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Diskussionsforum in Moskau

Putin bietet Kiew erneut Gespräche an - und bekräftigt Vorwürfe

  • Veröffentlicht: 27.10.2022
  • 22:42 Uhr
  • mt
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© IMAGO / SNA

Wladimir Putin ist weiter bereit, mit der Ukraine zu verhandeln. Der Kremlchef beschuldigt Wolodymyr Selenskyj, dass der Krieg andauert.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Wladimir Putin ist weiter bereit, mit der Ukraine zu verhandeln.
  • Dass es keine Gespräche gibt, sei die Schuld Kiews.
  • Dem Nachbarland wirft er weiter den Bau einer "schmutzigen Bombe" vor.

Wladimir Putin hat klargemacht, dass er zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine bereit ist. Dass es nach acht Monaten Krieg keine Gespräche gibt, macht er das Nachbarland verantwortlich. Die Regierung in der Ukraine habe sich unter dem Einfluss der USA gegen solche Gespräche entschieden, sagte Putin am Donnerstag (27. Oktober) bei einem Moskauer Diskussionsforum mit internationalen Experten.

Nach der Annexion von vier ukrainischen Gebieten Ende September hatte der russische Präsident bei einer Rede im Kreml ebenfalls Friedensverhandlungen angeboten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte diese per Dekret abgelehnt.

Wladimir Putin will wissen, wo Ukraine "schmutzige Bombe" baut

Wladimir Putin erklärte, dass er seinen Krieg gegen die Ukraine auch als Kampf gegen einen "aggressiven Westen" ansehe, der versuche, seine Regeln und liberalen Werte anderen aufzudrücken. Die "tektonischen Veränderungen" in der Ukraine zeigten, dass die von den USA angestrebte Vormachtstellung in einer monopolaren Welt der Vergangenheit angehöre. Die "historische Periode" einer Dominanz des Westens neige sich dem Ende.

Der 70-Jährige bekräftigte seine Vorwürfe gegen die Ukraine, an einer Bombe mit atomarem Material zu bauen. Er wisse auch in etwa, wo die "schmutzige Bombe" gefertigt werde. Er habe Sergej Schoigu angewiesen, alle Kollegen abzutelefonieren. Der russische Verteidigungsminister sprach bereits mit Kollegen etwa aus den USA, China und Indien über eine solche Bombe.

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Wladimir Putin: "Russland ist kein Feind"

Die USA allerdings haben derzeit jedoch keine Hinweise auf den bevorstehenden Einsatz einer solchen Waffe. Aus US-Sicht zeichne sich nicht ab, dass Putin über den Einsatz einer solchen Waffe entschieden habe, "und wir haben auch keine Hinweise darauf gesehen, dass die Ukrainer so etwas planen", sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag. Auch die Ukraine weist die Behauptungen des Kreml zurück.

Neben den Vorwürfen und Warnungen schlug Putin beim Diskussionsforum aber auch versöhnliche Töne an. Russland habe ein Interesse an guten Beziehungen zu allen Ländern, betonte er: "Russland ist kein Feind."

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr Informationen
urn:newsml:dpa.com:20090101:241127-99-156420
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