Anzeige
Trittbrettfahrer ausgebremst

Netflix: Mehr Kunden trotz Verbot Account-Passwörter zu teilen

  • Veröffentlicht: 21.07.2023
  • 11:34 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Rechnung von Netflix beim Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern außerhalb eines Haushalts geht bisher auf.
Die Rechnung von Netflix beim Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern außerhalb eines Haushalts geht bisher auf.© AP

Mut wird also doch belohnt: Netflix hat sich entschieden, gegen das Teilen von Account-Passwörtern außerhalb eines Haushalts vorzugehen. Ein riskanter Vorgang, der Kunden hätte verärgern können. Dieser Schritt scheint aber erfolgreich zu sein - die wachsenden Abonnenten-Zahlen geben dem Videostreamings-Riesen recht.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Netflix hat sich entschieden, gegen das Teilen von Account-Passwörtern außerhalb eines Haushalts vorzugehen.

  • Ein mutiger Schritt, der wohl belohnt worden ist: Netflix freut sich im ersten Quartal über Millionen neuer Abo-Kunden.

  • Insgesamt ist der Umsatz des Streaming-Riesen gestiegen - statt wie befürchtet - gefallen.

Manchmal sind unpopuläre Entscheidungen doch der Weg zum Erfolg. Netflix wird auf jeden Fall für seinen mutigen Schritt belohnt, dem Teilen von Account-Passwörtern außerhalb des Haushaltes einen Riegel vorzuschieben. Statt massenweiser Kündigungen kamen Millionen neuer Kunden hinzu.

Im Video: Steht das werbefreie Basis-Abo bei Netflix vor dem Aus?

Steht das werbefreie Basis-Abo bei Netflix vor dem Aus?

Viele Neukunden für Netflix

Traumzahlen: Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) konnte Netflix im ersten Quartal 5,9 Millionen Neukunden hinzugewinnen. Und das trotz einer Entscheidung, die dem Streaming-Giganten schwergefallen ist: Das Teilen von Account-Passwörtern außerhalb des Haushaltes gibt es so nicht mehr. Viele der ehemaligen Trittbrettfahrer sind nun selbst auf den Netflix-Zug aufgesprungen und haben ein eigenes Konto eröffnet. Eine Überraschung, die von Co-Chef Greg Peters recht schlicht kommentiert wird: "Wir sehen, dass es funktioniert."

Für das bisherige Abo-Modell konnten sich viele Netflix-Fans erwärmen: Einer zahlt, mehrere genießen. Damit war vor nicht allzu langer Zeit Schluss. Neu eingeführt wurde, dass für jede Person, die nicht mit dem zahlenden Account-Inhaber unter einem Dach wohnt, 4,99 Euro im Monat fällig werden. Aus gutem Grund. Denn laut Netflix sollen rund 100 Millionen Zuschauer das Passwort aus einem anderen Haushalt genutzt haben. Viel, viel bares Geld, was da verloren geht.

Anzeige
Anzeige

Der Umsatz ist gestiegen - statt wie befürchtet - gefallen

Jetzt, ein Jahr später und unter neuen Abo-Voraussetzungen freut sich das Unternehmen über einen Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 Prozent auf knapp 8,2 Milliarden Dollar (rund 7,3 Mrd. Euro). Reiner Gewinn: 1,49 Milliarden Dollar nach schwarzen Zahlen von 1,44 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Trotzdem fiel die Aktie um gut acht Prozent. Zu erwähnen ist aber, dass der Kurs seit Jahresbeginn allerdings um mehr als 60 Prozent gestiegen ist.

Ein weiterer Clou hat Netflix tatsächlich geholfen: Rücksicht auf alle Sparfüchse zu nehmen. Denn beim Streaming-Riesen kann man auch ein Abo super günstig abschließen, wenn man Werbung in Kauf nimmt. Die Zahl der Nutzer dieses Tarifs habe sich binnen drei Monaten fast verdoppelt - in den USA soll dieser Tarif sogar das günstigste werbefreie Abo-Modell sogar schon überholt haben. Es scheint, als sei Netflix auf dem richtigen Weg.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
16 Jahre Angie: Merkel stellt Buch vor

16 Jahre Angie: Merkel stellt Buch vor

  • Video
  • 02:36 Min
  • Ab 12