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Netanjahu erwägt Deal mit Hamas zur Freilassung von weiteren Geiseln 

  • Aktualisiert: 12.11.2023
  • 19:40 Uhr

Netanjahu erwägt Deal mit Hamas zur Freilassung von weiteren Geiseln +++ Israel kündigt "taktische Pause" an +++ Deutliche Warnung an libanesische Schiitenmiliz Hisbollah +++ 280 Deutsche aus Gaza ausgereist +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 12. November.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erwägt einen Deal mit dem Hamas-Terroristen zur Freilassung weiterer Geiseln.

  • Netanjahu warnt den Libanon vor weiteren Einmischungen in den Gaza-Krieg.

  • Mehr als 280 Deutsche haben nach Angaben des Auswärtigen Amts in den letzten Tagen den Gazastreifen verlassen.

+++ 19:35 Uhr: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat vorsichtig Hoffnung auf eine mögliche Freilassung weiterer Geiseln aus den Händen der islamistischen Hamas gemacht. Auf die Frage, ob eine solche Vereinbarung kommen könnte, sagte Netanjahu am Sonntag dem US-Fernsehsender NBC: "Es könnte sein, aber ich denke, je weniger ich darüber sage, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zustande kommt."

Falls dies gelinge, sei es allein Ergebnis von militärischem Druck, betonte Netanjahu. "Das ist das einzige, was zu einer Einigung führen könnte." Erst mit der Bodenoffensive des israelischen Militärs im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen habe es Bewegung in den Verhandlungen gegeben. "Wir werden darüber sprechen, wenn es soweit ist, und es ankündigen, wenn es zustande gekommen ist."

NBC und andere US-Medien berichteten unter Berufung auf Regierungskreise, diskutiert werde, dass die Hamas etwa 80 Frauen und Kinder freilassen könnte - im Gegenzug für palästinensische Frauen und Teenager, die in Israel in Gewahrsam seien. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht. Auch Netanjahu ging in keiner Weise auf Details eines potenziellen Deals ein.

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte dem Sender ABC, es liefen Verhandlungen, an denen Katar beteiligt und die US-Regierung aktiv eingebunden sei. "Es wird versucht, eine Einigung zu erzielen, die die Freilassung von Geiseln beinhaltet", sagte Sullivan. Biden werde nicht ruhen, bis ein solches Abkommen erreicht sei.

Sullivan betonte aber: "Ich muss vorsichtig sein mit dem, was ich öffentlich dazu sage, weil es sich natürlich um eine heikle und sensible Verhandlung handelt." Der US-Regierung lägen keine genauen Zahlen der Geiseln vor. Es gebe nur eine Zahl von Vermissten. Unklar sei aber, wie viele von ihnen noch am Leben seien. Von US-Seite würden neun Menschen mit amerikanischer Staatsbürgerschaft vermisst, und eine Person mit einer permanenten US-Aufenthaltserlaubnis.

Bei der verheerenden Attacke der Hamas und anderer Gruppierungen auf Israel Anfang Oktober waren auch mehr als 200 Menschen gewaltsam verschleppt worden. Nur einzelne wurden bislang freigelassen. Nach Angaben Israels hält die Hamas weiter 239 Menschen als Geiseln, darunter auch Frauen, Kinder und Ältere.

Israel kündigt "taktische Pause" an

+++ 10:47 Uhr: Israels Armee hat den Zivilisten im umkämpften nördlichen Gazastreifen am Sonntag ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Zudem soll ein Durchgang zwischen der größten Klinik in Gaza, dem Schifa-Krankenhaus, und einer Verbindungsstraße in Richtung Süden geschaffen werden, teilte die Armee am Sonntag auf der Plattform X mit. Der Fluchtkorridor sei zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) geöffnet. Israels Armee wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, das Schifa-Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum zu missbrauchen.

Für zwei Gebiete im Norden kündigte das Militär zudem wieder eine "taktische Pause" der Kämpfe zu "humanitären Zwecken" an. Den Angaben nach soll dadurch die Evakuierung in den Süden ermöglicht werden. 

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Gaza-Krieg: Drastische Warnung Netanjahus an Libanon

+++ 09:33 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Samstagabend eine drastische Warnung gegenüber den libanesischen Schiitenmilizen Hisbollah über weitere Einmischungen in den Gaza-Krieg ausgesprochen.  "Macht nicht den Fehler, in den Krieg einzusteigen. Das wäre der Fehler eures Lebens", so die Drohung des Ministerpräsidenten Israels. Der Einstieg der Hisbollah in den Krieg würde das Schicksal des Libanons besiegeln.

Ähnlich äußerte sich auch der israelische Verteidigungsminister Joav Galant zur Situation um den Libanon. An der Nordgrenze Israels hätten sich die "die Provokationen in Aggression verwandelt", so der Verteidigungsminister. Der größte Teil der Luftwaffe Israels sei nicht mehr mit dem Gazastreifen beschäftigt, die Flugzeugnasen seien nun nach Norden gerichtet. "Die Bürger des Libanons müssen wissen, dass wenn Nasrallah einen Fehler begeht, das Schicksal Beiruts wie das Schicksal Gazas sein könnte."

Ministerium: 280 Deutsche aus Gaza ausgereist

+++ 02:48 Uhr: In den vergangenen Tagen haben nach Angaben des Auswärtigen Amts mehr als 280 Deutsche und ihre Angehörigen den Gazastreifen verlassen können. Außerdem werde weiter intensiv daran gearbeitet, dass auch alle anderen ausreisewilligen Deutschen das Küstengebiet verlassen können, teilte die Behörde am Samstagabend über die Plattform X (früher Twitter) mit.

In den vergangenen zwei Wochen konnten immer wieder Hunderte Ausländer den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Allein am Freitag durften nach palästinensischen Angaben rund 600 Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsbürgerschaft ausreisen. Auf einer Liste der Palästinensischen Autonomiebehörde standen unter anderem sechs Deutsche.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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