Anzeige
Bei "Hart aber fair"

Strack-Zimmermann sauer nach Stegner-Aussage: "Sorry, aber da krieg’ ich Puls"

  • Veröffentlicht: 13.06.2023
  • 14:38 Uhr
  • Stefan Kendzia
Als Stegner von Diplomatie in Sachen Ukraine spricht, bekommt Strack-Zimmermann "Puls".
Als Stegner von Diplomatie in Sachen Ukraine spricht, bekommt Strack-Zimmermann "Puls".© WDR/Dirk Borm

Die Ukraine ist rundherum eine hochsensible Angelegenheit. Zusätzlich übt die Gegenoffensive der Ukrainer heftigen Druck auf das Land aus - denn was passiert, wenn sie keinen Erfolg hat? Bei "hart aber fair" (ARD) wurde über mögliche Szenarien diskutiert - auch über diplomatische Wege. Ein Thema, das immer wieder Zündstoff birgt.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • In der ARD-Sendung "hart aber fair" geht es beim Thema Ukraine und Diplomatie hoch her.

  • Ralf Stegner (SPD) will die diplomatischen Beziehungen erhöhen.

  • Agnes Strack-Zimmermann (FDP) sieht diese Möglichkeit nicht, da Russland kein Interesse daran habe.

Diplomatie oder Waffen? Diese Frage darf im Krieg Putins gegen sein Nachbarland Ukraine durchaus gestellt werden. Die einen sehen nur einen diplomatischen Weg, die anderen sehen die militärische Ausrüstung der Ukraine als Lösung. Dass allerdings Deutschland Vermittler in diesem Konflikt spiele, ist laut der Expert:innen bei "hart aber fair" undenkbar. In der Sendung zum Thema "Selbst das Wasser wird zur Waffe: Keine Chance auf Frieden in der Ukraine?“ diskutierten am Montag (12. Juni) Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, der Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner (SPD), Journalistin und Buchautorin Katja Gloger, Alexander Rodnyansky, Berater des ukrainischen Präsidenten, Militärhistoriker Sönke Neitzel und Ina Ruck, Leiterin des ARD-Fernsehstudios in Moskau

Im Video: Selenskyj nach tödlichen Schüssen auf Rettungsboot - "Selbst Bestien sind moralischer als du, russischer Staat"

Selenskyj nach tödlichen Schüssen auf Rettungsboot: "Selbst Bestien sind moralischer als du, russischer Staat"

Taktik der gefluteten Erde ist Teil der Eroberungsstrategie

Der mehr als ein Jahr dauernde Krieg gegen die Ukraine ist grausam - und nimmt immer größere Ausmaße an. Jetzt soll Russland bereits den zweiten Staudamm gesprengt haben - und damit Tod und Leid über die Ukraine gebracht haben. Für Alexander Rodnyansky stehe es nicht zur Debatte, wer daran Schuld trägt - es sei Russland. 

Die Lage derzeit ist noch verheerender als zuvor. Die Taktik der gefluteten Erde, um damit die Infrastruktur der Ukraine weitestgehend zu zerstören, sei ein Teil von Putins Eroberungsstrategie, so Russland-Expertin Katja Gloger. Für die Ukrainer werde nun alles noch schwieriger, der Westen müsse sich jetzt durchaus politisch mit einer schmerzhaften Frage beschäftigen: "Was passiert, wenn diese Offensive keinen Erfolg hat?"

Anzeige
Anzeige

Stegner fordert, diplomatische Beziehungen auszubauen

Bei dieser und ähnlichen Fragen wird auch immer wieder der Weg einer diplomatischen Lösung diskutiert: "Es gibt Kriegsverbrechen, Tote, Zerstörung und Leid - darüber sollten wir nachdenken. Deswegen muss schon auch die Frage erlaubt sein, nicht nur darüber zu reden, wie lange der Krieg noch dauert, sondern immer noch über Wege nachzudenken, wie der Krieg endet", so Ralf Stegner. Denn, wie er weiter ausführt, dürfe man sich nicht "ausschließlich auf die militärischen Maßnahmen fokussieren. Das kritisiere ich". Gleichzeitig forderte er, die diplomatischen Beziehungen auszubauen. Und zwar so, dass niemand das Gesicht verlöre.

Diplomatische Bemühungen funktionieren nur, wenn sich auch die andere Seite öffnet.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages

Eine Ansicht, die Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) den Kragen platzen lässt: "Sorry, aber da krieg’ ich jetzt Puls [...] das hat nichts mit Gesichtsverlust zu tun. Die Ukraine will überleben“, unterstreicht Strack-Zimmermann. "Diplomatische Bemühungen funktionieren nur, wenn sich auch die andere Seite öffnet - sei es vor oder hinter der Kamera", wie die FDP-Politikerin sagt. Eine diplomatische Lösung sehe sie derzeit nicht: "Wenn ein Land wie Russland die Ukraine angreift, um sie komplett von der Landkarte verschwinden zu lassen, dann ist das nicht im Entferntesten erfüllt." Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses weiter: "Gespräche können nur stattfinden, wenn Russland es will, und aus der ukrainischen Stärke heraus."

  • Verwendete Quellen:
Mehr News und Videos

Voigt: AfD nicht wieder Bühne geben

  • Video
  • 01:20 Min
  • Ab 12