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Verbraucherzentrale

Nur für Reiche: Solar-Förderprogramm für E-Autos wird als unsozial kritisiert

  • Veröffentlicht: 25.09.2023
  • 09:33 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Der Staat will das Laden von E-Autos mit eigenem Solarstrom fördern. Doch Verbraucherschützer:innen sehen die Falschen bevorzugt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem 500 Millionen schweren Förderprogramm will der Staat das Laden von E-Autos mit Solarstrom vorantreiben.

  • Bis zu 10.200 Euro gibt es – aber nur für Eigentümer:innen von selbstgenutztem Wohneigentum.

  • Die Verbraucherzentrale kritisiert das Förderprogramm daher als unsozial.

Der Staat nimmt viel Geld in die Hand, um das Laden von E-Autos mit Solarstrom vom eigenen Dach zu fördern. Im Topf von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sind bis zu 500 Millionen Euro. Am Dienstag (26. September) soll das Förderprogramm an den Start gehen. Doch der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert den Plan massiv.

Solar-Förderprogramm von Wissing unsozial

"Von dem neuen Förderprogramm profitieren nur Eigentümer von selbstgenutzten Wohngebäuden – also genau diejenigen, die eher mehr verdienen und bereits von anderen Förderungen profitiert haben, zum Beispiel von der E-Autokaufprämie. Die Förderung ist somit alles andere als sozial", sagte Verbraucherschützer Gregor Kolbe der Deutschen Presse-Agentur. Kritisch ist aus Sicht der Verbraucherzentrale auch, dass Besitzerinnen und Besitzer von Wohnungen mit Stellplätzen die Förderung nicht in Anspruch nehmen könnten.

Wissing sagte, bereits jetzt zeige sich ein enormes Interesse an der Förderung. Anträge können von Dienstag an online bei der staatlichen Förderbank KfW gestellt werden. Gefördert wird der Kauf und die Installation einer Ladestation für Elektroautos in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher.

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Nur Wohneigentümer:innen gefördert

Laut Ministerium und KfW gibt es einen Investitionszuschuss von bis zu 10 200 Euro - für Eigentümerinnen und Eigentümern von selbstgenutzten Wohngebäuden, die ein Elektroauto besitzen oder zum Zeitpunkt des Antrags ein E-Auto bestellt haben. 

Der Umstieg auf die Elektromobilität spielt eine zentrale Rolle in der Strategie der Bundesregierung, um Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen – dieser gilt als ein "Sorgenkind". Eine wichtige Bedeutung habe die Versorgung der E-Autos mit Strom, der zu einem möglichst hohen Anteil durch erneuerbare Energien erzeugt werde, heißt es in der Förderrichtlinie. Das Ziel der neuen Förderung: Möglichst viele E-Auto-Nutzer sollen ihr Fahrzeug mit selbsterzeugtem klimafreundlichen Solarstrom aufladen können.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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