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Müntefering mit eigener Meinung

Olaf Scholz erneut SPD-Kanzlerkandidat? Rennen sei parteiintern "noch nicht beantwortet"

  • Veröffentlicht: 23.05.2024
  • 17:06 Uhr
  • Stefan Kendzia
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht auf einer Pressekonferenz.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht auf einer Pressekonferenz.© Fabian Sommer/dpa

Laut Umfragen liegt Olaf Scholz in Sachen Beliebtheit hinter Verteidigungsminister Boris Pistorius. Trotzdem scheint Scholz als amtierender Bundeskanzler gesetzt zu sein. Manche Parteigenossen sehen das nicht so.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die aktuellen Umfragewerte sehen Verteidigungsminister Pistorius in Sachen Beliebtheit ganz weit vorne.

  • In der Kanzlerfrage scheinen sich die Umfragewerte noch nicht auszuwirken - selbst Pistorius sieht Scholz als gesetzt.

  • Für SPD-Urgestein Franz Müntefering ist längst nicht geklärt, wer für die SPD ins Rennen um die nächste Kanzlerschaft antritt.

Alle Jahre wieder: Die K-Frage bewegt die Gemüter. Und das über alle Parteien hinweg, die einen Kanzlerkandidat:in stellen. In der SPD scheint es hierbei keine Diskussion zu geben. Denn der aktuelle Bundeskanzler soll automatisch nächster Kandidat werden. SPD-Urgestein Franz Müntefering hat diesbezüglich eine gänzlich andere Meinung.

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Wer Spitzenkandidat der SPD wird, ist längst nicht klar

Wird er neuer Kanzlerkandidat oder nicht? Für Olaf Scholz dürfte die Frage nicht selbstverständlich zu beantworten sein, wenn man sich die Meinung des SPD-Grandseigneurs, ehemaligen Vizekanzlers und Bundesvorsitzenden Franz Müntefering zu Gemüte führt. Denn wer Spitzenkandidat wird, ist längst nicht klar. In einem Spitzengespräch mit dem "Spiegel" bezieht er dazu klar Position.

Auf die Frage, wer für die SPD in die Wahl ziehe, antwortete Müntefering: "Die ist noch nicht beantwortet." Er mache keine Spekulationen, "in gar keine Richtung". Apropos Spekulationen: In letzter Zeit häuft sich der Wunsch, Pistorius möge der neue Kanzlerkandidat sein, wenn man die Umfragen deuten will, in denen der Verteidigungsminister den aktuellen Bundeskanzler überholt hat. Sicher werde Scholz sein Amt an Pistorius nicht einfach so übergeben. Schließlich seien das "Prozesse, die sich in den Parteien abspielen." Aber es werde innerhalb der Partei darüber gesprochen - "dann wird man sehen, zu welchem Ergebnis man kommt".

Diese Diskussion ist echt überflüssig, die können wir gerade gar nicht brauchen

Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland

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Für Pisorius ist Scholz fest gesetzt

Ganz der Diplomatie verpflichtet, zollt Müntefering beiden seinen Respekt. Pistorius mache "einen guten Job" und sei ein "lebensnaher Typ".  Gleichzeitig solle man die Leistung Scholz' im Amt nicht verkennen: "Der Job von Olaf ist nicht leicht", so Müntefering, "er ist der, der ausgleichen muss."

Es geht aber auch nicht so diplomatisch bei den Sozialdemokraten zu. Erst vor wenigen Tagen hatte sich der SPD-Kommunalpolitiker Heiko Wittig für eine Kandidatur von Pistorius ausgesprochen. "Sehr viele an der SPD-Basis sagen: Pistorius ist ganz klar unsere Nummer Eins", sagte der dem "Tagesspiegel". Mit Pistorius als Spitzenkandidat habe die SPD "beste Chancen, die Bundestagswahl 2025 zu gewinnen", so Wittig. Andernfalls werde es "ein böses Erwachen geben".

Fragt man allerdings Pistorius selbst, dann hört sich das anders an: "Wir haben einen hervorragenden Kanzler, und der wird auch der nächste Kanzlerkandidat sein", sagte Pistorius während eines Besuchs in Litauen. "Diese Diskussion ist echt überflüssig, die können wir gerade gar nicht brauchen."

:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Tagesspiegel: ""Noch nicht beantwortet": Müntefering hält Kanzlerfrage für offen – für Pistorius ist Scholz gesetzt"
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