. "Die KABS steht nun vor einer sehr schwierigen Ausgangslage, denn die Außendeiche werden noch tagelang nicht zugänglich sein. Auch die Rheininseln sind teilweise noch vollständig von Wasser bedeckt und können nicht betreten werden. Sollten sich in diesen Zonen Stechmückenlarven entwickeln, so kann das im Moment nicht ermittelt werden", hieß es bereits Anfang Juni in einer Pressemeldung.

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:newstime

Bekämpfung der aggressiven Auwaldstechmücke

Seit April ist die KABS bereits zum vierten Mal im Einsatz, um gegen die Auwaldstechmücken vorzugehen. Insbesondere larvenreiche Brutflächen in Ortsnähe werden dabei ins Visier genommen. Dort wird ein Wirkstoff namens BTI - gewonnen aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis - ausgelegt, der die Larven tötet.

"Es sind Proteine. Larven fressen den Wirkstoff. Daraufhin kommt es zur Interaktion mit den Darmwandzellen, die zum Tod der Larven führt", beschreibt Augsten den Vorgang zur Vernichtung der Plagegeister.

Allerdings liegen noch einige Monate vor den Schnaken-Bekämpfer:innen, da für die Auwaldstechmücke die Saison erst Anfang bis Mitte September endet. Daher sei es ratsam, sich bis zu dieser Zeit gegen Mückenstiche mit Hilfe langer, luftiger, heller Kleidung zu schützen.

  • Verwendete Quellen:
  • Tagesschau: "Nach Hochwasser: Gemeinden rechnen mit Stechmücken-Plage"
  • KABS: "Pressemitteilung"
  • Spiegel: ""Dem Süden droht eine Mückenplage""
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