Anzeige
Taylor Swift in Österreich

Terrorwarnung für Swift-Konzerte in Wien: Verdächtiger geständig - Polizei wollte nicht absagen

  • Aktualisiert: 09.08.2024
  • 09:15 Uhr
  • dpa

Die Anschlagspläne des IS-Anhängers waren weit fortgeschritten. Ermittlern zufolge wollte er sich selbst und viele andere töten.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • In Wien wurden aufgrund einer akuten Terrorwarnung die drei geplanten Konzerte von US-Sängerin Taylor Swift abgesagt.

  • Die Ermittler konnten zwei Terrorverdächtige festnehmen, der Hauptverdächtige zeigte sich geständig.

  • Der 19-Jährige habe keine Konzertkarte gehabt, sondern habe im Umfeld des Stadions zuschlagen wollen.

Inhalt

Der in Österreich festgenommene Islamist wollte im Rahmen der Taylor-Swift-Konzerte in Wien Sprengstoff und Stichwaffen einsetzen und damit viele Menschen töten. Er habe konkrete Anschlagsvorbereitungen getroffen, sagte Omar Haijawi-Pirchner, Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst im Bundesinnenministerium.

Anzeige
Anzeige

Pläne wurden in letzter Minute bekannt

Die Polizei hatte am Mittwoch (7. August), keine 48 Stunden vor dem ersten Live-Konzert der US-Sängerin Taylor Swift in Wien, ein Komplott für einen Anschlag auf die Veranstaltung aufgedeckt. Sie nahm neben dem 19-Jährigen auch einen 17-Jährigen fest und verhörte zudem einen 15-Jährigen. Beide hätten Kontakt mit dem 19-Jährigen gehabt.

Der junge Mann habe am 25. Juli seinen Job gekündigt und dabei gesagt, dass er noch Großes vorhabe, so die Polizei. Er habe sich dann intensiv auf einen geplanten Anschlag vorbereitet. Der Verdächtige habe jüngst einen Treueschwur gegenüber dem aktuellen Führer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geleistet.

Sprengstoff und Chemikalien

Bei einer Durchsuchung seiner Wohnräume in Ternitz südlich von Wien waren chemische Substanzen und technische Vorrichtungen bei Sprengsätzen sichergestellt worden, die auf "konkrete Vorbereitungshandlungen" hindeuteten, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im Innenministerium, Franz Ruf.

Durch die Festnahmen sei die konkrete Bedrohungslage zwar minimiert worden. Eine abstrakte Bedrohung mit erhöhter Terrorgefahr bestehe aber weiter. Österreich hatte die Terrorwarnstufe nach den Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober auf die zweithöchste Stufe vier angehoben.

Durch das Einschreiten der Fahnder ist nach Angaben von Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) eine Tragödie verhindert worden. "Die Lage war ernst, die Lage ist ernst", sagte er bei einer Pressekonferenz. "Große Konzerte sind oft ein bevorzugtes Ziel von islamistischen Attentätern", sagte er.

Im Video: Wegen Terror-Gefahr - Alle Taylor-Swift-Konzerte in Wien abgesagt

Anzeige
Anzeige

Hauptverdächtiger legt Geständnis ab

Der 19-Jährige Hauptverdächtige habe keine Konzertkarte gehabt, sondern habe im Umfeld des Stadions zuschlagen wollen. Er sei Teil eines islamistischen Netzwerks gewesen, das der Polizei bekannt gewesen sei.

Er habe sich online über den Bau von Bomben informiert. Er habe bei seinem umfangreichen Geständnis gesagt, dass er die Absicht hatte, "entweder heute oder morgen sich selbst und eine große Menschenmenge zu töten", sagte Haijawi-Pirchner am Donnerstag.

Das erste von drei Swift-Konzerten sollte heute Abend in Wien stattfinden. Alle drei Konzerte wurde abgesagt. Wo Taylor Swift sich aufhielt, war unklar. Sie hat weitere Konzerte in London geplant.

Polizei drängte nicht auf Absage der Swift-Konzerte

Die Polizei in Österreich hat nicht darauf bestanden, dass die Taylor-Swift-Konzerte abgesagt werden. "Wir haben zu keinem Zeitpunkt darauf gedrängt, die Veranstaltung abzusagen", sagte der Chef der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DNS), Omar Haijawi-Pirchner. Innenminister Gerhard Karner sagte, er habe aber volles Verständnis für die Entscheidung des Veranstalters zu der Absage.

Anzeige
Anzeige
:newstime

Die drei geplanten Swift-Konzerte waren nach der Festnahme von zwei Terror-Verdächtigen abgesagt worden. Karner meinte, durch das Einschreiten der Polizei sei eine Tragödie verhindert worden.

Mehr News und Videos
Ex-Kanzlerin Merkel stellt ihre Biografie vor
News

Merkels Memoiren: "Ich könnte jetzt auch mal auspacken"

  • 27.11.2024
  • 05:20 Uhr