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Mehrfache Besuche in Leipzig

Russland in Putschversuch verwickelt? Reichsbürger kontaktierten Konsulat

  • Veröffentlicht: 19.07.2023
  • 13:38 Uhr
  • Lena Glöckner
Eine Person (2.v.r.) wird im Dezember im Zusammenhang mit der Reichsbürger-Razzia von Polizisten aus einem Hubschrauber gebracht.
Eine Person (2.v.r.) wird im Dezember im Zusammenhang mit der Reichsbürger-Razzia von Polizisten aus einem Hubschrauber gebracht.© Uli Deck/dpa

Die Reichsbürger-Gruppierung, die einen Putsch in der Bundesrepublik plante und Ende 2022 aufflog, hat offenbar auf Unterstützung Russlands gehofft. Rädelsführer Heinrich XIII. wurde gar ins Leipziger Konsulat eingeladen.

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Russland könnte eine Rolle bei den Putschplänen der Reichsbürger-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß gespielt haben. Das berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Demnach nahmen die Putschisten Kontakt zu russischen Regierungsstellen auf und hofften auf Unterstützung derer. Offenbar wurden bei der Razzia im vergangenen Jahr vier ausgedruckte Seiten entdeckt, die einen E-Mail-Verkehr zwischen drei der mutmaßlichen Verschwörer und dem russischen Generalkonsulat in Leipzig enthielten.

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In den E-Mails, von denen die erste am 28. November 2022 geschrieben wurde, gaben sich die Absender als prorussische Unternehmer aus, die die deutsche Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine als einseitig ansahen. Ihr Vorhaben: Sie wollten sich bei einem Treffen im Generalkonsulat in Leipzig persönlich vorstellen und Unterstützung erhalten. 

Russlands Hilfe blieb aus

Als die erhoffte Unterstützung ausblieb, soll es zu Frustration innerhalb der Gruppe gekommen sein. Ein Treffen der Gruppierung drei Monate vor Aufdeckung der Verschwörung sei in einem Streit über das Ausbleiben der russischen Unterstützung geendet.

Dennoch war Verschwörungsanführer Heinrich XIII. dem Bericht nach mehrfach mit seiner mutmaßlichen russischen Partnerin Vitalia B. in Leipzig und sie habe das dortige Konsulat auch mehrfach besucht. Ihm selbst wurde laut Bericht auch noch ein Besuch angeboten - am 8. Dezember. Zu dem kam es allerdings nicht mehr, weil die Gruppierung einen Tag vorher bereits festgenommen wurde.

Weder die Anwälte der mutmaßlichen E-Mail-Schreiber, noch das russische Generalkonsulat in Leipzig wollten sich gegenüber dem MDR zu den Vorwürfen äußern.

  • Verwendete Quellen:
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urn:newsml:dpa.com:20090101:241127-99-157818
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