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Instrument "Moxie"

Mars-Sensation: NASA produziert Sauerstoff auf dem "roten Planeten"

  • Aktualisiert: 15.07.2023
  • 17:35 Uhr
  • Clarissa Yigit
"Moxie" wurde in den Mars-Rover "Perseverance" implementiert.
"Moxie" wurde in den Mars-Rover "Perseverance" implementiert.© NASA/JPL-Caltech

Das in den Mars-Rover "Perseverance" eingesetzte Instrument "Moxie" produziert Sauerstoff auf dem Mars. Erstmals in doppelter Menge.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der NASA ist es geglückt, die kohlenstoffdioxidreiche Marsluft in Sauerstoff und Kohlenmonoxid aufzuspalten.

  • Rund 12 Gramm konnten binnen 58 Minuten hergestellt werden.

  • Das war die doppelte Menge als geplant.

Die US-Raumfahrtorganisation NASA ist der Kolonialisierung des Mars wieder ein Stück nähergekommen. So beschäftigte sich das Raumfahrtunternehmen mit der Produktion von Sauerstoff auf dem Mars.

Wie Jeff Hoffman erklärt, könne man viele Dinge von der Erde mitnehmen. "Aber Sauerstoff? Wenn man ihn dort produziert, ist man dem Spiel weit voraus."

Hoffman arbeitete für die NASA an "Moxie" (Mars Oxygen In-Situ Resource Utilization Experiment), das sei ein Instrument auf dem Mars-Rover "Perseverance", welches auf dem roten Planeten die Sauerstoffproduktion erproben solle, schreibt die "Frankfurter Rundschau" (FR).

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Was genau macht "Moxie"

Bereits am 20. April 2021 war "Moxie" das erste Mal auf dem Mars aktiv und gewann gleich Sauerstoff, wie "Scinexx" schreibt.

Das "Toaster"-große Gerät habe die dünne, aber kohlenstoffdioxidreiche Marsluft einsaugt und komprimiert. Das 94 Prozent aus CO₂ bestehende Gas sei auf circa 800 Grad erhitzt und in einen Behälter mit zwei Elektroden geleitet worden, in dem die Elektrolyse stattgefunden habe. Kohlenstoff wurden in Sauerstoff und Kohlenmonoxid aufgespalten – die restlichen Gase wurden nach der Filterung in die Atmosphäre zurückgeleitet.

Rund fünf Gramm Sauerstoff habe "Moxie" damals produziert, ergänzt die FR. Diese Menge würde für einen Astronaut:in für circa zehn Minuten reichen.

Bisher habe "Moxie" nun rund 1.000 Minuten lang Sauerstoff hergestellt, wie "space.com" hinzufügt. "Es war eine aufregende Reise" erklärt Michael Hecht, stellvertretender Direktor des "Haystack Observatory" des "Massachusetts Institute of Technology" (MIT) in Cambridge, Massachusetts, gegenüber "space.com".

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Doppelte Sauerstoffproduktion

Im vergangenen Monat habe "Moxie" nun doppelt so viel Sauerstoff produziert wie zuvor, so Hecht weiter und ergänzt: "Das war der riskanteste Durchlauf, den wir gemacht haben. Das hätte schiefgehen können." Während der Marsnacht am 6. Juni habe der "als Meilenstein geltende Marslauf" stattgefunden. Er dauerte 58 Minuten.

Das hätte schief gehen können.

Michael Hecht, MIT

Während dieser Zeit sollte "Moxie" eigentlich sechs Gramm Sauerstoff pro Stunde produzieren – die Wissenschaftler:innen hatten dann allerdings die Rate verdoppelt. "Wir haben die Luft angehalten und geschaut, was passiert", so Hecht.

Wie viel "Moxie" wird benötigt?

Auf dem Mars gibt es nur sehr wenig Sauerstoff. So beträgt der Sauerstoffgehalt der Luft auf dem Mars lediglich 0,13 Prozent – auf der Erde seien es 21 Prozent, schreibt die FR unter Berufung auf die NASA. Daher wäre ein großes "Moxie"-Instrument nötig, um nicht nur eine menschliche Crew mit Sauerstoff zum Atmen zu versorgen, sondern auch beim Antrieb von Raketen behilflich zu sein. Denn diesen benötigten Sauerstoff für das Verbrennen des Raketentreibstoffs.

Solch ein großes Gerät müsste somit bereits vor der Ankunft einer menschlichen Crew zum Mond geschickt werden. Hier müsste es für den kompletten Aufenthalt der Besatzung rund 2.000 bis 3.000 Gramm Sauerstoff pro Stunde (rund um die Uhr) produzieren. Und dies für eine Dauer von 20 Monaten.

Laut NASA wäre solche ein entsprechendes Gerät in etwa so groß wie ein kleiner Gefrierschrank und würde circa eine Tonne wiegen, beschreibt die FR. Allerdings gebe es bisher noch keine konkreten Pläne für ein solch ein großes "Moxie"-Instrument.

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