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Rückkehr in die Wildnis

Vermeintlich ausgestorbener Vogel wieder auf freiem Fuß

  • Aktualisiert: 04.09.2023
  • 13:09 Uhr
  • Clarissa Yigit
Der Takahē galt lange Zeit als ausgestorben. Nun wurden 18 Exemplare in Neuseeland ausgewildert.
Der Takahē galt lange Zeit als ausgestorben. Nun wurden 18 Exemplare in Neuseeland ausgewildert.© Wikimedia.org

18 vermeintlich ausgestorbene Vögel sind in Neuseeland ausgewildert worden. Wenn sich diese an ihre Umgebung gewöhnt haben, könnten in diesem Jahr noch weitere folgen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem Jahr 1898 galten die Takahē-Vögel in Neuseeland als ausgestorben.

  • Erst im Jahr 1948 wurde eine kleine Population dieser Tiere wiederentdeckt.

  • Nachdem sich Artenschützer um den Heranwuchs dieser Vögel in Gefangenschaft gekümmert hatten, konnten nun 18 Exemplare wieder in die Freiheit gelassen werden.

Takahē – bei diesem Wort denkt man womöglich erst einmal an indisches Essen. Allerdings ist dies keine Speise, sondern der Name eines Vogels, der bereits vor über 100 Jahren als ausgestorben erklärt wurde, wie "The Guardian" berichtet. Nun sind 18 dieser großen, flugunfähigen Exemplare im Waimāori-Tal am Wakatipu-See (Neuseeland) ausgewildert worden.

Die Takahē

Die Takahē haben blaue Federn und leuchtend rote Beine. Sie sind flugunfähige Geschöpfe, die circa 50 Zentimeter groß werden und einen charakteristisch roten Schnabel haben. Zudem "entwickelten sie sich ohne einheimische Landsäugetiere in ihrer Umgebung", erklärt "The Guardian". Somit konnte sie sich an die Nischen im Ökosystem anpassen, die sonst Säugetiere besetzen würden. Heimisch sind die Vögel in den Bergen.

Fossile Funde sollen belegen, dass die Takahē in Neuseeland seit mindestens dem prähistorischen Pleistozän vorkommen. Dies würde bedeuten, dass die Vogelart somit mehrere 10.000 bis Millionen Jahre alt sein könnten, ergänzt "T-online".

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Die Rückkehr in die Wildnis

Die 18 Takahē wurden auf einer alpinen Region auf den Hängen der neuseeländischen Südinsel freigelassen. Dort wurde das Tier seit etwa 100 Jahren nicht mehr gesehen. Dies hat nun insbesondere für den Stamm der Ngāi Tahu eine besondere Bedeutung, da dieser einen langen Rechtsstreit um die Rückgabe der Vögel geführt hat.

Wenn sich die freigelassenen Vögel an ihr neues Zuhause gewöhnt haben, besteht zudem die Hoffnung, "im Oktober weitere sieben Vögel und Anfang nächsten Jahres bis zu zehn junge Takahē freizulassen", schreibt "The Guardian".

Die Ausrottung

Mit der gewaltsamen Vertreibung des indigenen Stammes der Māori durch europäische Siedler ging auch die Vogelpopulation zurück.

Im Jahr 1898 wurden die Vögel dann offiziell für ausgestorben erklärt. Grund hierfür war der zu diesem Zeitpunkt bereits starke Rückgang der Population. Durch die tierischen Begleiter – wie Hermeline, Katzen, Frettchen und Ratten – die die europäischen Siedler im Gepäck hatten, wurde diese noch einmal dezimiert.

Erst im Jahr 1948 wurde eine kleine Population der Takahē wiederentdeckt. Seitdem wurden die Vögel durch Artenschützer:innen versorgt und in Gefangenschaft gezüchtet. Die Naturschützer:innen sammelten die Eier und brüteten sie künstlich aus. So sollte verhindert werden, dass die Vögel von Raubtieren gefressen werden. Zudem begann ein Kampf, ihre tierischen Feinde einzufangen, beschreibt "The Guardian".

Der heutige Bestand der Takahē liegt bei etwa 500 Tieren und wächst jährlich um etwa acht Prozent, berichtet "The Guardian".

Somit verbindet die Wiederauswilderung der Vögel nicht nur für Naturschützer, sondern insbesondere für den indigenen Stamm der Māori auch eine symbolträchtige Rückkehr und markiert einen Meilenstein für das indigene Volk.

Bis zum Jahr 2050 hat sich Neuseeland das Ziel gesetzt, die eingeschleppten Raubtiere – und damit Feinde der einzigartigen, bedrohten Vögel – auszurotten. Insbesondere Ratten, Hermeline und Opossums sind dabei eine große Gefahr für die Takahē.

  • Verwendete Quellen:
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