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Expertin schlägt Alarm

Schlimmer als Corona? Superbakterien könnten für Millionen Menschen zum Tod führen

  • Aktualisiert: 15.05.2024
  • 16:56 Uhr
  • Emre Bölükbasi

Seit Jahren bereiten sogenannte Superbakterien der Medizin Kopfschmerzen. Sie sind resistent gegen Antibiotika - und könnten einer Expertin zufolge für Millionen Menschen zum Tod führen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine führende britische Ärztin hat vor der Gefahr von Superbakterien gewarnt, die resistent gegen antimikrobielle Behandlungen sind.

  • Derzeit sterben jährlich rund 1,3 Millionen wegen dieser Gesundheitsgefahr. Der Expertin zufolge könnte diese Zahl weiter in die Höhe schnellen.

  • Jetzt kommt von ihr ein dringender Appell.

Rund 1,3 Millionen Menschen, die jedes Jahr sterben -  verursacht durch sogenannte Superbakterien. Mediziner:innen bereiten sie schon seit Jahren Kopfschmerzen. Bereits im Jahr 2022 sprach das Robert Koch-Institut mit Blick auf diese dramatische Gesundheitsgefahr von einer "schleichenden Pandemie". Hinter dieser Befürchtung steckt ein besorgniserregendes Problem: Antibiotika-Resistenzen.

Nun warnte in einem am Montag (13. Mai) veröffentlichten Interview mit "The Guardian" die ehemalige britische Regierungsberaterin in Gesundheitsangelegenheiten, Dame Sally Davies, vor einem millionenfachen Tod weltweit als Folge von Antibiotika-Resistenzen. "Es ist also ein wirklich katastrophales Bild", unterstrich sie.

Die Gefahr könne sogar die Corona-Pandemie in den Schatten stellen. "Dagegen würde manches in Covid unbedeutend wirken", fügte die besorgte Expertin hinzu. Sie ist sich sicher: Das Problem der Superbakterien übertrifft sogar die Gefahren des Klimawandels.

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Das steckt hinter der großen Gefahr

Eine Antibiotika-Resistenz ist laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die "Fähigkeit von Mikroorganismen, antimikrobiellen Behandlungen zu widerstehen". Durch die Einwirkung von Medikamenten werden Erreger also mit der Zeit resistent gegen deren Wirkstoffe - und der übermäßige Einsatz von Antibiotika beschleunigt diesen Prozess.

Genau darin sieht Davies ein gravierendes Problem. "Es sieht so aus, als gäbe es eine Menge Menschen mit unbehandelbaren Infektionen", stellte sie fest. Ihr Vorschlag: "Wir müssten dazu übergehen, unbehandelbare Menschen zu isolieren, um ihre Familien und Gemeinschaften nicht anzustecken."

Eine weit verbreitete Resistenz unter Superbakterien könne gefährlich für die Medizin sein, so Davies. Unter anderem könnten demnach Kaiserschnitte, Krebsbehandlungen und Organtransplantationen von diesen Resistenzen negativ beeinträchtigt werden. In diesem Fall müssten dann neue Behandlungsmethoden entwickelt werden.

Wenn wir in den nächsten zehn Jahren keine großen Fortschritte gemacht haben, habe ich wirklich Angst.

Dame Sally Davies, Britische Ärztin

Die Expertin mahnte zu Maßnahmen gegen Antibiotika-Resistenzen. "Wenn wir in den nächsten zehn Jahren keine großen Fortschritte gemacht haben, habe ich wirklich Angst", unterstrich sie.

Indes ergriff die britische Regierung bereits eine erste Maßnahme gegen die Gefahr der Antibiotika-Resistenz. Laut "The Guardian" wurde vergangene Woche ein "nationaler Aktionsplan zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenz" angekündigt. Dieser sehe vor, den Einsatz antimikrobieller Mittel bei Mensch und Tier zu reduzieren. Zudem soll unter anderem die Entwicklung neuer Medikamente gefördert werden.

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  • Verwendete Quellen:
  • EFSA: Antibiotikaresistenz
  • RKI: Antibiotikaresistenzen, eine schleichende Pandemie: Einweihung des WHO-Kooperationszentrums für Antibiotikaresistenz am RKI
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