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Kalt gepresst und raffiniert

Pestizide und Schmieröle: Mehrere Rapsöle bei "Öko-Test" durchgefallen

  • Aktualisiert: 25.07.2024
  • 17:21 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Zwei Flaschen Rapsöl auf der Grünen Woche in Berlin
Zwei Flaschen Rapsöl auf der Grünen Woche in Berlin© Robert Günther/dpa-tmn

Ausgerechnet in einem Bio-Produkt taucht das seit Jahren verbotene Pflanzenschutzmittel DDT auf. Aber es gibt auch Lichtblicke: Gut und günstig geht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zeitschrift "Öko-Test" hat sich die in der Küche beliebten Rapsöle genauer angeschaut.

  • Die Ergebnisse der Tester:innen sind zum Teil ernüchternd.

  • In manchen Produkten finden sich Pestizide oder Schmieröle.

Rapsöl ist in vielen Küchen beliebt - und das hat gute Gründe: Kaltgepresste Rapsöle bringen eine nussige Note ins Salatdressing. Raffinierte Varianten eignen sich perfekt zum Braten und Frittieren, auch weil sie im Geschmack neutral sind.

Beide Alternativen enthalten dabei wertvolle Fettsäuren - doch leider in vielen Fällen auch Stoffe, die in Salatschüssel oder Bratpfanne nichts zu suchen haben. 30 Rapsöle hat die Zeitschrift "Öko-Test" auf Schadstoffe hin untersuchen lassen (Ausgabe 8/2024), 16 davon sind konventionell und raffiniert, 14 kaltgepresst in Bio-Qualität.

Elf Öle glänzen dabei mit der Note "sehr gut". Doch sieben Produkte rasseln mit den Noten "mangelhaft" und "ungenügend" durch - aus verschiedenen Gründen.

Im Video: "Öko-Test" - Diese 4 Wassereis-Sorten fallen durch

Seit Jahren verbotenes Pestizid im Öl

Einen Mangel beschreiben die Testerinnen und Tester dabei als große Überraschung: In einem kaltgepressten Bio-Rapsöl entdeckten sie Rückstände des Pestizids DDT, das in Deutschland seit 52 Jahren nicht mehr eingesetzt werden darf. Der Raps stammte in diesem Fall aus Rumänien, doch auch dort ist DDT verboten. Denn es gilt als wahrscheinlich krebserregend und wird in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut.

Auf "Öko-Test"-Anfrage vermutet der Hersteller daher, dass es sich um eine Altlast handelt. Immerhin: Eine Gefahr für die Gesundheit geht vom nachgewiesenen DDT-Gehalt den Testerinnen und Testern zufolge nicht aus.

Auch Rückstände anderer Pestizide konnten sie aufspüren - und zwar in etwa der Hälfte der Produkte. In drei Fällen handelte es sich um den Stoff Deltamethrin, der als vermutlich krebserregend eingestuft wird.

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Auch Mineralöle wurden gefunden

Bei zwei raffinierten Rapsölen bemängelt "Öko-Test" ein Problem mit Transfettsäuren. Sie zählen zu den ungesättigten Fettsäuren und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wenn man viel davon zu sich nimmt. Die zwei Produkte halten den Grenzwert zwar ein, dürfen also verkauft werden. Sie schöpfen ihn aber zu mehr als 50 Prozent aus - zu viel, findet "Öko-Test".

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Two glass jarы with greek yogurt and jar with homemade oat granola for healthy breakfast, top view
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Tierhaltung oft nicht artgerecht

Öko-Test untersucht Bio-Naturjoghurt: Nur zwei Sorten sind "sehr gut"

Öko-Test hat 20 Bio-Naturjoghurts mit mindestens 3,5 Prozent Fett getestet. Der größte Mangel bestand dabei allerdings - so die Tester:innen - in der Tierhaltung.

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Rund zwei Drittel der Produkte sind zudem mit Mineralölbestandteilen verunreinigt, für zehn Produkte im Test bedeutet das einen Punktabzug. Zu solchen Verunreinigungen kann es bei Ernte oder Pressung kommen, wenn Raps oder Öl in Kontakt mit Schmierölen geraten, so "Öko-Test".

Doch bei allen entdeckten Mängeln sollte auch das Positive nicht zu kurz kommen: So sind unter den raffinierten Testsiegern auch fünf Produkte zu finden, die zu den günstigsten im gesamten Test zählen. Pro Liter kosten sie 1,39 Euro.

Im Video: Vermutlich krebserregend - "Öko-Test" findet Pestizide in Nektarinen

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Auch günstig und gut ist machbar

Im Detail sind das: "Bellasan Reines Pflanzenöl aus Raps" (Aldi), "Frisan Reines Rapsöl" (Norma), "Gut & Günstig Pflanzenöl aus Raps" (Edeka), "Vegola Reines Rapsöl raffiniert" (Netto) und "Vita D'Or Reines Rapsöl" (Lidl). Günstig und gut geht also zusammen. 

Und auch für "sehr gute" kaltgepresste Varianten muss man nicht viel Geld ausgeben: Alle drei Testsieger sind für 3,30 Euro pro Liter zu haben.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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