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Japan

Noch im August: Kühlwasser aus Fukushima soll ins Meer geleitet werden

  • Veröffentlicht: 07.08.2023
  • 07:19 Uhr
  • Max Strumberger
Im Kernkraftwerk von Fukushima war es 2011 zum größten Atomunfall seit Tschernobyl gekommen.
Im Kernkraftwerk von Fukushima war es 2011 zum größten Atomunfall seit Tschernobyl gekommen.© dpa

Aufbereitetes radioaktives Wasser aus dem vom Tsunami zerstörten Atomkraftwerk Fukushima soll einem Medienbericht zufolge noch im August in den Pazifik geleitet werden. Die Nachbarstaaten befürchten, dass das Wasser Lebensmittel verseuchen könnte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben Japan und löste im Kernkraftwerk Fukushima einen Atomunfall aus.

  • Noch heute staut sich dort radioaktiv verseuchtes Wasser.

  • Das wollen den Behörden jetzt ins offene Meer fließen lassen.

Japan wird einem Medienbericht zufolge voraussichtlich gegen Ende dieses Monats mit der umstrittenen Einleitung aufbereiteten Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima ins Meer beginnen. Wie die auflagenstärkste Zeitung des Landes, "Yomiuri Shimbun", am Montag (7. August) unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, wird Regierungschef Fumio Kishida am 20. August mit den zuständigen Ministern seines Kabinetts zusammenkommen und den genauen Zeitpunkt der Wassereinleitung entscheiden. Voraussichtlich werde damit noch diesen Monat begonnen.

Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 infolge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die zerstörten Reaktoren müssen weiterhin mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. Dort lagern schon mehr als 1,3 Millionen Tonnen. Laut dem Betreiber Tepco geht nun der Platz aus. Daher soll das Wasser über einen ein Kilometer langen, ins Meer gebauten Tunnel in den Pazifik geleitet werden. Vor der Verklappung wird das Wasser behandelt. Das System kann 62 Radionuklide herausfiltern – bis auf das radioaktive Isotop Tritium.

China verschärft Importkontrollen

Tepco will das Wasser daher so weit verdünnen, dass die Tritiumkonzentration auf rund 1.500 Becquerel pro Liter sinkt, was weniger als einem Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm entspreche. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte dem Plan zugestimmt. Japan erfülle internationale Sicherheitsstandards. Die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt seien "vernachlässigbar". Örtliche Fischer sind aber weiter dagegen. Auch China lehnt den Plan ab und verschärft Importkontrollen für japanische Lebensmittel. Die Verklappung wird schätzungsweise rund 30 Jahre in Anspruch nehmen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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