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Sorge vor weiterer Eskalation im Nahen Osten

Drohungen und Kritik: Reaktionen auf den Tod des Hisbollah-Chefs

  • Veröffentlicht: 28.09.2024
  • 21:41 Uhr
  • Kira Born

30 Jahre war Hassan Nasrallah der Kopf der Hisbollah. Bei einem Luftangriff Israels auf Beirut kam er jetzt ums Leben. Die internationalen Reaktionen bewegen sich zwischen Drohungen der Verbündeten und Unterstützung Israels.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag kam der Chef der Hisbollah Hasssan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff ums Leben.

  • Die schiitische Miliz bestätigte den Tod ihres Anführers am Samstag auf Telegram.

  • Verbündete der Hisbollah, wie der Iran, verurteilten die Tötung Nasrallahs. Die USA drücken ihre Unterstützung für Israel aus.

Inhalt

Das israelische Militär geht gegen die Hisbollah gezielt mit Luftangriffen vor und trifft die Miliz wie schon seit Jahren nicht mehr: Bei einem Bombardement der israelischen Streitkräfte in Beirut kam der Generalsekretär und Anführer der Miliz, Hassan Nasrallah, am Freitag (27. September) ums Leben. Für Israel ein taktischer Erfolg: "Hassan Nasrallah wird nicht länger in der Lage sein, die Welt zu terrorisieren", schrieb das israelische Verteidigungsministerium am Samstag (28. September) auf X.

International stößt die Tötung des Hisbollah-Führers auf unterschiedliche Reaktionen. Verbündete der schiitischen Miliz, wie der Iran, verurteilen den Tod Nasrallahs scharf. Der Mullah-Staat Iran gibt den USA eine Mitschuld am Tod Nasrallahs.

Präsident Joe Biden hingegen sicherte Israel seine Unterstützung zu, da die Hisbollah den Tod vieler Menschen zu verantworten habe und unterstrich dabei das Recht Israels auf Selbstverteidigung.

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Iran gibt USA Mitschuld an Tod Nasrallahs

Das Mullah-Regime hat den israelischen Angriff auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in Beirut als Kriegsverbrechen verurteilt. "Die zionistischen (israelischen) Angriffe sind ein eindeutiges Kriegsverbrechen und die Reaktion des Westens darauf ist ein Armutszeugnis", sagte Präsident Massud Peseschkian laut dem Webportal des Präsidialamts des Irans. Den USA warf er vor, den Angriff genehmigt und somit Mitschuld am Tod Nasrallahs zu haben.

"Dieser Terrorakt der Zionisten (Israels) hat zwar eine tiefe Wunde hinterlassen, den Widerstand aber noch weiter gestärkt", so der Präsident. Der Iran stehe weiterhin an der Seite der schiitischen Hisbollah und der antiisraelischen Widerstandsfront. Wie zuvor bereits Irans oberster geistlicher Führer, Ali Chamenei, bezeichnete Peseschkian die libanesische Miliz als unbesiegbar.

Nahostkonflikt - Beirut
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Naher Osten

"Es ist die Hölle": Israel bombardiert Teile Beiruts weiter

Israel geht weiter massiv gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. In der Hauptstadt Beirut fliehen Hunderte vor nächtlichen Angriffen in den Vororten. UN-Chef Guterres warnt vor einem Flächenbrand.

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Am Samstagnachmittag fand in der Hauptstadt Teheran eine staatlich organisierte Trauerzeremonie für den verstorbenen Hisbollah-Chef statt. Bei dem Trauerzug wurde Nasrallah als "unsterblich" gewürdigt. Tausende riefen "Rache, Rache" und forderten eine konsequente Reaktion der Regierung gegenüber Israel. Die Hisbollah gehört zu den wichtigsten Verbündeten des Irans im Kampf gegen Israel. Demnach wächst die Sorge vor einem Vergeltungsschlag des Irans für die Tötung des Anführers der libanesischen Miliz.

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Joe Biden nennt Tod von Hisbollah-Chef: "Maßnahme der Gerechtigkeit"

Israel erhält im Kampf gegen Terrorgruppen wie die schiitische Hisbollah-Miliz die volle Rückendeckung der USA. US-Präsident Joe Biden bezeichnte den israelischen Angriff auf Nasrallah als "Maßnahme der Gerechtigkeit" für die Opfer seiner vier Jahrzehnte währenden Terrorherrschaft. Unter den Opfern des Hisbollah-Oberhaupts seien Tausende Amerikaner, Israelis und Libanesen, wie Biden in einem Statement des Weißen Hauses am Samstag erklärte. Die Vereinigten Staaten unterstützten weiterhin Israels Recht sich gegen die Hisbollah und andere vom Iran unterstützte Terrorgruppen zu verteidigen.

Ziel der USA sei eine diplomatsiche Deeskalation der Konflikte im Gazastreifen und im Libanon, hieß es in der Stellungnahme weiter. Es sei an der Zeit, dass die angestrebten und geforderten Abkommen über einen Waffenstillstand sowohl im Gaza-Krieg als auch im Libanon zustande kämen.

Im Video: Biden kritisiert Tötung von Hamas-Anführer

Biden habe seinen Verteidigungsminister Lloyd Austin angewiesen, die Aufstellung der US-Truppen im Nahen Osten zu stärken, um Angriffen vorzubeugen und das Risiko einer weiteren regionalen Eskalation zu reduzieren.

Baerbock kritisch: Libanon destabilisieren nicht im Interesse Israels

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bezeichnete die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten nach dem Tod des Hisbollah-Chefs als "brandgefährlich". Auch ließ die Grünen-Politikerin deutliche Kritik an Israels Vorgehen erkennen. "Es droht die Destabilisierung des ganzen Libanons. Und das ist in keinster Weise im Interesse der Sicherheit Israels", sagte die Ministerin in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

Es bestehe die Gefahr, dass die ganze Region weiter in die Gewaltspirale abrutsche. Deshalb hatte Deutschland am Donnerstag (26. September) in New York gemeinsam mit den USA, Frankreich und etlichen arabischen Ländern eine 21-tägige Waffenruhe in Nahost gefordert, um eine diplomatische Lösung in dem Konflikt zu erzielen.

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Auf die Frage hin, ob der israelische Angriff auf die Hisbollah in Beirut einem legitimen Ziel gegolten habe, antwortete sie: "In der Situation, wo Terroristen Israel angreifen, gilt auch hier das Recht auf Selbstverteidigung. Bedeutet, dass man terroristische Angriffsziele zerstören darf."

China nach Tod Nasrallahs: "Macht kann Gerechtigkeit nicht ersetzen"

Ebenfalls kritisch am Vorgehen Israels zeigt sich die Volksrepublik China. Chinas Außenminister Wang Yi hat in seiner Rede bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen die Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah indirekt verurteilt. "Im Libanon haben die Kämpfe wieder begonnen, aber Macht kann Gerechtigkeit nicht ersetzen", sagte Wang in New York nur Stunden nach der Bestätigung des Todes. Israel nannte er dabei nicht explizit.

Wang sagte weiter, der lange gehegte palästinensische Wunsch nach einem eigenen Staat und "das historische Unrecht, das das palästinensische Volk erlitten hat", dürfe nicht ignoriert werden. Es brauche eine Waffenruhe in Gaza und Arbeit an einer Zwei-Staaten-Lösung. "China war schon immer ein überzeugter Unterstützer der gerechten Sache des palästinensischen Volkes, seine legitimen nationalen Rechte wiederzuerlangen, und ein überzeugter Befürworter der Vollmitgliedschaft Palästinas in der UNO", so der chinesische Außenminister.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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