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Eskalation

"Schwerwiegende Provokation": Nordkorea feuert erneut Raketen Richtung Japan ab

  • Veröffentlicht: 10.10.2022
  • 17:16 Uhr
  • afu
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© dpa

Nachdem die USA erneut einen Flugzeugträger ins Ostmeer an der koreanischen Halbinsel entsandt hatte, reagiert Nordkorea prompt: Aus der Hauptstadt Pjöngjang wurden zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Nordkorea hat zum wiederholten Male Raketen in Richtung des Japanischen Meeres abgefeuert.
  • Südkorea und Japan verurteilen die Raketentests und sprechen von "schwerwiegender Provokation".
  • Die USA hatten als Reaktion auf vorherige Starts bereits ihren nukleargetriebenen Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" im Ostmeer stationiert.

Pjöngjang provoziert weiter: Erst am Dienstag (4. Oktober) schickte Nordkorea eine ballistische Mittelstreckenrakete in Richtung Japan. Doch obwohl dies starke Proteste hervorgerufen hatte, legt das Land von Kim Jong-un nach. Am Donnerstag (6. Oktober) wurden aus der Hauptstadt zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert, die 350 und 850 Kilometer weit über das Japanische Meer, das auch Ostmeer genannt wird, flogen. Das teilte das südkoreanische Militär laut der Nachrichtenagentur Yonhap mit.

Das Militär verurteilte die Raketenstarts als "schwerwiegende Provokation". Diese bedrohe "nicht nur den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel", sondern auch die internationale Gesellschaft. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol erklärte, seine Regierung werde sich "umfassend um die Sicherheit und das Leben der Bevölkerung kümmern". Nordkorea hatte seit dem 25. September bereits sechs Mal Raketen abgefeuert.

Japan: Raketentests sind "völlig inakzeptabel"

Auch Fumio Kishida, Regierungschef von Japan, bezeichnete die Raketenstarts laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo als "völlig inakzeptabel". Die Regierung Japans übergab einen formellen Protest an die diplomatische Vertretung Nordkoreas in der chinesischen Hauptstadt Peking.

Auf Twitter informierte die japanische Regierung über die Raketenstarts. Man wolle nun die "größtmöglichen Anstrengungen unternehmen, um Informationen zu sammeln und zu analysieren und die Öffentlichkeit schnell und angemessen zu informieren". Weiter solle die Sicherheit von Flugzeugen, Schiffen und anderen Objekten gewährleistet sein.  Außerdem sollen alle "möglichen Vorsichtsmaßnahmen" ergriffen werden, einschließlich der "Bereitschaft für Unvorhergesehenes".

Die Raketenstarts vom Dienstag wurden sowohl durch die Nato als auch durch die USA schwer verurteilt. Südkorea teilte mit, dass die USA ihren Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" erneut in die Gewässer östlich der koreanischen Halbinsel entsenden werden. Laut Nachrichtenagentur Yonhap wird erwartet, dass der Flugzeugträger noch im Verlauf des Tages an einer Übung mit Südkorea und Japan teilnehmen wird. Bereits im September waren die US-Amerikaner zu ihrem ersten Besuch seit vier Jahren eingetroffen, um an einem Seemanöver zwischen Streitkräften der USA und Südkorea teilzunehmen.

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Experten erwarten Atomwaffentest

Das Verteidigungsministerium Südkoreas sei sich außerdem sicher, dass Nordkorea bereits den Abschuss einer ballistischen U-Boot-Rakete und einer Interkontinentalrakete vorbereite, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Als Nordkorea 2017 zuletzt eine Rakete in Richtung Japan abfeuerte, führte der kommunistische Staat nur kurze Zeit später einen Atomwaffentest durch. Aus diesem Grund rechnen Experten auch aktuell damit, dass Nordkorea in den kommenden Wochen erneut Atomwaffentest durchführen könnte. Laut UN-Resolutionen ist es Nordkorea allerdings untersagt, ballistische Raketen jeglicher Reichweite, die auch einen Atomsprengkopf befördern können, zu erproben.

Der UN-Sicherheitsrat hat bisher noch keine offizielle Reaktion zu den aktuellen Ereignissen gezeigt. Der Vorschlag für eine gemeinsame Stellungnahme sei bei einer Dringlichkeitssitzung am Mittwoch bereits vor dem Treffen durch China blockiert worden. Das Land gilt als wichtigster Partner Nordkoreas. Schuld am Verhalten Nordkoreas sei die USA, so der stellvertretende chinesische Botschafter Geng Shuang. Man habe in der Vergangenheit auf die Maßnahmen zur Denuklearisierung nicht angemessen reagiert.

 

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