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Neuwahlen am 28. Juni

Raisi-Nachfolge im Iran: Ex-Präsident Ahmadinedschad bewirbt sich

  • Veröffentlicht: 03.06.2024
  • 16:37 Uhr
  • Michael Reimers
2. Juni 2024, Teheran: Irans ehemaliger Präsident Mahmud Ahmadinedschad zeigt den Medien seinen Ausweis, als er im Innenministerium ankommt, um sich als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen zu registrieren.
2. Juni 2024, Teheran: Irans ehemaliger Präsident Mahmud Ahmadinedschad zeigt den Medien seinen Ausweis, als er im Innenministerium ankommt, um sich als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen zu registrieren.© Vahid Salemi/AP/dpa

Irans Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad bewirbt sich als Nachfolger von Ebrahim Raisi, der kürzlich bei einem Flugzeugabsturz starb. Der neue Präsident wird am 28. Juni gewählt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Irans umstrittener Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat sich für die Neuwahl um das Amt beworben.

  • Während seiner Amtszeit (2005-2013) war Ahmadinedschad vor allem wegen seiner antisemitischen Äußerungen international in die Kritik geraten.

  • Zuletzt hatte sich der Ex-Präsident überraschend regierungskritisch geäußert.

Mahmud Ahmadinedschad will erneut Präsident des Iran werden. Wie iranische Medien berichteten, ließ sich der 67-Jährige am Sonntag (2. Juni) im Innenministerium der Hauptstadt Teheran als Präsidentschaftsbewerber registrieren.

Während seiner Amtszeit (2005–2013) war Ahmadinedschad vor allem mit seinen antisemitischen Äußerungen international in die Kritik geraten. In jüngster Zeit hatte sich der Ex-Präsident überraschend regierungskritisch geäußert. Daraus schlussfolgern Beobachter:innen, dass er bei der Staatsmacht in Ungnade gefallen sein dürfte.

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Unfalltod Raisis macht Neuwahl erforderlich

Nach dem Unfalltod von Ebrahim Raisi infolge eines Helikopter-Absturzes im Mai 2024 wählt der Iran am 28. Juni einen neuen Präsidenten. Bis einschließlich Montag können sich Kandidaten für die Wahl bewerben. Als Übergangspräsident amtiert seit 19. Mai 2024 der bisherige Vizepräsident Mohammed Mochber.

Dem staatlichen Rundfunk zufolge wurden bislang rund 20 Kandidaten registriert. Der sogenannte Wächterrat, ein mächtiges Kontrollgremium, das mit islamischen Geistlichen und Juristen besetzt ist, entscheidet dann über die Eignung der Bewerber.

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Viele Menschen im Iran desillusioniert von Politik

Meist können die Bürger:innen dann nur aus einem Kreis systemtreuer Kandidaten wählen. Anders als in vielen anderen Ländern ist im Iran der Präsident nicht das Staatsoberhaupt, sondern Regierungschef. Die eigentliche Macht konzentriert sich auf den Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei.

Viele Menschen im Iran sind angesichts politischer Repression, einer Wirtschaftskrise und gescheiterten Reformversuchen der vergangenen Jahrzehnte desillusioniert und haben den Glauben an große innenpolitische Veränderungen verloren. Im Herbst 2022 entfachten sich nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Masa Amini landesweite Proteste gegen das islamische Herrschaftssystem.

:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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